Brokerage: Information
- Neukundenangebot/Anzeige
flatex.at- EUR 100,00 Orderguthaben für Neukunden (drei Monate gültig, zur Verrechnung gelten Bedingungen)
- gebührenfreie Konto- und Depotführung (exklusive Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR´s, GDR´s), deshalb auch gut als Zweitdepot geeignet
- große Auswahl an sparplanfähigen ETFs
- Bitte beachten: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.
- Neukundenangebot/Anzeige
DADAT- Neukundenvorteile: in den ersten sechs Monate ab Depoteröffnung für EUR 1,00 handeln, kein Depotpreis bis 31.12.26, Übernahme von Depotübertragungskosten; zu den Neukundenvorteilen gelten jeweils Bedingungen
Bei den Online-Brokern zählen Hello bank, easybank und Bank Direkt zu den Etablierten. Angeheizt wurde der Wettbewerb durch die späteren Markteinstiege von flatex.at und DADAT. Zu erneuten Verschiebungen wird das Zusammengehen von Hello bank und easybank führen. Das Orderangebot der genannten Anbieter an in- und ausländischen Wertpapieren ist umfassend, Fonds zu reduzierten Ausgabeaufschlägen und ETF-Sparpläne sind erhältlich. Aktuelle News zu Börsenwerten, Charts, Communitys und Watchlists lassen den Unterschied zu traditionellen Filialbanken bereits auf den Webseiten erkennen. Immer beliebter werden auch Low-Cost-Anbieter wie Trade Republic und Smartbroker, wobei diese aus Deutschland anbieten, der österreichische Anleger sich selbst um die Versteuerung kümmern muss.
Um den passenden Anbieter zu finden, sollten Sie Ihr Nutzerprofil vorher festlegen. Überlegen Sie sich also, welche Art von Wertpapieren Sie wo handeln, wie hoch die Ordervolumen gewöhnlich sind, ob Sie Ihre Wertpapieraufträge in der Regel limitieren und wie oft im Jahr etwa Trades stattfinden. Außerdem ist die Art der Ordererteilung - online oder telefonisch - ein Kriterium.
Bei häufigen Trades kommt es stärker auf die Orderkosten an. Es fällt auf, dass mancher Online-Broker je nach Ordergröße deutlich unterschiedliche Preise je Order erhebt, sodass einer, der für kleine Orders gut geeignet ist, nicht unbedingt auch für größere Orders vorne liegt. Teilweise sind in der Gebührberechnung Mindest- und Höchstprovisionen gesetzt. Für inaktive Anleger schlagen etwaige Depotkosten stärker zu Buche. Bei flatex.at ist die Depotführung unentgeltlich, bei einigen anderen zumindest für die Bestände an Investmentfonds. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Online-Broker auch im Leistungsumfang. Dazu gehört insbesondere, ob die gewünschten Wertpapiere über den Online-Broker überhaupt handelbar sind und welche Handelsplätze zur Verfügung stehen. ETF-Anleger werden sich entsprechend zum Auf- oder Ausbau eines ETF-Bestands für Aktionen und die verfügbaren Sparpläne interessieren. Andere werden das Angebot an ausländischen Börsenplätzen nicht außer Acht lassen, insbesondere gegebenenfalls die Preise zu den deutschen Börsen. Wer mehrere Auslandswerte ins Depot nehmen will, ist wegen der Gebühren für deren Dividendenerträge weder bei flatex.at noch bei DADAT gut aufgehoben. Gerade bei vierteljährlichen Ausschüttungen wie üblicherweise bei den US-Unternehmen schmälert das die Rendite sehr. Da fast jeder Anbieter mit einer eigenen Tarifstruktur aufwartet und sich auch das Leistungsangebot stark unterscheidet, gestaltet sich der Vergleich durchaus schwierig. Folglich finden sich jedoch auch Angebote, die dem eigenen Bedarf recht gut entsprechen.
Wer hauptsächlich gemanagte Fonds kaufen möchte, für den könnte auch das Depot bei bank99 (Produkt: "Fondssparen ex-ING") interessant sein. bank99 verfügt über kein vollwertiges Brokerage-Angebot, bietet rund 180 gemanagte Fonds verschiedener Gesellschaften an und vier ETF-Dachfonds. Andere Wertpapiergattungen sind nicht handelbar. Die Depotführung ist kostenlos. Ein Ausgabeaufschlag wird nicht erhoben, aber bei Kauf und Verkauf jeweils ein Ausführungsentgelt. Das Ausführungsentgelt beträgt bei Einzelorders von gemanagten Fonds 1,49% des Kurswerts. Beim Erwerb per Sparplan und generell bei den ETF-Dachfonds sind es 0,99% des Kurswerts. Die Mindestanlage bei Einmalanlagen ist EUR 1.000, bei Sparplänen EUR 30,00 im Monat.
Änderungen bei den Brokerage-Angeboten
- Bank Direkt passte ihre Neukundenaktion betreffend der Depotpreisbefreiung an, allerdings nur um ein halbes Jahr statt wie in der Vergangenheit meist um ein volles Jahr. Bei Depoteröffnung im Zeitraum 1.7.24 bis 30.9.24 entfällt der Depotpreis bis 30.6.25 (vorher 31.12.24). Die weiteren Aktionsbestandteile blieben unverändert.
- Bei Trade Republic aus Deutschland kam es zu mehreren Vorfällen. Der Neobroker führt die Wertpapierabwicklung nun mit der eigenen Banklizenz selbst durch, nicht mehr über die Großbank HSBC. Idealerweise hätte die Umstellung lautlos im Hintergrund geschehen sollen. In den sozialen Medien beklagten zahlreiche verunsicherte Kunden aber bald darauf erheblich verspätete Dividendenzahlungen. Besonders kritisch wurde wahrgenommen, dass Trade Republic nicht zeitnah auf diese Beschwerden reagierte. Noch gravierender sind Berichte über falsche Abzüge bei Wertpapierverkäufen betreffend Steuern bzw. Verrechnungstöpfe, da offenbar mit völlig falschen Einstandskursen gerechnet wurde bzw. wird. CEO Christian Hecker sah sich gezwungen, in einem Podcast-Interview Stellung zu beziehen. Er räumte Kommunikationsmängel ein, sieht die technischen Probleme inzwischen aber als erledigt an und betonte, dass man die Dividenden zwar nicht wie gewohnt in Echtzeit auszahlen konnte, aber noch innerhalb der Vorgaben und der branchenüblichen Praxis von wenigen Tagen. Insgesamt ging Hecker wenig auf den Vertrauensverlust ein, sondern eher darauf, dass bei einer so großen Umstellung nie alles vollkommen perfekt laufen könne. Parallel dazu wurde bekannt, dass Trade Republic ausgerechnet in dieser angespannten Phase den Kundenservice, der bisher in der Trade Republic Service GmbH angesiedelt war, an externe Dienstleister ausgelagert hat. Berichten zufolge wurde die Servicetochter geschlossen und etwa 60 ihrer Mitarbeiter entlassen, nur wenigen wurde ein Wechsel zur Muttergesellschaft angeboten. Trade Republic erklärte, der Schritt seit seit einigen Monaten vorbereitet worden und solle die Servicequalität verbessern. In der Regel werden solche Maßnahmen jedoch oft zur Kosteneinsparung ergriffen und gehen ganz im Gegenteil eher zulasten der Qualität. Vielleicht lassen sich die Kapazitäten so wenigstens aber schnell skalieren. Trade Republic hat innerhalb weniger Monate erst die Banklizenz erhalten und dann mit neuen Produkten viele Kunden gewonnen. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Kundenanfragen. Da Trade Republic keinen telefonischen Support anbietet, können sich Kunden ausschließlich schriftlich an das Unternehmen wenden - und warten mitunter lange, weil sich viele unbeantwortete Anfragen angestaut haben.
- Trade Republic senkte entsprechend der Leitzinssenkung per 12.6.24 die Guthabenverzinsung von 4,00% auf 3,75%. Sie gilt bei Trade Republic für Guthabenteile bis EUR 50.000. Im Zusammenhang mit der Einführung der Girokonto-Funktionen in Deutschland hatte Trade Republic noch vor Kurzem erläutert, der Guthabenzins werde auf das gesamte nicht investierte Geldguthaben erst nach Erhalt der Trade-Republic-IBAN und Zustimmung zu einer neuen Kundenvereinbarung angewendet. Doch wie aus einer FAQ-Antwort auf die Frage "Was muss ich über die Trade-Republic-IBAN wissen?" hervorgeht, müssen Kunden zudem innerhalb von 30 Tagen nach der individuellen Benachrichtigung über die neue IBAN sie explizit aktivieren und ebenfalls innerhalb des Zeitfensters der Kundenvereinbarung zustimmen. Versäumen Kunden diesen Schritt, hat dies drastische Konsequenzen: Trade Republic streicht ihnen dann die Guthabenverzinsung komplett und den "frühzeitigen Zugang" zu den neuen Girokonto-Funktionen. Auf dem österreichischen Markt werden die Girokonto-Funktionen erst später eingeführt, bislang wurde noch nicht kommuniziert, ab wann damit zu rechnen ist.
- Bank Direkt verringerte bei ihrem Angebot für Depot-Neukunden die im Eröffnungszeitraum 1.5.24 bis 30.6.24 erhältliche Geldprämie von EUR 100,00 auf EUR 75,00. Die weiteren Bestandteile und Bedingungen blieben unverändert.
- Payment for Order Flow (PFOF) betreffend ist die geänderte Verordnung der Europäischen Union zu dessen Verbot am 28.3.24 in Kraft getreten. Zuwendungen Dritter anzunehmen, um die Kundenaufträge zu bestimmten Handelsplätzen weiterzuleiten, ist demnach nicht mehr erlaubt. Im vergangenen Jahr war das vereinbart worden. Insbesondere die Neobroker setzten bislang in erheblichem Maße auf Erlöse aus PFOF. Deutschland, wo viele der Neobroker ansässig sind, nutzt als bislang einziger Mitgliedstaat das den Mitgliedstaaten eingeräumte Wahlrecht, um die PFOF-Praxis längstmöglich – noch bis 30.6.26 - im Geschäft mit den im Inland ansässigen Kunden zuzulassen. Diese Entscheidung, mitgeteilt vom Bundesministerium der Finanzen in einem Schreiben vom 21.3.24 an die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA), verschafft den Brokern mehr Zeit ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Anbieter wie Trade Republic und Scalable Broker agieren von Deutschland aus auch auf anderen europäischen Märkten. Die nationale Ausnahmeregelung kann PFOF nur in ihrem inländischen Geschäft befristet gestatten, nicht in den grenzüberschreitenden Aktivitäten. Bis zum 29.9.24 können sich die Mitgliedstaaten durch eine Mitteilung an die ESMA für eine nationale Ausnahmeregelung entscheiden. Österreich hat bislang nicht davon Gebrauch gemacht. Die hierzulande niedergelassenen Broker müssen sich daher wohl schon jetzt an das Verbot halten.