Newsletter: Direktbanken.News 03/2024

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Themenüberblick

Neue Girokontomodelle bei bank99
Echtzeitüberweisungen bald ohne Aufpreis und quasi zum Standard erhoben
Der Newsticker
Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


Neue Girokontomodelle bei bank99

bank99, die Bank der Österreichischen Post, hat ihr Girokontoangebot im Neugeschäft grundlegend überarbeitet. Dabei wurde die Richtung der IT-Integration erkennbar. bank99 präsentiert seit 20.2.24 drei Kontomodelle. Nicht mehr zum Abschluss angeboten wird das ohne Grundpreis geführte Girokonto, das aus der Übernahme von ING Austria ins Portfolio der bank99 kam. Dieses beliebte Konto war bis dato mit dem Zusatz "ex-ING" angeboten worden.

Die neu eingeführten Modelle haben die Bezeichnung "smartkonto99", "aktivkonto99" und "topkonto99". Der monatliche Grundpreis beträgt EUR 1,99, EUR 5,99 bzw. EUR 14,99 und es sind dabei keine Bedingungen wie ein Gehalts- oder Pensionseingang in bestimmter Höhe vorgegeben. Die enthaltenen Leistungen differenziert bank99 hier ausschließlich nach den am Schalter und im Selbstbedienungsbereich durchführbaren Transaktionen, das heißt dort beauftragte Überweisungen und Daueraufträge, Bareinzahlungen und -auszahlungen und an Selbstbedienungsgeräten gezogene Kontoauszüge. Ein kostenloses Girokonto ist bei bank99 nicht mehr zu bekommen. Das smartkonto99 ist im Grundpreis das günstigste Kontomodell und passt am ehesten auf Kunden, die ihr Konto bevorzugt online nutzen und nur gelegentlich die Services vor Ort in Anspruch nehmen. Es deckt einen Bargeldbezug pro Monat an Geldautomaten im Euroraum ab und die ersten zwei Bargeldeinzahlungen am Postschalter pro Jahr. Jedes Kontomodell beinhaltet eine Debit-Mastercard für den ersten Kontoinhaber. Zusätzlich wird eine Kreditkarte von card complete angeboten, die aufgrund des Eröffnungsangebots im ersten Jahr beitragsfrei ist und für die in der Classic-Variante regulär EUR 21,60 pro Jahr erhoben werden.

Für Bestandskunden des ex-ING-Girokontos und der bisherigen bank99-Kontomodelle ändert sich bis auf Weiteres nichts. Deren Preismodelle gelten weiterhin, wobei auf dem Internetauftritt der bank99 hierzu derzeit keine Entgeltinformationen mehr hinterlegt sind. Es bleibt abzuwarten, welche Änderungen bank99 in Zukunft noch vornehmen wird. Diese Frage stellt sich nun insbesondere für die ex-ING-Kunden, da sich bank99 offenbar entschieden hat, welche der beiden Banking-Plattformen sie weiter nutzen will. Die neuen Konten sind auf der Banking-Plattform aufgesetzt, die bank99 schon vor der Übernahme verwendete. Es ist daher anzunehmen, dass daran gearbeitet wird, in absehbarer Zeit die ex-ING-Kunden dorthin zu migrieren. Ein Zusammenführen war schon seit Längerem beabsichtigt. Seit der Übernahme im Dezember 2021, die ING hatte sich bekanntlich gegen Ende der jahrelangen Niedrigzinsphase aus Österreich zurückgezogen, fuhr bank99 zweigleisig, was die Produkte und die beiden unterschiedlichen Banking-Plattformen anbelangt. Dementsprechend gab es zwei Logins, eines für Kunden aus dem bank99-Kundenstamm und eines für ehemalige ING-Kunden.

Echtzeitüberweisungen bald ohne Aufpreis und quasi zum Standard erhoben

Die EU-Verordnung zu den Echtzeitüberweisungen wurde vom Europäischen Parlament am 7.2.24 final abgesegnet. Sie war im November vergangenen Jahres zwischen den EU-Ländern und dem Europäischen Parlament ausgehandelt worden. In Mitgliedsstaten ansässige Banken und Zahlungsdienstleister, die Überweisungen in Euro anbieten, müssen künftig auch Echtzeitüberweisungen bereitstellen. Abgesendete Echtzeitüberweisungen müssen unabhängig von Tag und Uhrzeit innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers eingehen und dürfen laut Verordnung nicht mehr kosten als eine normale Überweisung.

Normale Überweisungen benötigen, je nachdem wann der letzte Buchungslauf an Bankarbeitstagen ist, bis zu zwei Tage bis zum Eintreffen beim Empfänger, und noch länger, wenn ein Wochenende dazwischen liegt. Seit 2020 sind die meisten Banken in der Lage, zumindest eingehende Echtzeitüberweisungen zu empfangen. Ausgehende Echtzeitüberweisungen ermöglichen jedoch weitaus weniger Banken. Und fast alle Banken, die sie ermöglichen, haben sie bislang pro Stück bepreist oder als inkludierte Leistung in ihr Premium-Kontomodell gepackt.

Banken und Zahlungsdienstleister sollen den Auftraggeber vor der Ausführung einer Transaktion auf mögliche Fehler hinweisen und auch beispielsweise Überweisungen an Personen verhindern, die auf einer Sanktionsliste stehen. In der Vergangenheit fand kein Abgleich zwischen IBAN und Empfängername statt. Stimmen IBAN und Empfängername überein, soll dem Auftraggeber das mit einer Rückmeldung bestätigt werden. Bei Nichtübereinstimmung wird die Überweisung künftig zunächst abgelehnt werden. Auch wenn bei einem Gemeinschafts- oder Firmenkonto der Wortlaut nicht exakt eingegeben wird, wird man dann wohl den Hinweis bekommen, dass es nicht übereinstimmt. Diese Anforderungen werden auch für normale Überweisungen gelten. Das bedeutet, dass die Banken und Zahlungsdienstleister ihre internen Prozesse und IT-Systeme technisch erheblich aufrüsten müssen, um die Auflagen zu erfüllen.

Für die Umsetzung wurde zu den Banken und Zahlungsdienstleistern, die in einem Mitgliedstaat ansässig sind, dessen Währung der Euro ist, betreffend der eingehenden Echtzeitüberweisungen eine Übergangsfrist von neun Monaten vereinbart und betreffend der ausgehenden Echtzeitüberweisungen eine von 18 Monaten. Die Frist beginnt 20 Tage nach schriftlicher Bekanntmachung der Verordnung im EU-Amtsblatt, die in wenigen Wochen erwartet wird. Update: Die geänderte Verordnung sind dort am 19.3.24 veröffentlicht worden (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32024R0886). Es sind die entsprechenden konkreten Daten genannt, ab dem es so sichergestellt sein muss: die Erreichbarkeit für eingehende Echtzeitüberweisungen ab 9.1.25, die Ausführung von ausgehenden Echtzeitüberweisungen ab 9.10.25. Abweichende Daten gelten für Banken und Zahlungsdienstleistern, die in einem Mitgliedstaat ansässig sind, dessen Währung nicht der Euro ist, hier zu den eingehenden Echtzeitüberweisungen der 9.1.27 und zu den ausgehenden Echtzeitüberweisungen der 9.7.27.

Die Initiative spiegelt das Bestreben wider, den Binnenmarkt zu stärken, das europäische Zahlungssystem effizienter zu machen und die Sicherheit zu erhöhen. Zudem zielt sie darauf ab, die Abhängigkeit von außereuropäischen Zahlungssystemen zu reduzieren, denn namentlich die amerikanischen Zahlungssysteme - die Kreditkartengesellschaften mittels Debit-/Kreditkarten und PayPal - haben in der EU mittlerweile eine dominante Stellung eingenommen. Verbrauchern und Unternehmen wird es von Vorteil sein und neue Anwendungsfälle eröffnen, wenn das Warten auf Zahlungsabwicklung entfällt.

Der Newsticker

++ die Erste Bank stockte beim Eröffnungsangebot zum "Studentenkonto" auf, die bisherigen EUR 20,00 für die Online-Kontoeröffnung verdoppelte sie auf EUR 40,00. Das Angebot gilt für Giro-Neukunden im Eröffnungszeitraum 1.3.24 bis 30.4.24. Zusätzlich sind weiterhin EUR 20,00 Geldprämie für die optionale Kreditkarte erhältlich, wenn sie zugleich mit dem Kontoantrag erstmalig mitbestellt wird. EUR 60,00 ist somit die Summe der insgesamt erhältlichen Geldprämien. An Kreditkarten bietet die Erste Bank die Smartcard (Mastercard oder Visa) und die Premiumcard (Mastercard oder Visa) an. Beim derzeitigen Angebot ist die Smartcard mit einem Studentenkonto in den ersten beiden Jahren beitragsfrei, und die Premiumcard ist im ersten Kartenjahr beitragsfrei und im zweiten Jahr zum halben Preis erhältlich, bedeutet für EUR 49,50 p. a.

++ die easybank macht mit dem "Young Investors Depot" derzeit ein extrem vergünstigtes Depotangebot für junge Erwachsene im Alter bis einschließlich 26 Jahre. Auf einer eigenen Produktseite vorgestellt, entfallen bei diesem Depotangebot viele der Kosten - von der Depotgebühr über die Kontoführungsgebühr des zugehörigen Verrechnungskontos bis hin zu den Ausführungsentgelten für ETF-Sparpläne und Ausgabeaufschlägen bei Sparplänen in gemanagten Fonds. Diese Idealkonditionen bleiben bis zum Ende des Kalenderjahres bestehen, in dem der Depotinhaber 27 Jahre alt wird. Bei Gemeinschaftsdepots enden sie zum Ende des Kalenderjahres, sobald einer der Inhaber 27 Jahre alt wird. Anschließend werden die regulären Konditionen wirksam: Der jährliche Depotpreis beträgt aktuell inklusive Mehrwertsteuer 0,12% des Depotwerts, mindestens jedoch EUR 5,40 pro Posten und insgesamt mindestens EUR 15,00 je Depot. Die Kontoführungsgebühr liegt bei EUR 18,00 pro Jahr. Für die Ausführung von ETF-Sparplänen wird ein Entgelt von EUR 2,00 plus 0,275% des Kurswerts erhoben und zu einer Auswahl an gemanagten Fonds ein 40%-iger Rabatt auf den Ausgabeaufschlag gewährt. Mit diesem Angebot beseitigt die easybank für junge Leute auf Kostenseite die Einstiegshürden. Es zeigt sich, dass die easybank in letzter Zeit verstärkt diese Zielgruppe umgarnt, in ihrem Auftreten und da sie auch beim Girokonto jungen Erwachsenen bis einschließlich 26 Jahren eine Kontoführung ohne Grundpreis gewährt

Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Die Santander Consumer Bank senkte am 22.2.24 ihren Standardzins von 2,80% auf 2,60%. Der Neukundenzins blieb unverändert.

Die DenizBank hat ihr Sonderzinsangebot für neu eröffnete Tagesgeldkonten mit dem Sonderzins von 3,00% p. a. bis zum 30.6.24 verlängert. Dieses Datum bezieht sich sowohl auf den Zeitraum der Kontoeröffnung - angegeben ist der Eröffnungszeitraum 24.10.23 bis 30.6.24 - als auch auf die Dauer der Sonderverzinsung. Somit profitieren auch diejenigen, die bereits ab dem 24.10.23 eröffnet haben. Ursprünglich sollte das Angebot bis zum 31.3.24 gelten.

Avida Finans aus Schweden erhöhte am 6.2.24 von 3,10% auf 3,30% und senkte am 16.2.24 zunächst von 3,30% auf 3,25% und dann am 23.2.24 von 3,25% auf 3,20%.

Bigbank aus Estland senkte ihr Neukundenangebot für den österreichischen Markt leicht, seit 7.2.24 bietet sie 3,85% p. a. (vorher 3,90% p. a.), weiterhin für die ersten drei Monate.

Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Denzel Bank kündigt an, am 5.3.24 ab der 3-jährigen Laufzeit zu senken: bei 3 Jahren auf 3,00% (bisher 3,25%) und bei 4 sowie 5 Jahren auf 2,80% (bisher 3,00%)

bank99 erhöhte am 1.3.24 bei 12 Monaten auf 3,30% (vorher 3,10%), senkte aber bei 2 Jahren auf 2,60% (vorher 2,80%) und bei 3 Jahren auf 2,40% (vorher 2,50%).

Santander Consumer Bank senkte am 22.2.24 mit Ausnahme der 9-monatigen Laufzeit um 0,15 bis 0,30 Prozentpunkte: bei 3 Monaten auf 2,60% (vorher 2,80%), bei 6 Monaten auf 3,20% (vorher 3,35%), bei 12 Monaten auf 3,20% (vorher 3,40%), bei 18 Monaten auf 3,00% (vorher 3,20%), bei 2 Jahren auf 2,90% (vorher 3,10%) und bei 3 Jahren auf 2,70% (vorher 3,00%)

Raiffeisenbank Wels senkte am 14.2.24 bei 5 Jahren auf 3,00% (vorher 3,30%).

VakifBank machte vorab auf ihrer Homepage auf ein Sonderzinsangebot aufmerksam, das am 12.2.24 in Geltung getreten ist: 3,75% bei der 6-monatigen Laufzeit ihres gewöhnlichen Festzinsanlageprodukts, dem "Termingeldkonto". Der Sonderzins wird für bis zum 11.3.24 getätigte Neuanlagen eingeräumt, Verlängerungen bestehender Anlagen sind explizit ausgeschlossen. Zuvor lag ihr Zinssatz für diese Laufzeit bei 3,00%. Die 3,75% sind im Zinstableau der VakifBank der höchste Zinssatz und auch in unserem gesamten Vergleich zu den Inlandsanlagen. Allerdings setzte die VakifBank am 12.2.24 nicht nur diese erfreuliche Anhebung um, sondern sie senkte auch bei den Laufzeiten ab 12 Monaten um 0,10 bis 0,50 Prozentpunkte: bei 12 Monaten auf 3,40% (vorher 3,50%), bei 2 Jahren auf 2,50% (vorher 3,00%) und bei 3 sowie 4 Jahren auf 2,25% (vorher 2,75% und 2,50%)

DenizBank änderte am 9.2.24 in beide Richtungen, die kurzen Laufzeiten bis 9 Monate verzinst sie nun höher, die längeren Laufzeiten niedriger. Sie bietet bei 3 Monaten auf 3,50% (vorher 3,00%), bei 6 Monaten auf 3,40% (vorher 3,00%), bei 9 Monaten auf 3,30% (vorher 3,00%), bei 12 Monaten auf 3,35% (vorher 3,55%), bei 18 Monaten auf 3,00% (vorher 3,25%), bei 2 Jahren auf 2,90% (vorher 3,25%) und bei 3 Jahren auf 2,80% (vorher 3,25%).

Bigbank aus Estland senkte am 7.2.24 bei 12 sowie 18 Monaten auf 3,90% (vorher 4,00%), bei 2 Jahren auf 3,75% (vorher 3,95%), bei 3 Jahren auf 3,65% (vorher 3,80%), bei 4 Jahren auf 3,45% (vorher 3,80%) und bei 5 bis 10 Jahren auf 3,25% (vorher 3,80%).

Porsche Bank senkte am 6.2.24 bei 12 Monaten auf 3,30% (vorher 3,40%), bei 2 Jahren auf 3,30% (vorher 3,50%) und bei 3 Jahren auf 3,20% (vorher 3,60%). Bei 2 und 3 Jahren lag sie an der Spitze der Inlandsanlagen.

Noch einen schönen März wünscht

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