Newsletter: Direktbanken.News 07/2024

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Themenüberblick

Der Newsticker
Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


Der Newsticker

++ bank99 ersetzte bei den Girokonten das planmäßig beendete Eröffnungsangebot mit EUR 99,00 Geldprämie durch ein neues mit EUR 50,00 Shöpping-Einkaufsgutschein. shoepping.at ist ein Online-Marktplatz der Österreichischen Post, über den heimische Händler Waren verkaufen können. Das neue Eröffnungsangebot richtet sich neben Girokonto-Neukunden nun auch an Bestandskunden mit einem ex-ING-Girokonto, die im Aktionszeitraum 1.7.24 bis 31.8.24 ein "smart-", "aktiv-" oder "topkonto99" bei bank99 eröffnen und den Kontowechselservice beauftragen. Der Kontowechselservice kann gleich bei der Eröffnung online beauftragt werden, oder auch später - bis 31.8.24 – in der Filiale. Der Gutschein ist nicht lange einlösbar, bis spätestens 31.12.24. Die ex-ING-Girokonten sind solche mit der Bankleitzahl 19210. Das Einbeziehen dieser Bestandskunden beim Eröffnungsangebot ist insofern bemerkenswert, da sie ihr kostenloses Girokonto aus der ING-Epoche bislang noch nutzen können und ein Wechsel daher eigentlich nicht sinnvoll erscheint. Im Neugeschäft strich bank99 dieses Kontomodell im Februar 2024 aus dem Sortiment

++ bei Trade Republic aus Deutschland kam es zu mehreren Vorfällen. Der Neobroker führt die Wertpapierabwicklung nun mit der eigenen Banklizenz selbst durch, nicht mehr über die Großbank HSBC. Idealerweise hätte die Umstellung lautlos im Hintergrund geschehen sollen. In den sozialen Medien beklagten zahlreiche verunsicherte Kunden aber bald darauf erheblich verspätete Dividendenzahlungen. Besonders kritisch wurde wahrgenommen, dass Trade Republic nicht zeitnah auf diese Beschwerden reagierte. Noch gravierender sind Berichte über falsche Abzüge bei Wertpapierverkäufen betreffend Steuern bzw. Verrechnungstöpfe, da offenbar mit völlig falschen Einstandskursen gerechnet wurde bzw. wird. CEO Christian Hecker sah sich gezwungen, in einem Podcast-Interview Stellung zu beziehen. Er räumte Kommunikationsmängel ein, sieht die technischen Probleme inzwischen aber als erledigt an und betonte, dass man die Dividenden zwar nicht wie gewohnt in Echtzeit auszahlen konnte, aber noch innerhalb der Vorgaben und der branchenüblichen Praxis von wenigen Tagen. Insgesamt ging Hecker wenig auf den Vertrauensverlust ein, sondern eher darauf, dass bei einer so großen Umstellung nie alles vollkommen perfekt laufen könne. Parallel dazu wurde bekannt, dass Trade Republic ausgerechnet in dieser angespannten Phase den Kundenservice, der bisher in der Trade Republic Service GmbH angesiedelt war, an externe Dienstleister ausgelagert hat. Berichten zufolge wurde die Servicetochter geschlossen und etwa 60 ihrer Mitarbeiter entlassen, nur wenigen wurde ein Wechsel zur Muttergesellschaft angeboten. Trade Republic erklärte, der Schritt seit seit einigen Monaten vorbereitet worden und solle die Servicequalität verbessern. In der Regel werden solche Maßnahmen jedoch oft zur Kosteneinsparung ergriffen und gehen ganz im Gegenteil eher zulasten der Qualität. Vielleicht lassen sich die Kapazitäten so wenigstens aber schnell skalieren. Trade Republic hat innerhalb weniger Monate erst die Banklizenz erhalten und dann mit neuen Produkten viele Kunden gewonnen. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der Kundenanfragen. Da Trade Republic keinen telefonischen Support anbietet, können sich Kunden ausschließlich schriftlich an das Unternehmen wenden - und warten mitunter lange, weil sich viele unbeantwortete Anfragen angestaut haben

++ Trade Republic senkte entsprechend der Leitzinssenkung per 12.6.24 die Guthabenverzinsung von 4,00% auf 3,75%. Sie gilt bei Trade Republic für Guthabenteile bis EUR 50.000. Im Zusammenhang mit der Einführung der Girokonto-Funktionen in Deutschland hatte Trade Republic noch vor Kurzem erläutert, der Guthabenzins werde auf das gesamte nicht investierte Geldguthaben erst nach Erhalt der Trade-Republic-IBAN und Zustimmung zu einer neuen Kundenvereinbarung angewendet. Doch wie aus einer FAQ-Antwort auf die Frage "Was muss ich über die Trade-Republic-IBAN wissen?" hervorgeht, müssen Kunden zudem innerhalb von 30 Tagen nach der individuellen Benachrichtigung über die neue IBAN sie explizit aktivieren und ebenfalls innerhalb des Zeitfensters der Kundenvereinbarung zustimmen. Versäumen Kunden diesen Schritt, hat dies drastische Konsequenzen: Trade Republic streicht ihnen dann die Guthabenverzinsung komplett und den "frühzeitigen Zugang" zu den neuen Girokonto-Funktionen. Auf dem österreichischen Markt werden die Girokonto-Funktionen erst später eingeführt, bislang wurde noch nicht kommuniziert, ab wann damit zu rechnen ist

++ die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss am 6.6.24 ihren Leitzins von 4,50% auf 4,25% und die Einlagefazilität von 4,00% auf 3,75% nach unten zu setzen. Die Änderungen traten am 12.6.24 in Kraft. Es ist die erste Zinssenkung nach der Nullzinsphase, einer Serie von zehn Anhebungen und der achtmonatigen Zinspause. Parallel zur Zinssenkung hob die EZB ihre Inflationsprognose für dieses und kommendes Jahr an. Sie erwartet nun 2,5% für 2024 und 2,2% für 2025. In der Pressekonferenz bezeichnete Christine Lagarde weitere Zinssenkungen zwar als "sehr wahrscheinlich", jedoch werde sich dieser Prozess hinziehen. Die gleichzeitige Zinssenkung und Anhebung der Inflationsprognosen wirft die Frage auf, wie das zusammenpasst. Lagarde argumentierte, das Vertrauen in die Annäherung der Inflation an das Ziel sei gestiegen. Die EZB hat es "nicht eilig, ihre Politik zu lockern", kommentierte Mark Wall, Chefvolkswirt der Deutschen Bank. Die Zinswende ist also da, ein Trend zu weiteren Zinssenkungen in rascher Folge ergibt sich daraus vorerst aber wohl nicht

Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

DADAT kündigt weit im Voraus an, den Standardzins per 1.10.24 von 2,50% auf 2,25% zu senken.

Avida Finans aus Schweden erhöhte am 6.6.24 von 3,25% auf 3,30% und senkte am 26.6.24 von 3,30% auf 3,27% sowie am 3.7.24 von 3,27% auf 3,22%.

Wüstenrot Bank senkte den für die ersten drei Monate angebotenen Bonuszins: Auf Tagesgeldkonten, die ab 1.7.24 eröffnet werden, räumt sie ihn in Höhe von 2,74% p. a. (vorher 2,99% p. a.) ein. Zusammen mit dem Standardzins ergeben sich 2,75% p. a.

Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Younited Credit aus Frankreich erhöhte am 2.7.24 bei 12 Monaten auf 3,50% (vorher 3,40%), bei 2 Jahren auf 3,40% (vorher 3,30%) und bei 3 Jahren auf 3,32% (vorher 3,20%). Zuvor hob sie dort am 19.6.24 um 0,10 bis 0,65 Prozentpunkte an.

bank99 senkte am 1.7.24 bei 2 Jahren auf 2,70% (vorher 2,80%) und bei 3 Jahren auf 2,50% (vorher 2,60%).

Wüstenrot Bank änderte am 1.7.24 bei zwei Laufzeiten, in gegensätzliche Richtungen: Sie senkte bei 6 Monaten auf 3,00% (vorher 3,25%) und erhöhte bei 3 Jahren auf 2,50% (vorher 2,25%).

Aareal Bank aus Deutschland senkte am 27.6.24 auf WeltSparen für den österreichischen Markt bei 2 sowie 3 Jahren auf 2,70%, bei 4 Jahren auf 2,75% und bei 5 Jahren auf 3,00%. Zuvor galten jeweils 3,30%.

easybank senkte am 25.6.24 bei 6 Monaten auf 3,15% (vorher starke 3,50%).

Renault Bank direkt senkte am 20.6.24 bei 12 Monaten sowie 2 Jahren auf 3,25% (vorher 3,30% und 3,40%), bei 3 Jahren auf 3,20% (vorher 3,35%), bei 4 Jahren auf 3,15% (vorher 3,30%) und bei 5 Jahren auf 3,10% (vorher 3,25%).

Bigbank aus Estland erhöhte am 20.6.24 bei 3 Monaten auf 3,40% (vorher 3,20%), senkte aber im Bereich von 6 Monaten bis 3 Jahren: bei 6, 9, 12 sowie 18 Monaten auf 3,40% (vorher 3,60% bei 6 sowie 9 Monaten und 3,55% bei 12 sowie 18 Monaten) und bei 2 sowie 3 Jahren auf 3,25% (vorher 3,45% und 3,35%). Vorangegangen waren Senkungen am 6.6.24 und am 14.6.24.

VakifBank änderte am 14.6.24: Bei 6 Monaten erhöhte sie auf 3,35% (vorher 3,20%) und bei 9 Monaten senkte sie auf 3,30% (vorher 3,40%). Bei 2 Jahren bot sie für Neuanlagen 3,11% statt der regulären 2,50%, was sie jedoch schon am 29.6.24 wieder beendete.

bundesschatz.at, wir berichteten über die Wiedereinführung und das damals bei einmonatiger Laufzeit reizvolle Angebot, änderte per 13.6.24 erstmals die Zinssätze, und zwar bei folgenden drei Laufzeiten: eine Senkung bei der einmonatigen Laufzeit auf 3,35% (vorher 3,50%) und bei 6 Monaten auf 3,15% (vorher 3,25%), eine Anhebung bei 10 Jahren auf 2,75% (vorher 2,50%)

Noch einen schönen Juli wünscht

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