Newsletter: Direktbanken.News 04/2020

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick

1. Brokerage der easybank neu bepreist
2. easybank nicht mehr rechtlich eigenständig
3. Der monatliche Newsticker
4. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
5. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. Brokerage der easybank neu bepreist

Die easybank überarbeitete nach den Girokontomodellen nun auch die Depotmodelle, statt dem bisherigen Angebot hat sie im Neugeschäft seit 27.3.20 gleich drei neue Depotmodelle im Programm. Der Depotpreis und die Orderpreise für den Handel auf Xetra Wien sind dabei teurer geworden, andererseits geht die easybank in Kooperation mit Lang & Schwarz bzw. dessen Plattform LS Exchange einen Schritt in Richtung Gratis-Broker. Der neue Depotpreis setzt sich aus einer Pauschale von EUR 14,40 zusammen plus pro Posten 0,1296% vom Kurswert, mindestens EUR 5,76 - auf das Jahr gesehen und inklusive der Mehrwertsteuer. Zuvor war es eine komplett andere Rechnung, nämlich 0,12% vom Depotvolumen, aber mindestens EUR 5,28 pro Posten und mindestens EUR 15,84 pro Depot. Die Orderprovision im Handel auf Xetra Wien beträgt nun 0,20% vom Kurswert, mindestens aber EUR 8,95, zuzüglich Börsengebühren. Zuvor waren es 0,15% vom Kurswert, mindestens EUR 5,95 und nach oben begrenzt auf maximal EUR 199,00, zuzüglich Börsengebühren. Auch der Handel an den Börsen in Nordamerika, London, Zürich und Stockholm ist bei großen Orders teurer als zuvor, da beim Prozentwert nun 0,25% statt 0,20% stehen, die Mindestgebühr aber unverändert blieb.

Das neue Standardpreismodell heißt "easy broker starter". Es können Aktien und ETFs bei einem Ordervolumen bis maximal EUR 3.000 ohne Orderprovision über LS Exchange gehandelt werden, an direkten Gebühren wird hier lediglich EUR 1,00 Fremdkostenpauschale belastet. Ist das Ordervolumen größer, fällt eine Orderprovision von EUR 9,90 an bzw. bei einem Ordervolumen größer EUR 10.000 sind es EUR 15,90, jeweils zuzüglich der Fremdkostenpauschale. Die LS Exchange ist reguliert, weil das Handelssegment im Rechtsrahmen der Börse Hamburg eingebunden ist. Eine Börse im herkömmlichen Sinn ist LS Exchange aber nicht. Aus Kundensicht indirekte Kosten entstehen durch die Spreads, die gegebenenfalls größer sind als an den liquideren Börsen, insbesondere außerhalb der Xetra-Handelszeiten, an denen keine Referenz gegeben ist. Anzuraten ist deshalb umso mehr, jeden Auftrag mit einem Limit zu versehen.

Falls der Kunde ein Girokonto mit Grundpreis bei der easybank unterhält, kann er auf Antrag entsprechend in die Depotmodelle "easy broker plus" oder "easy broker premium" wechseln. Er braucht dann nicht das spezielle Depot-Verrechnungskonto für EUR 27,00 im Jahr zu haben; bei easy broker starter braucht man dieses Depot-Verrechnungskonto auch wenn man schon ein Girokonto bei easybank besitzt. Der Unterschied beim easy broker plus ist zudem, dass der Handel an der LS Exchange bis EUR 10.000 ohne Orderprovision ist. Unterschiede beim easy broker premium sind der volumenunabhängig von der Orderprovision befreite Handel an der LS Exchange und die Verwahrung von Fonds ohne den Postenpreis. Für die Schließung des Depot-Verrechnungskontos erhebt die easybank nach wie vor EUR 15,00 Gebühr. Das ist ärgerlich, auch beim Upgrade des Depotmodells, weil sie im Online-Eröffnungsprozess die Neukunden immer zuerst das Depot-Verrechnungskonto beantragen lässt.

Bei Depots, die vor dem 27.3.20 eröffnet wurden, bleibt es zumindest vorerst bei den bisherigen Konditionen. Ein Umsteigen auf ein neues Depotmodell ist nicht möglich, nur das zusätzliche Eröffnen, wobei ein Übertrag der Wertpapiere vom alten auf das neue Depot seitens easybank nicht vorgesehen ist.

2. easybank nicht mehr rechtlich eigenständig

Die heimische Direktbank easybank ist per 27.3.20 auf ihre Muttergesellschaft verschmolzen worden. Sie ist nun keine eigene Bank und keine Aktiengesellschaft mehr, die BAWAG P.S.K. ihre Rechtsnachfolgerin. Laut dem am 20.3.20 veröffentlichten Geschäftsbericht der BAWAG Gruppe ist dies im Dezember vergangenen Jahres so beschlossen worden. Während die Marke easybank erhalten bleibe und sich für die Kunden quasi nichts ändere, soll mit dem Verschmelzen technisch und operativ eine höhere Kosteneffizienz erreicht werden. Aus zwei Bankbetrieben, die jeweils die aufwendigen Regularien zu erfüllen haben, wird einer, der mit verschiedenen Marken und Vertriebsschienen unterschiedliche Kundengruppen bedient. Die easybank steht für das digitale Direktbankmodell, die BAWAG P.S.K. für Beratung, das ergänze sich gut. Es gab Direktbanken betreffend in der Vergangenheit bereits mehrere Beispiele für ein solches Eingliedern, etwa als brokerjet in Erste Bank aufging, bankdirekt.at in Raiffeisenlandesbank Oberösterreich oder Hello bank in BNP Paribas. Die easybank informierte ihre Kunden am Vorabend der Verschmelzung per E-Mail, auch darüber, dass ab dem nächsten Tag ein neuer BIC gelte und man dies bei Einziehungsaufträgen und Zahlungseingängen ändern solle. Weitere Informationen zu eventuellen Übergangsfristen gab die easybank nicht; es ist jedoch wohl so, dass der alte BIC noch eine Zeit lang parallel funktionieren wird, innerhalb des SEPA-Raums ist er ohnehin grundsätzlich nicht erforderlich.

Die BAWAG Gruppe ist börsennotiert. In den vergangenen zwei Jahren hat sie auch im Nachbarland Deutschland eine Kundenbasis aufgebaut und an Präsenz zugelegt. Sie transformierte die Südwestbank, wandelte die damalige Deutscher Ring Bausparkasse in start:bausparkasse, stieg mit Qlick bei Online-Ratenkrediten sowie Krediten über Handelspartner ein und ergänzte das mit Übernahmen in den Bereichen Factoring und Leasing.

3. Der monatliche Newsticker

++ DADAT unterstützt seit 16.3.20 Apple Pay. Sie integrierte die Apple-Pay-Funktionalität in die neuste Version ihrer App "DADAT Schelhammer Wallet Pay". Die Besonderheit: Bei der DADAT geht das über die Maestro-Bankomatkarte, bei Integrationen anderer Banken - sowohl für Apple Pay als für Google Pay - waren bislang nur Kreditkarten hinterlegbar. Android-Anwender können die App der DADAT schon seit Längerem zum kontaktlosen Bezahlen benutzen, hier wird die Zahlung sogar ohne einen Dritten ausgelöst, Google Pay ist nicht in den Prozess eingebunden

++ DADAT verringerte beim Neukundenangebot zu den Depoteröffnungen ab 1.4.20 die ausgelobte Geldprämie von EUR 100,00 auf EUR 50,00. Der Neukunde erhält sie bei einem Depotwert ab EUR 5.000 oder fünf ausgeführten Orders binnen drei Monaten nach Depoteröffnung. Die weiteren Bestandteile des Neukundenangebots blieben unverändert

DADAT weist im seit 1.4.20 gültigen Preis-und Leistungsverzeichnis für den Handel an den ausländischen Börsen eine zusätzliche Gebühr von EUR 1,00 aus, als Clearinggebühr bezeichnet. Speziell im Handel an den deutschen Börsen ist ein anderer Teil der Fremdspesen nur noch mit EUR 2,70 statt zuvor EUR 3,70 angegeben, das gleicht es hier aus. Beim eingehenden Übertrag von Wertpapieren belastet DADAT Kosten pro Position, als "fremde Übertragungsspesen" bezeichnet, im neuen Preis-und Leistungsverzeichnis sind diese Kosten bei Überträgen aus Österreich weggefallen und bei Überträgen aus Deutschland von EUR 2,25 auf EUR 5,75 zuzüglich Mehrwertsteuer gestiegen.

++ bei flatex.at ist per 1.4.20 die Anzahl der ETF-Sparpläne ohne Orderentgelt von 400 auf 250 gesunken, es fielen die ETFs der ComStage weg und auch einige von Lyxor

4. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

DADAT senkte per 1.4.20 ihren Standardzins von 0,10% auf 0,05% und Neukunden bietet sie nur noch 0,30% p. a. für die Guthabenteile bis EUR 75.000 in den ersten vier Monaten. Zuvor war es mit 1,00% p. a. ein sehr gutes Neukundenangebot.

ethiksparen.at kürzte am 1.4.20 bei den Guthabenteilen bis EUR 100.000 von 0,10% auf 0,05%.

bankdirekt.at senkte am 1.4.20 beim "Extrakonto" von 0,125% auf 0,01%.

Austrian Anadi Bank senkte am 26.3.20 den Standardzins von 0,40% auf 0,30%.

Advanzia Bank aus Luxemburg erhöhte am 20.3.20 den Neukundenzins: Statt bislang effektiv 0,30% p. a. für drei Monate bietet sie nun 0,50% p. a. für sechs Monate. Die Sonderverzinsung beginnt ab dem Zeitpunkt der ersten Einzahlung. Zinsen werden nur gezahlt, wenn mindestens EUR 5.000 angelegt sind.

5. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

VakifBank senkte per 1.4.20 ab der 3-jährigen Laufzeit jeweils um 0,15 Prozentpunkte, zum Beispiel bei 5 Jahren auf 0,55% (vorher 0,70%), bei 8 Jahren auf 0,75% (vorher 0,90%) und bei 10 Jahren auf 0,85% (vorher 1,00%).

Austrian Anadi Bank senkte am 26.3.20 bei 12 Monaten auf 0,40% (vorher 0,50%). Es ist die einzig angebotene Festgeldlaufzeit bei der Austrian Anadi Bank.

bankdirekt.at senkte am 19.3.20 bei 12 Monaten auf 0,125% (vorher 0,20%) und bei 2 Jahren auf 0,15% (vorher 0,25%).

DenizBank senkte am 16.3.20 um 0,05 Prozentpunkte, zum Beispiel bei 12 Monaten auf 0,25% (vorher 0,30%) bei 3 Jahren auf 0,40% (vorher 0,45%) und bei 5 Jahren auf 0,60% (vorher 0,65%).

Noch einen schönen Monat April wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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