Festzinsanlage: Information
- Zinsangebot
Addiko Bank- 3,00% p. a. bei 3 Monaten
- Mindestanlage von EUR 5.000
- Zinsangebot/Anzeige
Kommunalkredit Invest- 3,00% p. a. bei 12 Monaten
- 3,05% p. a. bei 18 Monaten
- die angegebenen Zinssätze gelten ab einem Anlagebetrag von EUR 10.000
Eine jederzeit verfügbare Reserve ist wichtig. Aber alles, was darüber hinausgeht, sollte man gewinnbringend anlegen. Bei einer Festzinsanlage legt man Geld auf mehrere Monate oder Jahre sicher an und erhält hierfür einen Festzins, der dem Anlagekonto gutgeschrieben oder auf ein Verrechnungskonto ausgezahlt wird. Die Anlageform ist gebührenfrei und es gibt keine Kursschwankungen. Unsere Datenbank beinhaltet Festzins-Konditionen unabhängig davon, ob das Produkt von der jeweiligen Bank nun als "Festgeld", "Termingeld" oder "Sparbrief" bezeichnet wird. Begriffe wie "Festgeld" oder "Termingeld" werden meist bei Festzinsvereinbarungen für Zeiträume bis 12 Monate verwendet, dagegen werden mehrjährige Laufzeiten eher als "Sparbrief" benannt. Wie lange Geld angelegt werden soll, hängt von den Sparzielen, den Zinserwartungen und vor allem vom Zeitpunkt ab, wann das Geld wieder benötigt wird. Wer eine mehrjährige Bindung scheut, kann den Anlagebetrag in Tranchen aufteilen und zu unterschiedlichen Fälligkeitsterminen anlegen. So ist ein Teil des Geldes in absehbarer Zeit immer verfügbar und kann dann bei Bedarf wieder neu angelegt werden. Eine EU-Richtlinie gibt in Bezug auf die gesetzliche Einlagensicherung EU-weit eine Mindestabsicherung von EUR 100.000 je Privatkunde vor. Dennoch ist es wichtig zu wissen, durch welche in- oder ausländische Institution die Absicherung beim jeweiligen Anbieter konkret erfolgt. Diese Information ist natürlich im Vergleich vermerkt.
Auch bei Festzinsanlagen muss man inzwischen aufpassen. So schreiben verschiedene Banken bei mehrjährigen Anlagen die Zinsen erst am Laufzeitende und ohne Zinseszinseffekt gut. Damit die Zinshöhe nicht täuscht, geben wir in der Fußnote den entsprechenden Wert bei jährlicher Zinsgutschrift an. Außerdem werden vereinzelt Festzinsanlagen mit Nachrangabrede aufgelegt. Das bedeutet aber, dass die Einlagensicherung im Falle der Pleite nicht greift. Denn diese Verbindlichkeiten werden im Insolvenzfall nachrangig - nach denen anderer Gläubiger - bedient. Angebote mit Nachrangabrede führen wir nicht auf.
Die Europäische Zentralbank (EZB) spülte Hunderte Milliarden Euro ins Finanzsystem, dort zirkulieren sich noch immer. Zwischen März 2015 und Dezember 2018 und ab November 2019 kaufte sie im großen Stil Kreditverbriefungen an. Wegen der Sorgen um die Konjunktur in der Corona-Krise flossen im Pandemie-Anleihekaufprogramm PEPP bis März 2022 zusätzlich bis zu 1,85 Billionen Euro in Anleihen, dabei hatte die EZB sich keine Beschränkungen gesetzt, was sie kauft. Banken erhielten langfristige Refinanzierungsspritzen zu äußerst günstigen Bedingungen. Und der Leitzins wurde über Jahre bei Null gehalten und eine negative Einlagenfazilität geschaffen, sprich die Banken mussten für bei der EZB geparkte Gelder Strafzinsen zahlen. Angesichts der rekordhohen Inflationsrate ist der Druck auf die Notenbank enorm gestiegen. Die negative Einlagenfazilität entfiel und eine Reihe von Zinsanhebungen folgte. An den Anleihenmärkten ist die EZB dennoch weiterhin aktiv. Sie legte ein neues Programm auf, das sogenannte Transmission Protection Instrument (TPI). Es soll dabei helfen, dass die Finanzierungskosten der einzelnen Eurostaaten nicht auseinanderlaufen. Ob das Programm aktiviert wird, werde der EZB-Rat nach Bedarf entschieden. Für hochverschuldete Staaten, insbesondere für Italien, war es - unmittelbar nachdem die erste Zinsanhebung in Aussicht gestellt wurde - teurer geworden, sich Geld zu besorgen. Dies hatte Sorgen vor einer neuen Eurokrise geweckt.
Nach Abzug von Steuern und der hohen Inflation verliert Geld auf den meisten Anlageplätzen an Wert. Gelder unverzinst zu lassen, stellt trotzdem keine Alternative dar. Vielmehr gilt es Gelegenheiten zu nutzen. Für viele Banken ist es wieder attraktiv, Einlagen aufzunehmen; sie erhöhten zum Teil kräftig die Zinsen. Allzu lange Festgeldbindungen sollten Anleger jedoch noch nicht eingehen, eher solche bis 2 Jahre. Zum einen, weil auch in den kommenden Monaten noch mit steigenden Zinsen gerechnet werden kann, und zum anderen, weil die Zinskurve momentan relativ flach verläuft, für längere Laufzeiten kaum mehr Zinsen als für die kürzeren Laufzeiten angeboten werden.
Relevante Änderungen bei den Festzinsangeboten
- Denzel Bank wird am 20.6.23 bei den Laufzeiten bis 4 Jahren anheben: bei 6 Monaten auf 2,25% (bisher 2,00%), bei 12 Monaten auf 2,75% (bisher 2,50%) und bei 2 bis 4 Jahren auf 3,00% (bisher 2,70% bei 2 Jahren, 2,80% bei 3 Jahren und 2,90% bei 4 Jahren)
- Kommunalkredit Invest erhöhte am 5.6.23. Für Anlagebeträge ab EUR 10.000 bietet sie bei 6 Monaten 2,20% (vorher 1,60%), bei 12 Monaten 3,00% (vorher 2,10%), bei 18 Monaten starke 3,05% (vorher 2,15%), bei 2 Jahren 3,10% (vorher 2,20%) und bei 3, 5, 8 sowie 10 Jahren 3,20% (vorher 2,70% bei 3 Jahren und 3,00% bei 5, 8 sowie 10 Jahren).
- Austrian Anadi Bank erhöhte am 1.6.23 bei 3 Monaten auf 2,00% (vorher 1,75%) und bei 6 Monaten auf 2,25% (vorher 2,10%).
- bank99 erhöhte am 1.6.23 bei 6 Monaten auf 1,50% (vorher 1,00%) und bei 12 Monaten auf 2,00% (vorher 1,50%).
- Bigbank aus Estland erhöhte am 30.5.23 bei 3 Monaten auf 2,50% (vorher 2,00%), bei 6 sowie 9 Monaten auf 3,00% (vorher 2,50%), bei 12 sowie 18 Monaten auf 3,50% (vorher 3,20%) und bei 2 bis 10 Jahren auf 3,65% (vorher 3,20% bei 2 Jahren, 3,25% bei 3 Jahren, 3,35% bei 4 bis 9 Jahren und 3,45% bei 10 Jahren).
- Die Wiener Privatbank erhöhte am 25.5.23 bei 6 Monaten auf 2,00% (vorher 1,80%).
- Addiko Bank führte am 23.5.23 eine 3-monatige Laufzeit zu äußerst starken 3,00% ein. Die weiteren Zinssätze blieben unverändert, bei den Laufzeiten bis 2 Jahren liegen die Zinssätze der Addiko Bank unterhalb des neuen Angebots bei 3 Monaten.
- DADAT erhöhte am 22.5.23 bei 12 Monaten und 2 Jahren auf 2,50% (vorher 1,75% und 2,25%).
- Santander Consumer Bank setzte am 17.5.23 bei 3 Jahren ihren am 11.5.23 angehobenen Zins zurück auf 3,20%. Zwischenzeitlich waren es 3,40%.
- Raiffeisenbank Wels erhöhte am 15.5.23 bei 12 Monaten und 2 sowie 3 Jahren auf Zinssätze, die oberhalb derjenigen der Santander Consumer Bank liegen: bei 12 Monaten 3,00% (vorher 2,75%), bei 2 Jahren auf 3,25% (vorher 3,00%) und bei 3 Jahren auf 3,50% (vorher 3,25%)
- Die Santander Consumer Bank stellte ab 11.5.23 kurzzeitig mehrere Bestwerte unter den Inlandsanlagen. Das ist ihr vollständiges Laufzeitangebot: bei 3 Monaten 1,90% (vorher 1,60%), bei 6 Monaten 2,20% (vorher 1,90%), bei 9 Monaten 2,50% (vorher 2,00%), bei 12 Monaten 2,80% (vorher 2,60%), bei 18 Monaten 3,00% (vorher 2,80%), bei 2 Jahren 3,10% (vorher 2,90%) und bei 3 Jahren 3,40% (vorher 3,20%)