Girokonto: Information
Die meisten Bankkunden behalten ihr Girokonto selbst dann, wenn die Kosten steigen. Aus Gewohnheit bleiben sie ihrer Bank oder Sparkasse über Jahre treu, denn immerhin laufen regelmäßig Gehaltszahlungen, Abbuchungen und Daueraufträge über das Konto. Der empfundene Aufwand für einen Wechsel wiegt bei den meisten höher als die mögliche Kostenersparnis. Mit einem optimalen Girokonto lassen sich jedoch jährlich dreistellige Euro-Beträge sparen. Außerdem helfen die meisten Geldinstitute ihren neuen Kunden bei den Formalitäten der Ummeldung. Der Aufwand beträgt dann nicht mehr als ein paar Stunden.
Zum Girokonto gibt es erst neuerdings eine aus Verbrauchersicht positive größere Auswahl unter den Direktbanken. bankdirekt.at und die Hello bank haben die frühere Anbindung an das Depot aufgehoben. Im März 2016 positionierte sich auch ING-DiBa Austria über ein auf die Bedürfnisse von Smartphone-Nutzern zugeschnittenes Girokonto. Die kundenstärkste österreichische Direktbank beschränkt sich nun nicht mehr darauf, mit Einlagen und Krediten ausschließlich Zweitbank zu sein. Daneben sind auch DADAT, easybank, N26 und DKB als Direktanbieter im Markt, die beiden letztgenannten sind in Deutschland ansässig.
Ein Verzicht auf die Kontoführungspauschale ist fast immer an eine Bedingung geknüpft. Es gibt die Variante mit einem obligatorischen monatlichen Geldeingang und die Variante mit einem mindestens zu haltenden Durchschnittsguthaben. Mit den österreichischen Bankomatkarten lässt sich im Euroraum nahezu überall gebührenfrei Geld an Automaten abheben. Das ist für den Bankkunden bequem und unkompliziert, eine Vereinbarung mit Ausgleichszahlungen unter den österreichischen Instituten. Sogenannte Drittanbieter wie die US-amerikanischen Firmen Euronet und First Data stellen ihre Geräte mittlerweile ebenfalls in Österreich auf, an Standorten wie Supermärkten und Bahnstationen, diese sind teilweise gebührenpflichtig. Auch sind einzelne der heimischen Bankinstitute dazu übergegangen, Fremdkunden an ihren Bankomaten ein direktes Entgelt zu belasten. Die kartenausgebenden Banken dürfen nur dann Entgelte für einzelne Geldabhebungen mit einer von ihnen ausgegebenen Bankomatkarte verrechnen bzw. die Anzahl der gebührenfreien Abhebungen begrenzen, wenn sie ihren Kunden die Wahl aus verschiedenen Kontomodellen geben, auch ein Kontomodell mit pauschalierter Kontoführungsgebühr anbieten, das beliebig viele Abhebungen beinhaltet.
Wichtig für die Produktauswahl bzw. -zusammenstellung ist daher zunächst, die eigenen Bedürfnisse und Gewohnheiten zu kennen, zum Beispiel welches TAN-Verfahren beim Online-Banking und welche Geldautomatenabdeckung man präferiert und ob ein für die kostenlose Kontoführung geforderter Mindestgeldeingang akzeptabel wäre. Viele kleine Posten können die Kosten insgesamt in die Höhe treiben. Es dürfen jedoch nur Preise belastet werden, die die Bank im Preisverzeichnis nennt. Neben dem monatlichen Grundpreis fallen insbesondere die Gebühren für Buchungen, Bankomat- und Kreditkarten, kostenpflichtige TAN-Verfahren beim Online-Banking sowie Sollzinsen ins Gewicht. Die Kontonutzung sollte man soweit möglich an die Bepreisung anzupassen. Es gilt, unnötige Ausgaben zu vermeiden, denn durch Überweisungen per Beleg und den Versand von Kontoauszügen per Post werden selbst Online-Girokonten kostspielig. Und statt auf eine Guthabenverzinsung des Girokontos zu setzen, ist es besser, überschüssiges Guthaben konsequent auf ein Tagesgeldkonto umzubuchen.
Änderungen bei den Girokonten
- bank99 schenkt neuen Girokunden für das Eröffnen eines ihrer Girokonten und das anschließende Nutzen des Kontowechselservices derzeit EUR 50,00. Das gilt sowohl zum Girokonto aus der ehemaligen ING-Produktreihe als auch zum "konto99". Das sind die notwendigen Schritte: Das Konto muss im Aktionszeitraum 1.9.23 bis 8.11.23 beantragt werden, online oder in einer Postfiliale. Über den angebotenen Kontowechselservice müssen als weitere Bedingung der Aktion die Zahlungspartner über die neue Bankverbindung informiert werden. Die Geldprämie schreibt bank99 sodann innerhalb von 30 Bankarbeitstagen dem Girokonto gut. Die Aktion ist einmal pro Person gültig und nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.
- Die Erste Bank stockte beim Eröffnungsangebot zum "Studentenkonto" auf, die bisherigen EUR 20,00 für die Online-Kontoeröffnung verdoppelte sie auf EUR 40,00. Das Angebot gilt für Giro-Neukunden, im Eröffnungszeitraum 16.8.23 bis 31.10.23. Zusätzlich sind weiterhin EUR 20,00 Geldprämie für die optionale Kreditkarte erhältlich, wenn sie zugleich mit dem Kontoantrag erstmalig mitbestellt wird. EUR 60,00 ist somit die Summe der insgesamt erhältlichen Geldprämien. An Kreditkarten bietet die Erste Bank die Smartcard (Mastercard oder Visa) und die Premiumcard (Mastercard oder Visa) an. Beim derzeitigen Angebot ist die Smartcard mit einem Studentenkonto in den ersten beiden Jahren beitragsfrei, und die Premiumcard ist im ersten Kartenjahr beitragsfrei und im zweiten Jahr zum halben Preis erhältlich, das bedeutet für EUR 49,50 p. a.
- DADAT hob die Kartenpreise der zum Gehalts-/Pensionskonto erhältlichen Kreditkarten am 1.7.23 an: Die "Visa Classic" kostet für den ersten und zweiten Karteninhaber EUR 21,60 pro Jahr (vorher EUR 19,80). Bei erstmaligem Abschluss ist sie jedoch nun durch eine Aktion für den ersten Karteninhaber im ersten Jahr vergünstigt auf EUR 12,00 und für den zweiten Karteninhaber ist sie im ersten Jahr beitragsfrei. Die "Visa Gold" kostet für den ersten Karteninhaber EUR 80,40 pro Jahr (vorher EUR 73,80) und für den zweiten EUR 45,60 pro Jahr (vorher EUR 42,00).