Newsletter: Direktbanken.News 08/2022

Willkommen zur monatlichen Zusammenfassung von modern-banking.at


Themenüberblick

Der Newsticker
Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


Der Newsticker

++ die erste Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) seit elf Jahren fiel doppelt so stark aus wie in Aussicht gestellt. Mit Wirkung zum 27.7.22 erhöhte sie den Leitzins von null auf 0,50%, und sie strich den Negativzins von minus 0,50% für bei ihr geparkte Gelder von Geschäftsbanken. Des Weiteren erklärte sie, auf den nächsten Zinssitzungen werde eine weitere Normalisierung der Geldpolitik angemessen sein. Den Umstieg auf eine Phase der Zinsanhebungen hatte sie in den vorangegangenen Wochen mehrmals signalisiert, allerdings mit einem ersten Zinsschritt von zunächst 0,25 Prozentpunkten. Mit dem Entfallen des Negativzinses müssen Banken nicht mehr draufzahlen, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken. In Österreich stellten mehrere Banken deswegen ihr Neugeschäft im Einlagenbereich ein. Nun ist davon auszugehen, dass sie mit Zinsangeboten zurückkehren. Kritiker werfen der EZB vor, die Zinswende viel zu spät einzuleiten. Mit Ausnahme von Japan haben alle anderen bedeutenden Notenbanken längst Zinsanhebungen vorgenommen, um der hohen Inflation dämpfend entgegenzuwirken. Das Inflationsproblem besteht nahezu weltweit, wegen des Krieges in der Ukraine, zusammengebrochenen Lieferketten in der Pandemie und der expansiven Geldpolitik der vergangenen Jahre. An den Anleihenmärkten bleibt die EZB dennoch aktiv. Sie legt ein neues Programm auf, das sogenannte Transmission Protection Instrument (TPI). Es soll dabei helfen, dass die Finanzierungskosten der einzelnen Eurostaaten nicht auseinanderlaufen. Ob das Programm aktiviert wird, werde der EZB-Rat nach Bedarf entschieden. Die Höhe möglicher Ankäufe durch TPI sind nicht beschränkt. Für hochverschuldete Staaten, insbesondere für Italien, war es - unmittelbar nachdem die Zinsanhebung in Aussicht gestellt wurde - teurer geworden, sich Geld zu besorgen. Dies hatte Sorgen vor einer neuen Eurokrise geweckt

++ die DKB aus Berlin, die auch in Österreich ihr Girokonto anbietet, strich den Negativzins zum 27.7.22 vollständig. Er war zuletzt auf Guthabenteile größer EUR 25.000 erhoben worden, die Freigrenze galt pro Konto

++ flatex.at schaffte den Negativzins per 1.8.22 vollständig ab. Das wirkt sich auf alle Kundenbeziehungen aus, denn flatex.at war einer der wenigen Anbieter in Österreich, der bei Privatkunden einen Negativzins erhob und zudem auch keinen Freibetrag einräumte. Der Negativzins betrug minus 0,40% und wurde bereits ab dem ersten Euro Kontoguthaben erhoben

++ zum "Einfach Online Kredit" der BAWAG läuft für die Ablöse von Fremdkrediten eine Aktion, die es in gleicher Form schon mal bei ihrer Marke easybank gab: Neue und bestehende Kreditkunden der BAWAG können mit Kreditabschluss bis 31.8.22 daran teilnehmen. Die Wechselprämie ist EUR 150,00 hoch. Zur Höhe des abzulösenden Kreditbetrags werden keinerlei Vorgaben gemacht. Das Angebot gilt nicht für das Ablösen von Krediten der easybank. Die Wechselprämie überweist die BAWAG im vierten Monat nach Kreditabschluss direkt auf das Kreditkonto

Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Advanzia Bank aus Luxemburg erhöhte am 1.8.22 ihren Standardzins von 0,05% auf 0,25% und ihren Neukundenzins von 0,30% p. a. auf 0,50% p. a. Der Neukundenzins gilt für drei Monate ab dem Zeitpunkt der ersten Einzahlung. Er wird neuen Tagesgeldkunden gewährt sowie den Kunden, die bislang noch keine Ersteinzahlung geleistet haben.

Bigbank aus Estland erhöhte am 23.7.22 von 0,35% auf 0,45%.

Renault Bank direkt erhöhte am 21.7.22 den Standardzins von 0,125% auf 0,30%, sodass alle die 0,30% erhalten. Die im Mai ausgerufene Neugeld-Aktion läuft zwar noch bis 11.8.22, wirkt sich aber nicht mehr aus, da der Standardzins nun auf gleicher Höhe wie der eingeräumte Sonderzins ist.

Avida Finans aus Schweden erhöhte am 8.7.22 von 0,19% auf 0,25%.

Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Die Zinswende zeichnet sich nun auch bei den inländischen Festgeldanbietern stärker ab: VakifBank erhöhte am 1.8.22 nochmals ab der 12-monatigen Laufzeit: bei 12 Monaten auf 0,45% (vorher 0,30%), bei 2 Jahren auf 0,70% (vorher 0,52%), bei 3 Jahren auf 0,80% (vorher 0,67%), bei 4 Jahren auf 0,90% (vorher 0,80%) und bei 5 Jahren auf 1,00% (vorher 0,90%). Schon in der Vorwoche hob VakifBank dort um 0,05 bis 0,35 Prozentpunkte an.

Denzel Bank erhöhte per 1.8.22, und zwar bei 12 Monaten auf 0,50% (vorher 0,30%), bei 2 Jahren auf 0,70% (vorher 0,40%), bei 3 Jahren auf 0,90% (vorher 0,50%) und bei 4 sowie 5 Jahren auf 1,00% (vorher 0,50%).

Die DenizBank beendete das Angebot mit abweichenden Zinskonditionen über die DenizMobile-App, sie erhöhte per 1.8.22 unabhängig vom Abschlussweg bei 2 Jahren auf 0,65% (vorher 0,45%), bei 3 Jahren auf 0,85% (vorher 0,65%), bei 4 Jahren auf 0,95% (vorher 0,75%) und bei 5 bis 10 Jahren auf 1,05% (vorher 0,85% bei 5 Jahren und 0,15% bei 6 bis 10 Jahren).

Bigbank aus Estland erhöhte am 22.7.22 bei den Laufzeiten von 3 Monaten bis 9 Jahren um 0,10 bis 0,60 Prozentpunkte, zum Beispiel bei 12 Monaten auf 1,20% (vorher 0,60%), bei 2 Jahren auf 1,70% (vorher 1,45%) und bei 5 bis 9 Jahren auf 1,95% (vorher 1,75%).

Addiko Bank erhöhte am 21.7.22 bei 6 Monaten auf 0,35% (vorher 0,25%), bei 12 Monaten auf 0,45% (vorher 0,35%), bei 2 Jahren auf 1,00% (vorher 0,50%) und bei 3 Jahren auf 1,20% (vorher 0,60%).

J&T Banka aus Tschechien erhöhte am 7.7.22 ab der 12-monatigen Laufzeit um 0,50 bis 0,80 Prozentpunkte und positioniert sich so an der 2-Prozent-Marke: bei 3 Jahren mit 1,90% (vorher 1,20%), bei 4 Jahren mit 2,00% (vorher 1,25%) und bei 5 Jahren mit 2,10% (vorher 1,30%)

Renault Bank direkt erhöhte am 7.7.22 bei 12 Monaten auf 0,70% (vorher 0,25%), bei 2 Jahren auf 1,00% (vorher 0,75%) und bei 3 Jahren auf 1,20% (vorher 1,00%). Bei 12 Monaten ist es ein neuer Bestwert, bei 2 Jahren liegt Renault Bank direkt auf gleicher Höhe mit Bank Direkt.

Noch einen schönen August wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

Geiselwieslach 4, 66839 Schmelz, Deutschland
Tel.: +4968879191770, E-Mail: info@modern-banking.at, Internet: www.modern-banking.at
Rechtsform: Einzelunternehmen, Inhaber: Frank Rassier, USt-ID Nr.: DE223559923

Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen.
Impressum: www.modern-banking.at/impressum_at
Disclaimer: www.modern-banking.at/disclaimer_at
Datenschutzerklärung: www.modern-banking.at/datenschutzerklaerung