Brokerage: Information
Bei den Online-Brokern zählen easybank, DADAT, flatex.at und Bank Direkt zu den Etablierten. Das Orderangebot der genannten Anbieter an in- und ausländischen Wertpapieren ist umfassend, Fonds zu reduzierten Ausgabeaufschlägen und ETF-Sparpläne sind erhältlich. Aktuelle News zu Börsenwerten, Charts, Communitys und Watchlists lassen den Unterschied zu traditionellen Filialbanken bereits auf den Webseiten erkennen. Immer beliebter werden auch Neobroker wie Trade Republic und Scalable Broker, wobei diese aus Deutschland anbieten, der österreichische Anleger sich selbst um die Versteuerung kümmern muss.
Um den passenden Anbieter zu finden, sollten Sie Ihr Nutzerprofil vorher festlegen. Überlegen Sie sich also, welche Art von Wertpapieren Sie wo handeln, wie hoch die Ordervolumen gewöhnlich sind, ob Sie Ihre Wertpapieraufträge in der Regel limitieren und wie oft im Jahr etwa Trades stattfinden.
Bei häufigen Trades kommt es stärker auf die Orderkosten an. Es fällt auf, dass mancher Online-Broker je nach Ordergröße deutlich unterschiedliche Preise je Order erhebt, sodass einer, der für kleine Orders gut geeignet ist, nicht unbedingt auch für größere Orders vorn liegt. Teilweise sind in der Gebührberechnung Mindest- und Höchstprovisionen gesetzt. Für inaktive Anleger schlagen etwaige Depotkosten stärker zu Buche. Bei flatex.at ist die Depotführung unentgeltlich, bei einigen anderen zumindest für die Bestände an Investmentfonds. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Online-Broker auch im Leistungsumfang. Dazu gehört insbesondere, ob die gewünschten Wertpapiere über den Online-Broker überhaupt handelbar sind und welche Handelsplätze zur Verfügung stehen. ETF-Anleger werden sich entsprechend zum Auf- oder Ausbau eines ETF-Bestands für Aktionen und die verfügbaren Sparpläne interessieren. Andere werden das Angebot an ausländischen Börsenplätzen nicht außer Acht lassen, insbesondere gegebenenfalls die Preise zu den deutschen Börsen. Wer mehrere Auslandswerte ins Depot nehmen will, ist wegen der Gebühren für deren Dividendenerträge weder bei flatex.at noch bei DADAT gut aufgehoben. Gerade bei vierteljährlichen Ausschüttungen wie üblicherweise bei den US-Unternehmen schmälert das die Rendite sehr. Da fast jeder Anbieter mit einer eigenen Tarifstruktur aufwartet und sich auch das Leistungsangebot stark unterscheidet, gestaltet sich der Vergleich durchaus schwierig. Folglich finden sich jedoch auch Angebote, die dem eigenen Bedarf recht gut entsprechen.
Wer hauptsächlich gemanagte Fonds kaufen möchte, für den könnte auch das Depot bei bank99 (Produkt: "Fondssparen ex-ING") interessant sein. bank99 verfügt über kein vollwertiges Brokerage-Angebot, bietet rund 180 gemanagte Fonds verschiedener Gesellschaften an und vier ETF-Dachfonds. Andere Wertpapiergattungen sind nicht handelbar. Die Depotführung ist kostenlos. Ein Ausgabeaufschlag wird nicht erhoben, aber bei Kauf und Verkauf jeweils ein Ausführungsentgelt. Das Ausführungsentgelt beträgt bei Einzelorders von gemanagten Fonds 1,49% des Kurswerts. Beim Erwerb per Sparplan und generell bei den ETF-Dachfonds sind es 0,99% des Kurswerts. Die Mindestanlage bei Einmalanlagen ist EUR 1.000, bei Sparplänen EUR 30,00 im Monat.
Änderungen bei den Brokerage-Angeboten
- Die easybank bietet Depot-Neukunden das Wertpapierdepot inklusive Verrechnungskonto nochmals ohne Depot- und Kontoführungspreis an, und zwar beim jetzigen Eröffnungsangebot bis Ende 2027. Das Angebot gilt bei Depoteröffnung im Zeitraum vom 15.1.25 bis zum 30.4.25 (verlängert) und richtet sich an Personen, die in den vergangenen sechs Monaten kein Depot bei der easybank hatten. Der reguläre Depotpreis würde 0,12% vom Depotvolumen pro Jahr betragen, mindestens EUR 5,40 je Wertpapierposition und mindestens EUR 15,00 pro Depot (ausgenommen gemanagte Fonds). Der Kontoführungspreis für das Verrechnungskonto beträgt regulär EUR 18,00 pro Jahr. Diese Gebührenbefreiung bedeutet für einen Anleger mit beispielsweise drei Wertpapierpositionen eine jährliche Ersparnis von mindestens EUR 34,20.
- DADAT hat per 1.1.25 erneut die Orderpreise am Handelsplatz gettex und im außerbörslichen Handel mit der Baader Bank und Lang & Schwarz geändert. Für gettex gibt es nun eine eigene Gebührenstruktur, von August bis Dezember war sie identisch mit der zur Börse Wien. Zu gettex senkte DADAT die Grundgebühr auf EUR 2,90 (vorher EUR 3,90), beließ den variablen Teil bei 0,10% und setzte dessen Deckelung auf EUR 19,90 herab (vorher EUR 59,95). Vor allem bei hohen Ordervolumen ist das günstiger als zuvor. Betreffend der Baader Bank sieht die neue Orderpreisberechnung genauso aus, nur mit einer Grundgebühr von EUR 3,90. Zuvor lautete die Rechnung hier EUR 3,90 Grundgebühr plus 0,15% vom Kurswert mit einer Deckelung bei EUR 59,95. Betreffend Lang & Schwarz wurde es hingegen teurer, da die Grundgebühr dort auf EUR 4,95 (vorher EUR 3,90) angehoben wurde und der variable Teil und die Obergrenze unverändert hoch blieben. Darüber hinaus hat DADAT alle Sparpläne auf Aktien ab 1.1.25 spesenfrei gestellt. Bislang fielen pro Ausführung EUR 0,75 Grundgebühr plus 0,175% vom Kurswert an. Die Bank kann die Spesenfreiheit jedoch jederzeit widerrufen, im Konditionenblatt ist eine entsprechende Fußnote eingefügt. Die Anzahl der per Sparplan verfügbaren Aktien erhöhte DADAT von 34 auf 75.