Newsletter: Direktbanken.News 08/2015

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick
1. direktanlage.at meldet sich mit Hello
2. Brokerjet wird eingestellt
3. Der monatliche Newsticker
4. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
5. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen




1. direktanlage.at meldet sich mit Hello
Die direktanlage.at, vor 20 Jahren gegründet und Pionier beim Online-Brokerage in Österreich, wurde in der zweiten Julihälfte zu "Hello bank". Es ist ein neues Kapitel in der Firmengeschichte. Damit verbunden sind ein neues Layout, ein auf die digitale Generation und die mobile Nutzung zugeschnittenes Konzept und eine entsprechende Unternehmenskultur. Der französischen Eigner, die BNP Paribas Gruppe, reagierte bereits 2013 auf den Wandel bei den Konsumentenerwartungen, die auch das Bankgeschäft betreffen, und setzte die Hello bank in Frankreich, Belgien, Italien und teilweise in Deutschland um. In Österreich soll ab sofort die direktanlage.at so auftreten und die Eigenschaften ausstrahlen, eine Übergangsphase mit doppeltem Branding gibt es nicht. Die direktanlage.at kam im Dezember 2014 zur BNP Paribas Gruppe, da BNP Paribas zu diesem Zeitpunkt die DAB bank übernahm, deren Tochter direktanlage.at ist. Die Besucher werden auf die neue Domain hellobank.at umgeleitet, wo optisch kaum noch etwas an die direktanlage.at erinnert. Das Logo ist eine blaue Sprechblase mit weißer Aufschrift. "Hello bank" ist die Firmierung, weiterhin mit österreichischer Banklizenz. Hello bank wird eine breitere Zielgruppe ansprechen. In nur fünf Jahren soll sich die Kundenzahl von heute 70.000 mehr als verdoppeln, das ambitionierte Ziel verkündete der zurückgekehrte Vorstandschef Ernst Huber. Gelegen dürfte dabei kommen, dass der Konkurrent Brokerjet in der Vorwoche seinen 37.000 Kunden gekündigt hat. Aber auch gegenüber der easybank wird man mit modernen Girokontofunktionen wohl Boden gutmachen können.
Hello bank soll auch für Kommunikation auf Augenhöhe stehen: Es wurde ein Unternehmensblog mit Kommentarfunktion eingerichtet. Außerdem werden bis Ende September zehn so bezeichnete "Hello Experten" gesucht, deren Auswahl nach Alter, Beruf, Wohnort und Lebensphase einen Querschnitt der Bevölkerung bilden soll. Der Vorstand will mindestens einmal pro Jahr mit ihnen zu einem Ideen- und Erfahrungsworkshop zusammenkommen, um Lösungen zu finden, die Banking einfacher, transparenter und kundenorientierter machen. Die Produkte und Konditionen sowie Kontonummern und Bankleitzahl sind unverändert. Bankomat- und Kreditkarten werden erst zum Ende des auf den Karten eingeprägten Gültigkeitsdatums gegen solche im neuen Design ausgetauscht, auf expliziten Wunsch kann man sie schon vorher tauschen. Trading und Banking sind nun in einem einzigen Zugang vereint. Die Kunden haben deswegen einen Brief mit neuer Zugangsnummer bekommen. Die Darstellung passt sich unabhängig vom verwendeten Betriebssystem der Bildschirmgröße an. Zudem ist eine neue App verfügbar, die zum Börsengeschehen Markt- und Kursinformationen aufbereitet und einen einfachen Zugriff auf die Webanwendung für Trading und Banking verspricht. Die Filialen wurden von acht auf fünf reduziert und die verbliebenen in Salzburg, Graz, Innsbruck, Linz und Wien renoviert.

2. Brokerjet wird eingestellt
Die Erste Bank schließt ihren im vergangenen September eingegliederten Online-Broker Brokerjet zum 30.11.15. Brokerjet war 14 Jahre am Markt und gut etabliert. Die 37.000 Kunden müssen sich kurzfristig entscheiden, wohin sie ihre Wertpapiere übertragen, oder ob sie in der verbleibenden Zeit alle Positionen selbst verkaufen möchten. Über die Schließung und die damit verbundene bankseitige Kündigung wurden die Kunden am Montag per E-Mail informiert, die Erste Bank informierte gleichzeitig mit einer Pressemitteilung. In den letzten Monaten hätten sich wesentliche rechtliche Rahmenbedingungen geändert. Diese würden umfassende und teure Investitionen im System erfordern. Die Strategie sei, alle Innovationsschritte in die Banking-Plattform George zu integrieren, doppelte Investitionen wolle man vermeiden, so die Mitteilung. Die Erste fährt George als moderne Bedienoberfläche für PC bis Smartphone mit viel Marketingunterstützung hoch. Über George wird man bald auch Wertpapieraufträge erteilen können, noch ist es aber nicht so weit. Die Erste kann den von der Schließung überraschten Kunden nur eine Zwischenlösung präsentieren. Bis die Wertpapierfunktionen über George genutzt werden können, bietet sie bei internem Depotübertrag die zurzeit verwendete Plattform "netbanking" an. Das Preismodell für Aufträge über das Internet ohne Beratung ist dabei das Modell "Self Directed Investor". Auch besteht die Option, stattdessen ein Konditionsmodell mit Beratung zu wählen, oder den Depotbestand an eine andere Bank zu übertragen. Für den internen Übertrag oder den Übertrag zu einer Sparkasse verrechnet die Erste aufgrund der Sondersituation keine Gebühren. Geht der Übertrag allerdings zu einem anderen Bankinstitut, stellt sie inklusive Mehrwertsteuer EUR 15,32 pro Position in Rechnung, dies seien lediglich die Fremdkosten, normalerweise fallen gemäß brokerjet-Preismodell EUR 36,00 an. Der Fahrplan für die Schließung enthält unterschiedliche Fristen: Ab 13.9.15 werden Wertpapiersparpläne nicht mehr ausgeführt. Käufe per Einmalanlage sind bis 30.9.15 möglich, offene Orders zu Käufen werden anschließend automatisch gelöscht. Wenn sich zum 30.9.15 kein Bestand mehr im Depot befindet, wird es gemeinsam mit dem Verrechnungskonto automatisch aufgelöst. Andernfalls sind Verkäufe noch bis 12.11.15 möglich. In der Nacht vom 30.11.15 wird das Brokerjet-System abgeschaltet, dann haben die Kunden der letzten Stunde auch keinen Zugriff mehr auf die Postbox mit Kontoauszügen und Abrechnungen. Viele der Angeschriebenen ärgern sich, weil die Zwischenlösung für sie nicht akzeptabel ist und sie dennoch, wenn sie sich für eine andere Bank entscheiden, die Kosten von EUR 15,32 pro Position tragen sollen.
Mit dem Self-Directed-Investor-Preismodell würden die Orderkosten durch eine prozentuale Gebühr von 0,20 Prozent vom Kurswert, mindestens EUR 8,95, für die meisten Ordergrößen deutlich günstiger. Auch würde die monatliche Gebühr für das TAN-Verfahren entfallen. Andererseits explodieren dann die Kosten für die Depot- und Kontoführung: Während bei brokerjet Depot- und Kontoführung kostenfrei waren, wenn mindestens ein Trade pro Quartal ausgeführt wurde, kostet das Self-Directed-Investor-Depot jährlich bei Sammelverwahrung 0,2792568 Prozent und bei Verwahrung im Ausland 0,6346752 Prozent vom Depotvolumen, jeweils inklusive Mehrwertsteuer und berechnet auf Basis der effektiven Haltedauer bei einem Mindestpreis von EUR 4,61 pro Posten und EUR 18,43 pro Depot. Für das Verrechnungskonto kommen jährlich EUR 62,48 hinzu, wobei bis Ende 2016 die Depotgebühr durch ein weiteres Entgegenkommen halbiert wird und die Kontoführungsgebühr im ersten Jahr generell entfällt. Zu alle dem werden im netbanking der Handel mit ETFs und der außerbörsliche Direkthandel voraussichtlich erst im Oktober unterstützt.

3. Der monatliche Newsticker
++ durch die Einstellung von Brokerjet und die Neuausrichtung der Hello bank werden Marktanteile neu verteilt, flatex macht in diesem Umfeld durch ein Angebot mit EUR 100,00 Geldprämie auf sich aufmerksam: Neukunden, die im Zeitraum 16.7.15 bis 30.9.15 eröffnen, können sich diesen Betrag sichern. Voraussetzung ist, dass bis 30.10.15 mindestens drei Wertpapiertransaktionen im börslichen oder außerbörslichen Handel durchgeführt werden. Die Geldprämie wird nach Erfüllung der Bedingung bis 30.11.15 dem Depot-Verrechnungskonto gutgeschrieben ++ die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) plant, die PRIVAT-BANK-Gruppe und mit ihr die Internetbank bankdirekt.at AG im Herbst einzugliedern. Für die Erfüllung von regulatorischen Auflagen konnten bislang die PRIVAT BANK AG und die bankdirekt.at AG von der RLB OÖ bedient werden. Jetzt müssten jedoch parallele Strukturen aufgebaut werden, etwa für Meldewesen, Bilanzierung, Technik und Compliance. Diese Kosten will die RLB OÖ vermeiden, die Ressourcen lieber in das direkte Geschäft stecken. bankdirekt.at bleibe als Marke mit unverändertem Leistungsspektrum und zu unveränderten Ordergebühren erhalten. Für die Kunden ändere sich bis auf Kleinigkeiten wie Kontodaten nichts, heißt es von der RLB OÖ ++ am 21.8.15 ist bei bankdirekt.at wieder eine gute Gelegenheit für den Fondserwerb: bankdirekt.at verzichtet an diesem Tag bei online erteilten Fondsaufträgen über uneingeschränkt alle Fondsgesellschaften auf die Ausgabeaufschläge. Bei der Auftragserteilung ist als Ausführungsort der Eintrag "Fondsgesellschaft" auszuwählen. Zur Angabe des ungefähren Kurswerts rechnet bankdirekt.at mit dem normalen Ausgabeaufschlag, genauso wie sie auf der Auftragsbestätigung den normalen Ausgabeaufschlag ausweist, tatsächlich abgerechnet wird aber mit null Prozent Ausgabeaufschlag ++

4. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld


sparendirekt.at senkte am 1.8.15 auf 0,25% (vorher 0,32%).


Livebank.at verringerte am 1.8.15 auf 0,70% (vorher 0,90%).


Die easybank senkte am 27.7.15 auf 0,50% (vorher 0,60%).

5. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


Livebank.at senkte unter dem neuen Betreiber Volksbank Wien-Baden um deutliche 0,20 bis 0,35 Prozentpunkte, was wohl die Illusionen auf eine wieder engagiertere Livebank.at nimmt. Es gelten seit 1.8.15 für 12 Monate 0,50% (vorher 0,70%), für 2 Jahre 0,60% (vorher 0,95%), für 3 Jahre 0,75% (vorher 1,10%), für 4 Jahre 0,95% (vorher 1,25%) und für 5 Jahre 1,20% (vorher 1,40%).


BIGBANK aus Estland änderte am 9.7.15 bei 12 Monaten bis 5 Jahren und bei 10 Jahren um 0,05 Prozentpunkte nach oben bzw. unten. Es gelten bei 12 Monaten 1,50% (vorher 1,45%), bei 2 Jahren 1,55% (vorher 1,60%), bei 3 sowie 4 Jahren 1,65% (vorher 1,70%), bei 5 Jahren 1,70% (vorher 1,75%) und bei 10 Jahren 1,95% (vorher 1,90%). Auch wurde die Unterscheidung in den Konditionen für Anlagebeträge unter EUR 10.000 und ab EUR 10.000 aufgehoben, ein Anlagebetrag ab EUR 10.000 führt nicht mehr zum Zinsaufschlag, zuvor lag dieser jeweils bei 0,05 Prozentpunkten.

Noch einen schönen Monat August wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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