Newsletter: Direktbanken.News 10/2008

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick
1. Rettungspaket nimmt erste Hürde im US-Senat
2. Finanzkrise trifft Europa, Regierungen stützen den Markt
3. Festzinsangebot der direktbank.at: 5,00% p. a. für fünf Monate
4. easybank bietet höheren Zins auf neuem Tagesgeldkonto
5. Österreich-Geschäft der RBS eingestellt
6. Kurzmeldungen im Newsticker
7. Die besten Tagesgeldzinsen im Überblick




1. Rettungspaket nimmt erste Hürde im US-Senat
Der US-Senat hat den Plan zur Rettung der Banken am Mittwochabend gebilligt. 74 Senatoren stimmten dafür, 25 dagegen. Nach der Ablehnung im Repräsentantenhaus war das Paket nochmals überarbeitet worden. Der Schutz für Spareinlagen von US-Bürgern soll durch die Änderungen verbessert werden. Die Einlagensicherung auf privaten Bankkonten soll künftig bis zu einer Summe von USD 250.000 statt USD 100.000 gelten. Direkte Hilfen für in Zahlungsschwierigkeiten geratene Hausbesitzer und Steuererleichterungen für Unternehmen wie auch Privathaushalte im Umfang von rund 100 Milliarden Dollar wurden hinzugefügt. Aus dem 700-Milliarden-Rettungspaket wird in dieser Form ein 800-Milliarden-Rettungspaket. In Kreisen der Senatoren ist man optimistisch, dass die Nachbesserungen zu einer breiteren Akzeptanz führen.
Im Repräsentantenhaus scheiterte das Paket am Montag. Kursstürze an den Wertpapierbörsen waren die Folge, weltweit stieß die Entscheidung auf Unverständnis und Kritik. Die Abgeordneten beugten sich offenbar dem Druck der Wähler, die mit Steuergeldern nicht die Risiken der privaten Marktwirtschaft tragen wollen. Nun wird das Repräsentantenhaus voraussichtlich am Freitag erneut abstimmen. Sollte es zu einer Mehrheit für das Paket kommen, müsste der Senat das Votum noch einmal bestätigen.

2. Finanzkrise trifft Europa, Regierungen stützen den Markt
Mehrere große Namen fielen der Finanzkrise in den letzten Tagen zum Opfer. In den USA traf es zunächst die Investmentbank Lehman Brothers, die Gläubigerschutz beantragen musste nachdem man keine Auffanglösung fand. Die größte Sparkasse der USA, Washington Mutual, wurde unter staatliche Aufsicht gestellt und für 1,9 Milliarden Dollar an J.P. Morgan Chase verkauft. Im Fall einer Insolvenz hätte der US-Einlagensicherungsfonds FDCI für Einlagen in dreistelliger Milliardenhöhe einspringen müssen. Das Grundkapital und die Gesamtschulden waren jedoch von der Übernahme ausgeschlossen. Aktionäre und Gläubiger von Washington Mutual werden somit wohl viel Geld verlieren. Citigroup fand mit dem US-Einlagensicherungsfonds (FDIC) ein Übereinkommen, um die 120.000 Mitarbeiter zählende Wachovia zu übernehmen. So werde die Citigroup nach Zeitungsberichten bis zu 42 Milliarden Dollar an möglichen Verlusten aus einem riskanten Wachovia-Kreditbestand von 312 Milliarden Dollar schultern. Darüber hinausgehende Ausfälle trage der FDIC, dafür erhalte die Behörde Citigroup-Vorzugsaktien im Volumen von zwölf Milliarden Dollar.
Zum Wochenbeginn kam es zu weiteren dramatischen Meldungen, mehrere Regierungen Europas sahen sich gezwungen in den Markt einzugreifen. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern Fortis, der durch die Finanzkrise in den letzten drei Quartalen 2,9 Milliarden Euro abschreiben musste, fand Schutz durch die Beneluxländer. Belgien kaufte für 4,7 Milliarden Euro 49 Prozent der Anteile an den belgischen Filialen, die Niederlande zahlten 4,0 Milliarden für 49 Prozent der Fortis Holding Niederlande und Luxemburg übernahm für 2,5 Milliarden Euro 49 Prozent der Fortis Bank Luxemburg. Nach der Rettungsaktion für Fortis mussten Belgien und Luxemburg zusammen mit Frankreich auch bei Dexia handeln. Die Länder gaben an, gemeinsam das Eigenkapital der Bank aufzustocken. Zudem beteiligte sich die Franzosen über das staatliche Kreditinstitut Caisse de Dépôts et de Consignations an Dexia. In Deutschland gaben der Bund und ein Bankkonsortium dem im Dax gelisteten Immobilienfinanzier Hypo Real Estate, der überraschend einen hohen Liquiditätsmangel vermeldete, eine Kreditzusage in Höhe von 35 Milliarden Euro. Die britische Regierung verstaatlichte die Reste der Hypothekenbank Bradford & Bingley, Filialen und Spareinlagen des Unternehmens wurden an die spanische Großbank Santander verkauft. Bei Bradford & Bingley summierten sich die notleidenden Kredite auf umgerechnet 63 Milliarden Euro. Ebenfalls zu Übernahmespekulationen kam es bei dem britischen Baufinanzierer HBOS. Hier soll die englische Großbank Lloyds die Rettung übernehmen. Lloyds legte nach Angaben aus Finanzkreisen ein Übernahmeangebot von 15 Milliarden Euro vor. Hinter dem Übernahmeangebot soll der Anteilseigner Standard Life Investments stehen, der sowohl Aktionär bei HBOS als auch bei Lloyds ist. Island hat sich für 600 Millionen Euro zu 75 Prozent an Glitnir beteiligt, um die drittgrößte Bank Islands vor Zahlungsunfähigkeit zu bewahren.
Der irische Finanzminister Brian Lenihan gab bekannt, dass der Staat für Kundeneinlagen bei den sechs größten Banken des Landes mit bis zu 400 Milliarden Euro bürgen wird. "Wir haben eine kleine Wirtschaft, die stärker als andere EU-Länder den globalen Märkten ausgesetzt ist. Ohne lebensfähiges Bankensystem wäre unser Handel gelähmt", begründete Lenihan die Staatsgarantie. Die Belastung im Ernstfall entspricht dem Zweifachen des irischen Bruttoinlandsprodukts.

3. Festzinsangebot der direktbank.at: 5,00% p. a. für fünf Monate
Die direktanlage.at startete ein befristetes Zinsangebot: Noch bis 15.10.08 können Neukunden ein Sparbuch mit einem Sonderzins von 5,00% p. a. eröffnen. Der Zinssatz gilt für fünf Monate ab Abschluss, während dieser Zeit können keine Verfügungen getroffen werden. Im Anschluss wird das Sparbuch zur Kondition für täglich fällige Sparbücher fortgeführt, die derzeit bei 3,75% liegt und sich aus EZB-Leitzins minus 0,50% ergibt; das Guthaben ist dann jederzeit behebbar. Die Mindesteinlage beträgt EUR 5.000, maximal können EUR 100.000 veranlagt werden. Als Neukunde zählt, wer in den letzten zwölf Monaten kein Kunde der direktanlage.at gewesen ist. Die Sparbuch-Eröffnung ist nur über die Filialen des Instituts möglich.

4. easybank bietet höheren Zins auf neuem Tagesgeldkonto
Die easybank bietet seit dem 15.9.08 ein neues Tagesgeldkonto, das easy zinsmax. Der Zins beträgt 4,60% ab dem ersten Euro bei Zinsgutschrift zum Jahresende. Das Referenzkonto kann ein beliebiges Girokonto eines inländischen BankInstituts sein. Das Produkt ersetzt das bisherige Tagesgeldangebot easy premium, das nun nicht mehr abschließbar ist, aber für Bestandskunden weitergeführt wird. Kunden der Bank, die nicht auf das neue Angebot umschichten, erhalten bei easy premium mit weiterhin 3,80% eine niedrigere Tagesgeldverzinsung.

5. Österreich-Geschäft der RBS eingestellt
Das Österreich-Geschäft der britischen Royal Bank of Scotland (RBS), das erst im Frühjahr 2006 aufgenommen wurde, wurde jetzt eingestellt. Kernprodukt der österreichischen Niederlassung war der Online-Ratenkredit. Hintergrund ist die Übernahme des europäischen Konsumentenkreditgeschäfts der RBS außerhalb Großbritanniens durch die spanische Banco Santander. Die Geschäftsaktivitäten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Belgien wurden verkauft. Sie werden jetzt rechtlich und wirtschaftlich unabhängig von dem Konzern der Royal Bank of Scotland geführt, tragen aber noch dessen Namen. Die österreichische Kundschaft wird nun über die deutsche Niederlassung der RBS betreut, Kreditkartennutzer der Bank können sich über die neu-gestaltete deutsche Internetseite der RBS in ihr Kartenkonto einloggen.

6. Kurzmeldungen im Newsticker
++ bei Livebank.at stieg der Tagesgeldzins zum Anpassungstermin 1.10.08 von 4,55% auf 4,88%. Die Direktbank der Volksbank Kufstein nimmt die Spitzenposition unter den Tagesgeldanbietern in Österreich ein ++ die ING-DiBa Austria verlängert ihre Jubiläumszinsaktion um drei Monate und garantiert damit 4,50% Zinsen p. a. für Tagesgeld bis 31.3.09. Das Angebot gilt für Neueinlagen von Bestandskunden sowie Neukunden innerhalb des Aktionszeitraums. Allerdings kommt für beide Kundengruppen der herkömmliche Standardzins von derzeit 3,50% zur Anwendung, wenn das Konto im Aktionszeitraum aufgelöst wird ++ die Neukundenaktion der bankdirekt.at bietet für Eröffnungen ab 25.9.08 einen Sonderzins von 4,50% p. a. bis 30.4.09. Eine Betragsobergrenze gibt es hierbei nicht mehr. Die Aktion gilt für Personen, die noch kein Extrakonto bei der bankdirekt.at führen ++ Generali Bank senkte zum 1.10.08 die Tagesgeldverzinsung des "ErtragsKontos" um 0,375% auf 3,25%, ebenso wurden alle Stufen der Zinstreppe beim "ErtragsKonto flexibel" um jeweils 0,375% zurückgenommen ++

7. Die besten Tagesgeldzinsen im Überblick (Anlagebetrag EUR 10.000, Standardverzinsung)
Livebank.at, Online-Sparen: 4,88% für das Gesamtguthaben, jährliche Zinsgutschrift
easybank, easy zinsmax: 4,60% für das Gesamtguthaben, jährliche Zinsgutschrift
EthikBank, ZinskontoOnline: 4,50% für das Gesamtguthaben, viertelj. Zinsgutschrift
EthikBank, ZinskontoPlus: 4,25% für das Gesamtguthaben, viertelj. Zinsgutschrift
AutoBank, Einlagekonto: 4,27% für das Gesamtguthaben, jährliche Zinsgutschrift
zum kompletten Vergleich

Noch einen schönen Monat Oktober wünscht

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