Newsletter: Direktbanken.News 11/2015

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick
1. easybank setzt auf Zusatzgeschäfte mit Strom- und Gastarifen
2. Amerikaner kaufen Visa Europe zurück
3. Zuschläge für Kartenzahlungen entfallen
4. Der monatliche Newsticker
5. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
6. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen




1. easybank setzt auf Zusatzgeschäft mit Strom- und Gastarifen
Die easybank gründete gemeinsam mit "Unsere Wasserkraft GmbH & Co KG" eine Vertriebsgesellschaft. Zusätzlich zu den Finanzprodukten sollen mit Strom- und Gastarifen weitere Grundelemente des täglichen Bedarfs angeboten werden, so die Bank in ihrer Pressemitteilung vom 2.11.15. Die Tarife beziehen sich auf umweltfreundliche Energie aus heimischer Wasser- und Sonnenkraft und sind online buchbar. Sie sollen unabhängig von Boni und Neukundenaktionen dauerhaft unter den Top-Angeboten am Markt zu finden sein. An dem gemeinsamen Unternehmen, der "easy green energy GmbH & Co KG", hält laut FirmenCompass die easybank 49 Prozent und der Partner aus dem Energiesektor 51 Prozent. Auf die Strom- und Gasprodukte macht die Direktbank auf ihrer Startseite und über den Navigationspunkt "Tochtergesellschaften" aufmerksam. Sie verlinkt zur Domain easygreenenergy.at, wo die Tarifdetails mit Abschlussmöglichkeit beschrieben sind.

2. Amerikaner kaufen Visa Europe zurück
Der US-Kreditkartenanbieter Visa steht vor dem teuersten Zukauf seiner Firmengeschichte, für das vor Jahren abgespaltene Europa-Geschäft liegen bis zu 21,2 Milliarden Euro auf dem Tisch. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen stimmten einstimmig für ein Zusammengehen, wie Visa und Visa Europe am 2.11.15 informierten. 16,5 Milliarden Euro sollen sofort in bar und in Aktien fließen. Abhängig vom Erreichen bestimmter Ertragsziele, können zusätzlich bis zu 4,7 Milliarden Euro fällig werden. Der US-Konzern, zu dem die weltweiten Aktivitäten gehören mit Ausnahme des eigenständig operierenden europäischen Geschäfts, hatte sich 2007 vor seinem Börsengang von diesem getrennt. Seither verbinden beide Seiten eine enge Kooperation und ein unwiderruflicher und unbefristeter Lizenzvertrag. Visa Europe hat seinen Sitz in Großbritannien und gehört den mehreren Tausend europäischen Banken und Finanzdienstleistern, die Visa-Kreditkarten herausgeben. Visa Europe vermarktete sich bislang als Mitgliedsorganisation und europäisches Zahlungssystem, weshalb auch die Debitkarten (V PAY) nur auf dem alten Kontinent und in einigen Anrainerstaaten des Mittelmeers Akzeptanz finden. Der US-Konzern erhofft sich, dass die neue Größe und die Bildung eines globalen Konzerns im Konkurrenzkampf mit dem Rivalen Mastercard helfen. Ebenso wird den Verbrauchern in Europa der Deal als gut für sie verkauft, weil Innovationen wie das kontaktlose Bezahlen nun schneller kämen und europäische Datenzentren erhalten bleiben sollen. Die Planung sieht vor, dass die Transaktion nach der noch ausstehenden behördlichen Genehmigung im dritten Geschäftsquartal des Jahres 2016 abgeschlossen sein wird. Bei der Trennung war den Europäern eine Verkaufsoption eingeräumt worden. Demnach muss die Mutter die Tochter zurückkaufen, falls vier von fünf Mitgliedern im Verwaltungsrat dafür stimmen. Zeitplan und ein sich nach einer Formel zu bestimmender Preis waren damals festgelegt worden. Möglicherweise hatten die Amerikaner aufgrund dieser vertraglichen Regelungen gar keine andere Wahl, jedenfalls zahlen sie für das margenschwächere europäische Geschäft einen respektablen Preis. Wegen der strengen regulatorischen Vorschriften zu den erlaubten Gebühren erzielt Visa Europe weniger Umsatz bei jeder Zahlungsabwicklung. Am Verkaufserlös werden die britischen Geldhäuser den größten Anteil bekommen, er wird zusammen auf rund 40 Prozent geschätzt. Die Anteile richten sich nach dem Umsatz mit Visa-Kreditkarten, den die einzelnen Mitglieder beisteuern.

3. Zuschläge für Kartenzahlungen entfallen
Wer heute mit Kreditkarte einen Flug bucht, ein Bahnticket oder einen Online-Kauf bezahlt, bekommt nicht selten einen Zuschlag für die Zahlungsart aufgebrummt. Diese Praxis wird bald der Vergangenheit angehören, das Europaparlament hat am 8.10.15 in Straßburg den überarbeiteten Richtlinien des zweiten Teils der Zahlungsdiensterichtlinie (PSD II) zugestimmt. Elektronische Zahlungen sollen für Verbraucher in Europa zuverlässiger und kostengünstiger werden. Zugleich sollen die Verbraucher eine große Auswahl an Zahlungsweisen haben und von den neuesten Entwicklungen profitieren. Das Verbot der Zuschläge soll laut EU-Richtlinie allerdings nur für Karten-Typen gelten, die unter die Regulierung der ab 9.12.15 gültigen Interbankenentgeltverordnung fallen. Damit greift das Verbot lediglich bei den sogenannten "Mehr-Parteien-Karten", bei denen mindestens zwei Banken involviert sind - die Bank des Händlers und die des Kunden - so wie es bei Mastercard- und Visa-Kreditkarten der Fall ist. Mastercard und Visa dominieren mit einem Anteil von zusammen 90 Prozent den Kreditkartenmarkt. American Express und Diners bleiben von der Regulierung ausgenommen, weil sie ihre Karten selbst ausgeben. Firmenkarten bleiben ausgenommen, wenn sie direkt über das Firmenkonto abgerechnet werden. Über das Privatkonto des Mitarbeiters abgerechnete Firmenkarten werden dagegen reguliert. Neu ist unter anderem noch, dass der Kunde künftig einen konkreten Betrag absegnen muss, wenn sich etwa Autovermieter oder Hotels Zahlungen reservieren lassen, deren endgültige Höhe noch unbekannt ist. Auch weitet die EU die Regeln erstmals auf Bezahldienste wie "Sofortüberweisung" aus. Solche Dienstleister haben künftig bestimmte Anforderungen an die Authentifizierung und die Sicherheit zu erfüllen. So muss der Anbieter die Daten des Bankkunden nach dem Zahlungsvorgang sofort wieder löschen. Zudem steht er in der Haftung für Fehlbuchungen. Der EU-Ministerrat muss den gefundenen Kompromiss noch annehmen, dies gilt als Formalie. Die neuen Vorschriften sollen die einzelnen Staaten bis spätestens Ende 2017 in nationales Recht umsetzen. Denkbar wäre, dass einzelne Staaten das Verbot der Zuschläge auf sämtliche Kreditkarten ausdehnen.
Die sogenannten Interbankenentgelte für Bank- und Kreditkarten waren der Grund für die Zuschläge, speziell bei den für den Empfänger teuren Kreditkartenzahlungen. Die EU hat sie durch die ab 9.12.15 geltende Verordnung bereits stark begrenzt: Ab dann greift für Kreditkarten ein Kostenlimit von 0,3 Prozent des Zahlbetrags, für Debitkarten 0,2 Prozent. Diese Gebühr zieht die Bank des Kunden dem Händler vom Zahlbetrag ab, wenn der Verbraucher per Karte zahlt. Das bekommen letztlich alle Kunden zu spüren, weil der Händler oder Dienstleister die Kosten in die Endpreise einkalkuliert. Das Europaparlament geht davon aus, dass die Einsparungen an die Kunden weitergegeben werden. Den Kreditkartengesellschaften brechen die Einnahmen weg. Deshalb ist aber auch davon auszugehen - das zeigten schon die letzten Monate - dass bei den Kreditkarten die Jahresgebühren steigen und Leistungen gestrichen werden.

4. Der monatliche Newsticker
++ der 20.11.15 ist bei bankdirekt.at die nächste Gelegenheit, günstig einen Fonds zu erwerben: bankdirekt.at verzichtet an diesem Tag bei online erteilten Fondsaufträgen über uneingeschränkt alle Fondsgesellschaften auf die Ausgabeaufschläge. Bei der Auftragserteilung ist als Ausführungsort der Eintrag "Fondsgesellschaft" auszuwählen. Zur Angabe des ungefähren Kurswerts rechnet bankdirekt.at mit dem normalen Ausgabeaufschlag, diesen weist sie auch auf der Auftragsbestätigung aus, tatsächlich abgerechnet wird aber mit null Prozent Ausgabeaufschlag ++ die Hello bank ist am Börsenplatz Wien um 50 Cent günstiger geworden: Sie verringerte die Grundgebühr für Wertpapiertransaktionen von EUR 5,45 auf EUR 4,95. Auch kostet die Ausführung eines ETF-Sparplans weniger Grundgebühr, pro Ausführung EUR 2,00 zuzüglich 0,275% vom Kurswert, zuvor EUR 3,00 zuzüglich 0,275% vom Kurswert. Die beiden Änderungen wurden am 15.10.15 umgesetzt ++ die Hello bank übernimmt seit 29.10.15 nur noch Übertragungsspesen bis maximal EUR 200,00, zuvor bis EUR 500,00. Das Angebot gilt bei Wertpapierübertrag zur Hello bank für Bestands- und Neukunden. Die Übertragungsspesen werden gegen Vorlage der Spesenaufstellung der Fremdbank erstattet ++ bei ING-DiBa Austria sind Fondskäufe im Aktionszeitraum vom 9.10.15 bis 29.12.15 ohne die Kosten des Ausgabeaufschlags. Dies gilt für alle bei ihr verfügbaren Fonds. Die Anzahl der verfügbaren Fonds erweiterte ING-DiBa Austria in den letzten Monaten auf mittlerweile 110 Fonds verschiedener Gesellschaften. Normalerweise gewährt sie einen Rabatt von 50 Prozent auf den Ausgabeaufschlag. ING-DiBa Austria hat kein vollwertiges Brokerageangebot, lediglich ein Fondsdepot, das kostenlos geführt wird. Einmaleinlagen sind ab EUR 1.000 möglich, Ansparpläne ab EUR 30,00 im Monat ++

5. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld


Advanzia Bank aus Luxemburg legte am 19.10.15 ein Neukundenangebot mit nominal 1,242% p. a. auf, Zinsgarantie bis 26.2.16.


Bei der DenizBank folgte nach lediglich einem halben Monat eine weitere Senkung: Seit 16.10.15 gelten im Neugeschäft 0,60% (vorher 0,80%). Bestandskunden, die in der Zeit vom 1.10.15 bis 15.10.15 online das "Online Sparen Tagesgeld" aktiviert hatten, erhalten davon abweichend noch die 0,80%. Und Bestandskunden, die bereits davor online das "Online Sparen Tagesgeld" aktiviert hatten, erhalten 0,90%. Ab 4.1.16 wird bei beiden Gruppen an Bestandskunden der Zinssatz auf 0,60% reduziert.


MoneYou aus Amsterdam nahm am 8.10.15 den Zins für den österreichischen Markt auf 1,10% (vorher 1,20%) zurück. Hierzulande ist die Kundenzahl mit knapp 5.000 aufgrund der Eigenschaft als Auslandsanlage noch klein. Um jeden Preis auffallen zu wollen, kann man MoneYou nicht vorwerfen; selbst an ihrem ersten Geburtstag in Österreich gab es weder eine Aktion noch eine größere Marketingmaßname, die die gute Verzinsung hervorheben würde. In Deutschland bietet MoneYou zurzeit 0,95%.

6. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


Livebank.at verringerte am 4.11.15 um 0,05 bis 0,20 Prozentpunkte, bei 12 Monaten auf 0,40% (vorher 0,45%), bei 2 Jahren auf 0,45% (vorher 0,50%), bei 3 Jahren auf 0,55% (vorher 0,70%), bei 4 Jahren auf 0,75% (vorher 0,90%) und bei 5 Jahren auf 0,95% (vorher 1,15%).


Crédit Agricole Consumer Finance aus Frankreich erhöhte am 21.10.15 bei den Laufzeiten bis 5 Jahren um 0,05 bis 0,15 Prozentpunkte. Sie bietet für 12 Monate 1,60% (vorher 1,45%) an, für 2 Jahre 1,70% (vorher 1,60%), für 3 Jahre 1,90% (vorher 1,75%), für 4 Jahre 2,00% (vorher 1,85%) und für 5 Jahre 2,00% (vorher 1,95%).


VakifBank senkte per 20.10.15 bei den Laufzeiten bis 5 Jahren um 0,10 Prozentpunkte und ab 6 Jahren um 0,20 Prozentpunkte. Es gelten für 6 Monate 0,75% (vorher 0,85%), für 9 Monate 0,85% (vorher 0,95%), für 12 Monate 0,95% (vorher 1,05%), für 2 Jahre 1,25% (vorher 1,35%), für 3 Jahre 1,35% (vorher 1,45%), für 4 Jahre 1,45% (vorher 1,55%) und für 5 bis 10 Jahre 1,55% (vorher für 5 Jahre 1,65% bzw. für 6 bis 10 Jahre 1,75%).


Generali Bank erhöhte am 19.10.15 bei 12 Monaten auf 0,60% (vorher 0,45%). Die Kondition soll befristet bis 6.11.15 gelten.


Die DenizBank verringerte am 16.10.15 durchgängig um 0,10 Prozentpunkte. Das sind ihre neuen, immer noch wettbewerbsstarken Sätze: 6 Monate - 0,85%, 9 Monate - 0,95%, 12 Monate - 1,05%, 2 Jahre - 1,35%, 3 Jahre - 1,45%, 4 Jahre - 1,55%, 5 Jahre - 1,65%, 6 Jahre - 1,70%, 7 Jahre - 1,75%, 8 Jahre - 1,80%, 9 Jahre - 1,85%, 10 Jahre - 1,90%


Bigbank aus Estland erhöhte am 8.10.15 ab der 3-jährigen Laufzeit um 0,05 Prozentpunkte, zum Beispiel bei 3 sowie 4 Jahren auf 1,60% (vorher 1,55%) und bei 10 Jahren auf 2,00% (vorher 1,95%).


MoneYou aus Amsterdam senkte am 8.10.15 bei 6 Monaten auf 1,20% (vorher 1,35%) und bei 12 Monaten auf 1,30% (vorher 1,45%).

Noch einen schönen Monat November wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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