Newsbeitrag vom 30.1.2025 |Meldung zum österreichischen Bankenmarkt|

EZB-Zinsentscheid im Januar: 0,25 Prozentpunkte runter

Die Europäische Zentralbank beschloss am 30.1.25 ihre Zinsen um 0,25 Prozentpunkte zu senken und damit ihre seit Juni vergangenen Jahres vorgenommenen geldpolitischen Lockerungen fortzusetzen. Mit Wirkung zum 5.2.25 sinkt der Einlagensatz von 3,00% auf 2,75% und der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte von 3,15% auf 2,90%.

Die Lockerungen sollen helfen, die in weiten Teilen des Euroraums angespannte Wirtschaftslage zu stimulieren. Derzeit bremsen steigende Produktionskosten und hohe Energiekosten vor allem die Industrie. Gleichzeitig schränken die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben ein, da sie durch die vergangene Inflationswelle viel Kaufkraft verloren haben, die Lebenshaltungskosten seitdem stark gestiegen sind. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte kürzlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich gemacht, die Notenbank setze angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter auf sinkende Zinsen und bevorzuge dabei behutsame, kleine Schritte. "Die Richtung ist sehr klar", lautete eine prägnante Äußerung. Dabei deutete sie an, dass die Zinsen vermutlich auf etwa 1,75% bis 2,25% sinken werden. In diesem Bereich verortet sie das neutrale Niveau. Ein neutrales Niveau würde die Konjunktur weder besonders stimulieren noch bremsen.

Verbrauchererwartungen deuten betreffend der Inflation auf Werte hin, die in den kommenden Monaten über dem Zielkorridor liegen, doch dominiert im EZB-Rat offenbar die Einschätzung, dass sich die Entwicklung insgesamt auf dem richtigen Weg befindet. In der Zinspolitik wägt die Notenbank insbesondere das Risiko einer weiteren wirtschaftlichen Abkühlung gegen die Gefahr anhaltend hoher Inflationsraten ab, wobei die Sicherung der Geldwertstabilität ihr zentrales Mandat ist.