Newsletter: Direktbanken.News 05/2016

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick
1. Bearbeitungsgebühr in Österreich nicht richterlich beseitigt
2. Der monatliche Newsticker
3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen




1. Bearbeitungsgebühr in Österreich nicht richterlich beseitigt
Der Oberste Gerichtshof (OGH) widersprach bei der umstrittenen Bearbeitungsgebühr in Darlehensverträgen den beiden Unterinstanzen, die sie zuvor für gesetzwidrig erklärt hatten. Das teilte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) am 27.4.16 in einer Aussendung mit. Damit hat Österreichs höchstes Zivilgericht auch anders entschieden als sein deutsches Pendant. Grundlage der Klärung der hiesigen Rechtslage war eine Musterklage des VKI gegen die Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV), die 2,50 Prozent Bearbeitungsgebühr für Konsumkredite und 1,00 Prozent für hypothekarisch besicherte Verbraucherkredite berechnete. Laut OGH handelt es sich bei der Kreditbearbeitungsgebühr um eine zu vereinbarende Hauptleistung, sie könne daher inhaltlich nicht geprüft werden. Aber auch wenn man sie inhaltlich prüfen würde, geht der OGH nicht davon aus, dass sie den Kreditnehmer gröblich benachteiligt, sondern sie dem Schutz des einzelnen Kreditnehmers dient. Auch sei zulässig, sie prozentual vom Nettodarlehensbetrag festzulegen, da sich eine vergleichbare Gestaltung von Gebühren vielfach in der österreichischen Rechtsordnung findet, etwa bei Maklern und Rechtsanwälten. Hätte der OGH die Bearbeitungsgebühr nachträglich für unzulässig erklärt, wäre die Folge gewesen, dass die Kreditnehmer ihren Kredit zu einem niedrigeren Entgelt erhielten als ursprünglich im vereinbarten Effektivzins ausgedrückt. Die Experten beim VKI wollen die Entscheidung nicht als Endresultat ansehen. Sie hoffen darauf, dass in einem zweiten Musterprozess, den sie parallel angestrengt hatten, diese Frage gegebenenfalls von einem anderen Senat des OGHs doch noch zugunsten der Verbraucher beurteilt wird.
In Deutschland hatte der Bundesgerichtshof im Mai und Oktober 2014 in insgesamt vier Fällen die Gebühr für unzulässig erklärt. Der Aufwand bei der Bonitätsprüfung, als zentraler Aspekt dabei angesehen, sei im eigenen Interesse der Kreditinstitute und aufgrund bestehender Rechtspflichten zu erbringen, dafür dürfe nicht extra kassiert werden. Hunderttausende von Kunden forderten daraufhin mit Musterbriefen die gezahlten Gebühren zurück, und schalteten teilweise Ombudsleute oder Rechtsanwälte ein, um die Verjährung ihrer Forderung zu stoppen. Die Banken und Ombudsleute arbeiteten die gewaltige Menge an Erstattungsanträgen ab. Nach Schätzungen sind über eine Milliarde Euro an die Kreditnehmer zurückgeflossen, was sich in den Bankbilanzen widerspiegelt. Motiviert durch die Entscheidung im Nachbarland und im Auftrag der Arbeiterkammer Vorarlberg entschloss sich der VKI daraufhin, zwei Musterklagen anzustrengen. Die Ausgangslage war ähnlich, deshalb verschwand die Gebühr in den letzten Monaten vorsorglich bei nahezu allen österreichischen Banken im Neugeschäft. Der VKI räumte aber schon bei seinen damaligen Vorüberlegungen ein, dass es fraglich sei, ob die obersten Richter in Wien die Kosten der Bonitätsprüfung alleine den Banken aufbürden würden, oder sie nicht eher im Interesse beider Seiten durchgeführt werde.

2. Der monatliche Newsticker
++ bankdirekt.at fordert für die kostenlose Kontoführung des Girokontos seit 1.5.16 nur noch einen Gehalts-/Pensionseingang von mindestens EUR 1.000 (vorher EUR 1.500). Dies gilt bei Privatpersonen mit Hauptwohnsitz in Österreich ++ Ernst Huber, langjähriger Chef der in Hello bank umbenannten ehemaligen direktanlage.at, hat knapp ein Jahr nach seiner Rückkehr erneut das Unternehmen verlassen. Das wurde außergewöhnlich kurzfristig bekannt, nach einer Aufsichtsratssitzung. Es hieß, die Gründe liegen in unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der künftigen Ziele der Bank, er verlasse sie auf eigenen Wunsch. Huber war von 1995 bis Mitte 2012 Chef der direktanlage.at, dann drei Jahre Vorstandssprecher der damaligen Muttergesellschaft DAB Bank in München. Zurückgekehrt nach Salzburg, setzte er auch das Rebranding und das Banking-Konzept des neuen Eigentümers um, die französische BNP Paribas. Sein Nachfolger ist seit 1.5.16 der 48-jährige Gérard Derszteler. Er ist Diplom-Informatiker, war zuvor bei BNP Paribas Personal Investors in Deutschland für die Marken Consorsbank und DAB Bank tätig, verantwortlich für die Bereiche Marketing, Produktmanagement sowie Business Development ++ bankdirekt.at bietet wie schon in den Vorjahren im gesamten Monat Mai drei Sonderkonditionen im Wertpapierhandel, die für alle gelten: Erstens können außerbörslich alle Produkte der Raiffeisen Centrobank und der BNP Paribas ohne Orderspesen gehandelt werden. Zweitens erhält man bei Käufen und Verkäufen über die Wiener Börse eine Ermäßigung von annähernd 50 Prozent auf die Orderspesen der bankdirekt.at, die sich aus einer Grundgebühr und einer prozentualen Gebühr auf den Kurswert zusammensetzen. Und drittens schreibt bankdirekt.at für im Mai abgerechnete Kaufaufträge von KEPLER-Fonds im Gegenwert von mindestens EUR 5.000 einen Bonus von EUR 50,00 gut. Dasselbe Angebot gilt für Lyxor-ETFs, sodass insgesamt ein Bonus von EUR 100,00 möglich ist. Pro Depot wird der Bonus für KEPLER-Fonds bzw. Lyxor-ETFs jeweils nur einmal gewährt. Aus der Produktpalette der beiden Fondsgesellschaften kann frei gewählt werden, der Betrag sich auch auf mehrere Fonds bzw. ETFs verteilen ++ bei boerse-live.at gelten vom 2.5.16 bis zum 31.5.16 für alle Sonderkonditionen: An der Wiener Börse ausgeführte Wertpapieraufträge werden in dem Zeitraum mit 50 Prozent Rabatt auf die eigenen Orderspesen abgerechnet. Außerdem sind Aufträge im außerbörslichen Handel über die Raiffeisen Centrobank spesenfrei (sonst EUR 9,95). Für Neuanmeldungen im Mai sind Realtimekurse bis Ende Juli kostenlos ++

3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld


Die Amsterdam Trade Bank aus den Niederlanden kürzte am 18.4.16 auf 0,65% (vorher 0,75%).


Die easybank gewährt beim "easy zinsmax" einen festen Bonuszins von 0,60% p. a. auf neue Gelder, die in der Zeit vom 15.4.16 bis zum 29.7.16 eingezahlt werden. Man profitiert automatisch vom Bonus, maximal dürfen eine Million Euro je Kunde im Aktionszeitraum eingezahlt werden. Zusammen mit dem Standardzins ergeben sich damit zurzeit 1,00% p. a. als Verzinsung für die neuen Gelder. Ein eingerichteter Bonuszins ist bis 30.12.16 gültig. Maßgeblich für die Definition, was als Neugeld zählt, ist die Summe der Kontostände aus den bei der easybank geführten Anlagekonten ("easy zinsmax", "easy geldmarkt", "easy bonus", "easy zinsbonus", "easy zinsplus", "easy premium", "easy business premium"). Umbuchungen zwischen diesen Anlagekonten - auch wenn die Buchung über ein Girokonto erfolgt - gelten nicht als Zuzahlungen von Neugeld. Verfügungen werden immer zuerst vom Zuzahlungsbetrag abgezogen.

4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


J&T Banka aus Tschechien senkte am 2.5.16 bei 10 Jahren um riesige 1,10 Prozentpunkte, bei den übrigen Laufzeiten um 0,20 bis 0,55 Prozentpunkte. Es gelten nun für 6 Monate 0,30% (vorher 0,50%), für 9 Monate 0,45% (vorher 0,65%), für 12 Monate 0,90% (vorher 1,30%), für 2 Jahre 1,00% (vorher 1,40%), für 3 Jahre 1,00% (vorher 1,50%), für 4 Jahre 1,00% (vorher 1,55%), für 5 Jahre 1,10% (vorher 1,60%) und für 10 Jahre 1,10% (vorher 2,20%).


VakifBank verringerte am 27.4.16 ab 18 Monaten durchgängig um 0,05 Prozentpunkte. Es gelten für 2 Jahre 1,10% (vorher 1,15%), für 3 Jahre 1,20% (vorher 1,25%), für 4 Jahre 1,30% (vorher 1,35%), für 5 bis 10 Jahre 1,40% (vorher 1,45%).


bankdirekt.at senkte am 25.4.16 bei 12 Monaten auf 0,50% (vorher 0,60%) und bei 2 Jahren auf 0,70% (vorher 0,80%).


Die DenizBank senkte am 20.4.16 ab der 2-jährigen Laufzeit um 0,10 Prozentpunkte. Es gelten nun für 2 Jahre 1,15%, für 3 Jahre 1,25%, für 4 Jahre 1,35%, für 5 Jahre 1,45%, für 6 Jahre 1,50%, für 7 Jahre 1,55%, für 8 Jahre 1,60%, für 9 Jahre 1,65% und für 10 Jahre 1,70%.


Die Amsterdam Trade Bank aus den Niederlanden kürzte am 18.4.16 bei 6 sowie 9 Monaten auf 0,65% (vorher 0,75%), bei 12 Monaten auf 0,95% (vorher 1,10%) und bei 2 Jahren auf 1,15% (vorher 1,20%).


Santander Consumer Bank verringerte am 13.4.16 durchgehend um 0,20 Prozentpunkte. Sie bietet für 6 Monate 0,55% (vorher 0,75%), für 9 Monate 0,65% (vorher 0,85%), für 12 Monate 0,75% (vorher 0,95%), für 2 Jahre 0,90% (vorher 1,10%) und für 3 Jahre 1,00% (vorher 1,20%).


Die AutoBank senkte am 11.4.16 ab der 12-monatigen Laufzeit, und sie strich die 5- und 8-jährige Laufzeit aus ihrem Angebot. Es gelten bei 12 Monaten 0,80% (vorher 1,11%), bei 2 Jahren 0,90% (vorher 1,21%), bei 3 Jahren 1,00% (vorher 1,31%) und bei 4 Jahren 1,10% (vorher 1,41%).

Noch einen schönen Monat Mai wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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