Newsletter: Direktbanken.News 11/2024
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Der Newsticker
Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen
Der Newsticker
++ die Erste Bank hat ihr Angebot an Depotmodellen überarbeitet. Am 9.10.24 sind vier neue Modelle online gegangen. Das "Selfinvest Depot" ist dabei das Depot für Selbstentscheider, die auf Beratung in den Filialen verzichten. Es ist damit der "DirektDepot"-Nachfolger. Im Vergleich zu den Online-Brokern bleibt die Erste Bank auf einem höheren Preisniveau. Im Vergleich zum bisherigen DirektDepot sind dies die wesentlichen Änderungen: Der Depotpreis wird monatlich anteilig erhoben, statt bislang quartalsweise. Hochgerechnet auf das Jahr und inklusive Mehrwertsteuer beträgt er im neuen Modell 0,216%, mindestens aber EUR 28,68 pro Depot. Zuvor waren es 0,2792568%, mindestens aber EUR 4,61 pro Posten und mindestens EUR 18,43 pro Depot. Bei der Berechnung der Spesen für börsliche Inlandsorders wird zur prozentualen Gebühr vom Kurswert nun eine Grundgebühr addiert, die Mindestgebühr ist entfallen. Konkret: Es fallen EUR 3,99 Grundgebühr plus 0,19% vom Kurswert an. Zuvor waren es 0,22% vom Kurswert, mindestens EUR 7,95. Die Börsengebühren kommen weiterhin hinzu. Im Endpreis sind dadurch kleine Orders bis ca. EUR 2.080 Volumen und große Orders ab ca. EUR 13.300 Volumen günstiger als zuvor, die mittleren teurer. Käufe von gemanagten Fonds über die Fondsgesellschaften werden mit pauschal 1,99% vom Kurswert als Orderentgelt abgerechnet. Zuvor wurden je nach Fondsart 2,40% bis 3,60% erhoben. Auch bei den Sparplänen beträgt das Ausführungsentgelt jetzt 1,99% vom Kurswert, zuvor 2,50%. Vieltrader-Konditionen mit etwas niedrigeren Orderspesen bekommt, wer im Vormonat 15 Trades erreicht hat; zuvor waren 50 Trades im vorangegangenen Quartal notwendig. Für junge Anleger ist die Erste Bank preislich interessant, denn bis zum Alter von einschließlich 27 Jahren und zugleich einem Depotvolumen bis EUR 25.000 können sie das neue "s Young Depot" nutzen. Hier ist die Depotführung kostenlos, und die eigenen Spesen für börsliche Inlandsorders errechnen sich aus EUR 1,99 Grundgebühr plus 0,19% vom Kurswert. Die Depoteröffnung ist online zurzeit nur für bestehende Kunden möglich, über das Online-Banking, ansonsten über die Filialen
++ die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) verhängte gegenüber der Euram Bank am 16.10.24 einen Zahlungsstopp und untersagte ihr, den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Dies löste den Einlagensicherungsfall aus, sodass die Einlagensicherung Austria (ESA) Einlagen bis zu EUR 100.000 pro Einleger erstatten muss. Grund für das Eingreifen waren Mängel in der Geldwäscheprävention und erheblicher Bedarf an Wertberichtigungen im Kreditportfolio. Die Bank konnte weder die geforderte Kapitalerhöhung von 25 Millionen Euro aufbringen noch einen plausiblen Selbstabwicklungsplan vorlegen. Die Euram Bank, eine Privatbank, die in angemieteten Räumen eines Palais nahe der Wiener Hofburg residiert, betreut vermögende Privatpersonen und Unternehmer aus diversen Ländern. Auch Retail-Kunden sind betroffen, da die Bank seit 2016 über WeltSparen Festgelder angeboten hat, zunächst in Deutschland, später auch in Österreich. Nach den derzeitigen Daten sind nur 757 Kunden zu entschädigen. Von den insgesamt 276,3 Millionen Euro an Kundeneinlagen fallen etwa 37,6 Millionen Euro unter den Schutzschirm der Einlagensicherung. Diese geringe Deckungsquote erklärt sich aus dem Fokus auf vermögende Kunden. So klein die Bank auch ist, ihre Abwicklung ist kein Routinefall: Bevor die ESA auszahlt, sollen die Kundendaten von der Geldwäschemeldestelle beim Bundeskriminalamt überprüft werden, da viele der Kunden offenbar in Geldwäscheaktivitäten verwickelt sind. Seit Januar 2024 galt bereits ein Neugeschäftsverbot. Kritisch sah die FMA zudem die intransparente Eigentümerstruktur. Die Anteilseigner sind zum Teil offshore ansässig und mussten sich keinem Inhaberkontrollverfahren unterziehen, da sie jeweils weniger als zehn Prozent des Grundkapitals halten
++ die Europäische Zentralbank (EZB) beschleunigte ihre geldpolitische Lockerung; auf ihrer auswärtigen Sitzung im slowenischen Ljubljana beschloss sie am 17.10.24 eine weitere Zinssenkung um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Es ist bereits die dritte in diesem Jahr. Der für die Finanzmärkte wichtige Einlagensatz wurde von 3,50% auf 3,25% verringert und der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte von 3,65% auf 3,40%. Die neuen Zinssätze gelten seit dem 23.10.24. Die Entscheidung der EZB reflektiert die wirtschaftliche Situation und die strukturellen Probleme. Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex deuten auf eine anhaltende Schwäche hin. Die geopolitischen Spannungen und politische Unsicherheiten in den USA tragen zu einer pessimistischen Stimmung bei. Niedrigere Zinsen sollen Investitionen für Unternehmen günstiger machen und, so die Hoffnung, die Wirtschaft beleben. Laut dem schriftlichen Statement der EZB liegen die Zinsen im Euroraum immer noch auf einem Niveau, das die Konjunktur bremst und die Inflation dämpft. EZB-Präsidentin Christine Lagarde antwortete in der Pressekonferenz auf die Frage, ob sich die EZB mittlerweile stärker um das Wachstum als um die Inflation sorge, beides würde direkt zusammenhängen. Man müsse sich die Wachstumsaussichten genau ansehen, da sie die Inflationsentwicklung direkt beeinflussen. Was im Dezember geschehen wird, darauf legte sie sich nicht fest. Bis dahin wird jedoch feststehen, wer die nächsten vier Jahre im Weißen Haus regiert, und ob dies das Risiko von Handelsspannungen erhöht, das Lagarde in der Pressekonferenz ansprach
Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
Denzel Bank kündigt an, per 14.11.24 von 2,60% auf 2,40% zu verringern.
Addiko Bank bietet erstmals einen Sonderzins beim Tagesgeld: Neukunden, die ab 4.11.24 eröffnen, erhalten 3,25% p. a. für die ersten drei Monate. Als Neukunde zählt, wer noch nie eine Kontobeziehung zur Addiko Bank unterhielt. Ihr Standardzins ist mit derzeit 0,55% relativ niedrig.
Die Advanzia Bank aus Luxemburg setzte ihr Sonderzinsangebot auf nominal 3,35% p. a. (vorher 3,70% p. a.) herab. Es gilt ab 1.11.24 für neue Tagesgeldkunden sowie die Kunden, die bislang noch keine Ersteinzahlung geleistet haben. Zinsen zahlt Advanzia Bank generell nur, wenn mindestens EUR 5.000 angelegt sind.
Die Wüstenrot Bank räumt auf Tagesgeldkonten, die ab 1.11.24 eröffnet werden, weniger Bonuszins ein als bislang: Der Bonuszins beträgt 2,49 p. a. (vorher 2,74% p. a.) für die ersten drei Monate, sodass sich zusammen mit dem Basiszins 2,50% p. a. ergeben.
Bigbank aus Estland verringerte am 31.10.24 ihr Sonderzinsangebot auf dem österreichischen Markt von 4,20% p. a. auf 3,50% p. a. Den Sonderzins gewährt sie Neukunden auf Guthabenteile bis EUR 100.000 in den ersten drei Monaten ab Vertragserstellung.
Renault Bank direkt strich am 23.10.24 ihr Neukundenangebot von zuletzt 3,30% p. a. für die ersten drei Monate. Ihr Standardzins blieb unverändert bei 2,80%.
Avida Finans aus Schweden senkte am 7.10.24 von 3,10% auf 3,00%.
Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen
Addiko Bank kündigt für den 7.11.24 die nächste Senkung an, sie betrifft die Laufzeiten bis 18 Monate im Ausmaß von 0,20 bis 0,60 Prozentpunkten: bei 3 Monaten auf 3,10% (bisher 3,30%), bei 6 Monaten auf 3,00% (bisher 3,20%), bei 12 Monaten auf 2,50% (bisher 3,10%), und bei 18 Monaten auf 2,50% (bisher 2,70%)
Denzel Bank wird am 7.11.24 um bis zu 0,25 Prozentpunkte senken: bei 6 Monaten auf 2,70% (bisher 2,90%), bei 12 Monaten auf 2,75% (bisher 3,00%), bei 3 Jahren auf 2,50% (bisher 2,60%) und bei 4 sowie 5 Jahren auf 2,25% (bisher 2,50%). Die 2-jährige Laufzeit bleibt unverändert.
Neukunden der Zinsplattform WeltSparen in Österreich können bei Registrierung im Zeitraum vom 4.11.24 bis 31.12.24 eine Geldprämie in Höhe von bis zu EUR 100,00 bekommen. Das Angebot mit Geldprämie gilt bei Registrierung über die Aktionsseite und Eingabe des Bonuscodes "CASH100AT" in das dafür vorgesehene Feld im Online-Registrierungsformular, unsere Meldung verlinkt auf diese Aktionsseite. Die Höhe der Geldprämie richtet sich nach dem Anlagebetrag des bis 15.1.25 ersten abgeschlossenen Produkts. Die Aktion setzt eine Mindestanlage von EUR 5.000 sowie eine Mindestanlagedauer von sechs Monaten voraus. Die erste Prämienstufe beginnt bei EUR 25,00 für einen Anlagebetrag ab EUR 5.000. Für einen Anlagebetrag ab EUR 25.000 gibt es EUR 50,00, ab EUR 60.000 sind es EUR 75,00 und ab EUR 95.000 die höchstmöglichen EUR 100,00. Der Anlagebetrag kann nicht auf mehrere Produkte aufgeteilt werden. Bei einer Anlage in Festgeld oder Flexgeld sollte man wegen der vorgegebenen Mindestanlagedauer eine Laufzeit wählen, die dies erfüllt, und in den ersten sechs Monaten nicht kündigen. Bei einer Anlage in Tagesgeld muss der ursprünglich eingezahlte Anlagebetrag während der ersten sechs Monate vollständig und durchgängig im gewählten Produkt investiert bleiben. Sind alle Bedingungen erfüllt, überweist WeltSparen die Geldprämie auf das WeltSparen-Konto.
Klarna Bank aus Schweden senkte die 3-monatige Laufzeit am 31.10.24 von 3,10% auf 3,03% und 4.11.24 von 3,03% auf 2,90%.
Raiffeisenbank Wels senkte am 1.11.24 bei 6 Monaten auf 2,50% (vorher 3,00%), bei 12 Monaten auf 2,25% (vorher 2,50%) und bei 2 bis 4 Jahren auf 2,00% (vorher 2,25%). Vorangegangen war am 11.10.24 ein Senken bei 12 Monaten ausgehend von 2,75%.
Wüstenrot Bank senkte am 1.11.24 um 0,25 bis 0,73 Prozentpunkte: bei 3 Monaten auf 2,60% (vorher 3,33%), bei 6 sowie 12 Monaten auf 2,50% (vorher 3,00% und 2,75%), bei 18 Monaten auf 2,35% (vorher 2,625%) und bei 2 sowie 3 Jahren auf 2,20% (vorher 2,50%)
Austrian Anadi Bank senkte am 31.10.24 bei 3, 6 sowie 12 Monaten auf 3,10% (vorher 3,20%) und bei 2 Jahren auf 2,70% (vorher 2,80%).
easybank senkte am 30.10.24 nochmals, und zwar die Laufzeiten bis 18 Monate um 0,05 bis 0,20 Prozentpunkte: bei 6 Monaten auf 2,60% (vorher 2,80%), bei 9 Monaten auf 2,40% (vorher 2,50%), bei 12 Monaten auf 2,20% (vorher 2,25%) und bei 18 Monaten auf 2,00% (vorher 2,15%)
Bigbank aus Estland senkte am 25.10.24 die Laufzeiten bis 3 Jahre: bei 3 Monaten auf 3,35% (vorher 3,40%), bei 6 Monaten auf 3,30% (vorher 3,40%), bei 9, 12 sowie 18 Monaten auf 3,10% (vorher 3,20%), bei 2 Jahren auf 3,00% (vorher 3,10%) und bei 3 Jahren auf 2,95% (vorher 3,05%)
Addiko Bank senkte am 25.10.24 ab der 6-monatigen Laufzeit um 0,10 bis 0,20 Prozentpunkte: bei 6 Monaten auf 3,20% (vorher 3,30%), bei 12 Monaten auf 3,10% (vorher 3,20%), bei 18 Monaten auf 2,70% (vorher 2,90%) und bei 2 sowie 3 Jahren auf 2,40% (vorher 2,60%)
Klarna Bank aus Schweden senkte am 11.10.24 die Laufzeiten bis 4 Jahre um 0,15 bis 0,50 Prozentpunkte und am 25.10.24 die Laufzeiten bis 12 Monate um 0,10 bis 0,25 Prozentpunkte. Nun sind es nur noch mittelmäßige Angebote: bei 3 Monaten bis dahin 3,10% (vorher 3,50%), bei 6 Monaten 3,03% (vorher 3,38%), bei 12 Monaten 3,00% (vorher 3,26%), bei 18 Monaten 2,73% (vorher 3,23%), bei 2 Jahren 2,68% (vorher 3,08%), bei 3 Jahren 2,74% (vorher 3,24%) und bei 4 Jahren 2,67% (vorher 3,17%)
Die Porsche Bank senkte am 24.10.24 ab der 12-monatigen Laufzeit: bei 12 Monaten auf 3,00% (vorher 3,10%), bei 2 Jahren auf 2,80% (vorher 3,00%) und bei 3 Jahren auf 2,70% (vorher 3,00%)
Renault Bank direkt senkte am 23.10.24 um bis zu 0,25 Prozentpunkte: bei 12 Monaten auf 2,80% (vorher 3,05%), bei 2 Jahren auf 2,85% (vorher 3,05%) und bei 3 sowie 4 Jahren auf 2,90% (vorher 3,00% und 2,95%). Bei 2 und 4 Jahren war es zuvor der jeweils höchste Zins unter den Inlandsanlagen. Die 5-jährige Laufzeit blieb unverändert.
bundesschatz.at senkte am 22.10.24. Bei 1 Monat gelten 3,00% (vorher 3,10%), bei 6 Monaten 2,75% (vorher 3,00%), bei 12 Monaten 2,40% (vorher 2,65%) und bei 4 Jahren 2,25% (vorher 2,30%). Nur der Zinssatz für 10 Jahre blieb unverändert bei 2,50%.
VakifBank erhöhte am 21.10.24 bei 3 Monaten auf starke 3,40% (vorher 3,10%), bei 6 Monaten auf starke 3,35% (vorher 3,05%) und bei 12 Monaten auf 3,10% (vorher 3,00%). Die Angebote gelten anlässlich des Weltspartags für Neuanlagen. Ein Enddatum ist auf der Website der VakifBank nicht angegeben, sie gelten noch, obwohl der Weltspartag schon ein paar Tage vorbei ist.
Santander Consumer Bank senkte am 21.10.24 ab der 6-monatigen Laufzeit um 0,10 bis 0,50 Prozentpunkte, wodurch sie ins Mittelfeld zurückfiel. Sie bietet für 6 Monate 2,90% (vorher 3,40%), für 9 Monate 2,80% (vorher 3,00%), für 12 Monate 2,70% (vorher 2,90%), für 18 Monate 2,40% (vorher 2,50%), für 2 Jahre 2,30% (vorher 2,40%) und für 3 Jahre 2,20% (vorher 2,30%).
bank99 senkte am 17.10.24 bei 6 Monaten auf 2,00% (vorher 2,50%), bei 12 Monaten auf 2,40% (vorher 2,80%) und bei 2 sowie 3 Jahren auf 2,00% (vorher 2,30% und 2,10%).
Raiffeisenbank Inneres Salzkammergut senkte am 15.10.24 bei 12 Monaten auf 2,00% (vorher 2,50%).
Noch einen schönen November wünscht
m o d e r n - b a n k i n g
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