Newsletter: Direktbanken.News 10/2017

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick

1. Herbsthoch bei den Tagesgeldzinsen durch Kommunalkredit Invest
2. Der monatliche Newsticker
3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. Herbsthoch bei den Tagesgeldzinsen durch Kommunalkredit Invest

Auf dem österreichischen Einlagenmarkt gibt es seit 27.9.17 einen weiteren Anbieter, die Kommunalkredit Invest. Sie grüßt mit Servus Zins! Entsprechend findet man bei ihr einige interessante Angebote: Die Kommunalkredit Invest bietet einen Tagesgeld-Sonderzins von 1,11% p. a. in den ersten vier Monaten ab Kontoeröffnung. Der variable Standardzins ist zunächst nur relevant, wenn weniger als EUR 10.000 auf dem Tagesgeldkonto angelegt sind, dann gelten 0,31%. Regulär bei einem Anlagebetrag ab EUR 10.000 wären es zurzeit 0,51%. Im Festzinsanlage-Vergleich übernahm Kommunalkredit Invest an drei Stellen die erste Position, wiederum ab einer Betragsgröße von EUR 10.000, und zwar bei 9 Monaten mit 0,77%, bei 9 Jahren mit 1,60% und bei 10 Jahren mit 2,00%. Entscheidet man sich für das Tagesgeld oder das Festgeld, beantragt man papierlos zunächst ein gebührenfreies Transferkonto. Man legitimiert sich wahlweise per VideoIdent oder abgeleitet mittels Referenzüberweisung und Upload eines Scans/Fotos des Ausweises. Die Bank prüft den Antrag und eröffnet das Konto nicht innerhalb von Minuten, wie man es bei solch fortschrittlicher Technik annehmen könnte; sie spricht von wenigen Tagen. Der Kunde erhält seine Zugangsdaten für das Online-Banking durch zwei SMS-Nachrichten. Erst im Anschluss kann er die Tagesgeld- bzw. Festgeldanlage über das Online-Banking einrichten. Auch müssen die Überweisungen immer über das Transferkonto laufen und das externe Konto bei den dort eingehenden und abgehenden Überweisungen darf nur das hinterlegte Referenzkonto sein. Durch diese Zwischenschritte beim Eröffnen und Überweisen ist das Handling etwas mühsam. Die Einlagen sind bis EUR 100.000 je Person über die Banken & Bankiers GmbH abgesichert. Kommunalkredit Invest schloss einen fünfjährigen Servicevertrag zur Nutzung einer White-Label-Bankplattform der FinTech Bank AG. Dazu gehören der verwendete Antragsprozess, die Schnittstellen für die Identifikation und die eSignature und das Online-Banking, sowie im Hintergrund unter anderem die Datenverwaltung und das Meldewesen. Dadurch konnte Kommunalkredit Invest ohne lange Vorlaufzeit an den Markt gehen, ohne in eine Eigenentwicklung zu investieren.

Kommunalkredit Invest ist eine Marke für das Veranlagungsangebot an Privatpersonen. Sie gehört der Kommunalkredit Austria AG mit Sitz in Wien. Verwechslungsgefahr besteht mit Kommunalkredit Direkt. Mit dieser Marke richtet sich die Bank mit einem Veranlagungsangebot (ausschließlich Festgeld) an Gemeinden und gemeindenahe Unternehmen. Die Kommunalkredit Austria AG ist auf die Finanzierung von Infrastrukturvorhaben der öffentlichen Hand spezialisiert. Sie finanziert beispielsweise den Bau oder das Sanieren von Autobahnen, Schulen, Schwimmbädern, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Windparks und Solaranlagen, in Kerneuropa sowie selektiv in weiteren europäischen Ländern. Das Know-how bei den Abläufen und Bedürfnissen in der Zusammenarbeit mit Bund, Land, Kommunen etc. ist ein Wettbewerbsvorteil. Die öffentlichen Investitionen sind ein erheblicher Teil der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Deshalb besteht ebenso ein erheblicher Finanzierungsbedarf, von diesem Kuchen will sich die Bank ein großes Stück nehmen. Die Kommunalkredit hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, das Vorläuferinstitut stand am Rand des Ruins, musste im November 2008 notverstaatlicht werden - und dies trotz des vermeintlich biederen und risikoarmen Geschäftsmodells. Überhoben hatte sich die Kommunalkredit, als sie eben nicht mehr nur die öffentliche Hand finanzierte, sondern auch Geschäfte mit komplexen Derivaten in Steueroasen betrieb und ihre Bilanzsumme in kurzer Zeit extrem angewachsen war. Im September 2015 wurde schließlich der gute Teil dieses Vorläuferinstituts an ein Konsortium britisch-irischer Investmentfirmen rund um den deutschen Investmentbanker Patrick Bettscheider verkauft und am ursprünglichen Geschäftsmodell neu ausgerichtet.

2. Der monatliche Newsticker

++ bankdirekt.at bietet das Geldsenden an Handykontakte über ZOIN nun auch an, erhebt jedoch für jedes Senden und Empfangen von Geldbeträgen eine Gebühr von EUR 0,10. ZOIN hatten wir in unserem September-Newsletter vorgestellt

++ die easybank strich beim Girokontomodell "easy konto" am 21.9.17 ersatzlos die Regelung zur Befreiung von der Kontoführungsgebühr ab einem Durchschnittsguthaben von EUR 2.500. Zudem erhöhte sie die Kontoführungsgebühr hier von EUR 4,65 auf EUR 4,99 pro Monat. Das easy konto war bis zu diesen Änderungen ein hervorragendes Angebot für diejenigen, die ein Konto suchten, das keinen Gehaltseingang erfordert, zum Beispiel, um es als Zweitkonto zu verwenden. Mit Guthaben konnte eine kostenlose Kontoführung leicht erreicht werden, jetzt geht das nicht mehr. Das "easy gratis" führt die easybank hingegen als Gehalts- oder Pensionskonto weiterhin kostenlos

++ die Zinsplattform WeltSparen übernahm im September PBF Solutions aus Manchester. Dies soll helfen, den Einlagenmarkt in Großbritannien zu erobern, dem zweitgrößten in Europa. PBF Solutions stellt Banken und anderen Finanzunternehmen, die Einlagen hereinnehmen möchten, einen White-Label-Prozess bereit. Er beinhaltet das Erstellen von Produktseite und Antragsstrecke, kombiniert mit einem Tracking des Nutzerverhaltens auf der Webseite und mit der Vermarktung. Zudem betreibt PBF Solutions einige Vergleichsportale. Anders als bei WeltSparen gibt es bei PBF Solutions keine zentrale Online-Plattform, über die sich Sparer einmal anmelden können, um bei mehreren Banken anzulegen. Eine solche Plattform soll in den nächsten Monaten aufgebaut und das Unternehmen in Raisin UK umbenannt werden. Die hinter WeltSparen stehende Raisin GmbH betreibt bislang Länderportale in Deutschland, Österreich, Spanien und Frankreich sowie ein Portal für das restliche Europa unter raisin.com. Nicht zuletzt Größe und Dynamik des Finanzmarktes in Großbritannien habe die Raisin GmbH zur Übernahme bewogen, um nun mit einem Team vor Ort präsent zu sein. Aus Berlin könne der Markt nicht angemessen bedient werden, auch wegen des Brexits, sagte Dr. Tamaz Georgadze, Gründer und Geschäftsführer von WeltSparen, gegenüber dem Handelsblatt. Die Kaufsumme wurde nicht bekannt gegeben, zudem ging PBF Solutions nicht zu 100 Prozent an WeltSparen über, es gebe noch Mitarbeiter, die Anteile hielten

++bankdirekt.at beendete die Neukundenaktion, bei der bis zu vier Mal EUR 25,00 Startguthaben erhältlich waren; sie lief fünfzehn Monate ununterbrochen. Stattdessen gibt es seit 1.10.17 wieder die vorangegangene Brokerage-Aktion, bei der lediglich einen Monat lang für EUR 1,00 je Order gehandelt werden kann. bankdirekt.at verzichtet dabei auch auf den Depotpreis bis 31.12.18 und erstattet Depotübertragungskosten bis maximal EUR 500,00 gegen Nachweis (Mindestwert EUR 1.000/Position)

flatex.at erhöht/e den variablen Sollzins beim "flex-Kredit" - eine den Depotinhabern automatisch zur Verfügung gestellte Kreditlinie - von 3,90% p. a. auf 4,90% p. a. Im Neugeschäft gilt der erhöhte Zinssatz seit 27.9.17, im Bestandsgeschäft ab 1.12.17

++ flatex.at verlängerte die Neukundenaktion mit den fünf Freetrades für den außerbörslichen Handel bis zum Jahresende. Für Depoteröffnungen ab 25.9.17 gelten dabei neue Daten: Der Eingang durch Übertrag oder Überweisung muss bis 15.1.18 (vorher 15.10.17) verbucht sein, die Freetrades werden spätestens am 31.1.18 (vorher 31.10.17) zugeteilt und sind bis 30.4.18 (vorher 31.1.18) gültig

3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Die DADAT reagierte auf die neue Wettbewerbssituation, indem sie den Neukundenzins beim Tagesgeld für Eröffnungen ab 1.10.17 nun wieder vier statt zwischenzeitlich drei Monate einräumt. Weiterhin sind dies 1,00% p. a. für die Guthabenteile bis EUR 50.000.

Livebank.at zahlt seit 1.10.17 keinen freiwilligen Zinsbestandteil mehr, die Verzinsung sank dadurch auf 0,10% (vorher 0,15%).

Kommunalkredit Invest, am 27.9.17 in den österreichischen Einlagenmarkt eingestiegen, begrüßt die neuen Kunden mit 1,11% p. a. beim Tagesgeld (siehe Themenpunkt 1).

4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Livebank.at senkte am 1.10.17 bei 12 Monaten auf 0,10% (vorher 0,20%) und bei 2 Jahren auf 0,20% (vorher 0,30%).

Kommunalkredit Invest differenziert zwischen Anlagebeträgen unter/ab EUR 10.000. Im Festzinsanlage-Vergleich übernahm sie am 27.9.17 an drei Stellen ab einem Anlagebetrag von EUR 10.000 die erste Position, und zwar bei 9 Monaten mit 0,77%, bei 9 Jahren mit 1,60% und bei 10 Jahren mit 2,00%.

Noch einen schönen Monat Oktober wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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