Information zur
Austrian Anadi Bank AG

  • Hausanschrift
  • Domgasse 5
  • 9020 Klagenfurt am Wörthersee
  • Kontakt
  • Telefon: +43502020
  • E-Mail: austrian@anadibank.com
  • Internet:
  • weitere Daten
  • BIC: HAABAT2K
  • Gruppe/Gesellschafter: Anadi Financial Holdings Pte. Ltd., Singapur
  • Gründungsjahr: 2014
  • Banktyp: Multi-Channel-Bank
  • Einlagensicherung: Ist der Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H. (gesetzliche Einlagensicherung) angeschlossen. Je privatem Einleger und zugeordnetem Kreditinstitut sind hierüber Einlagen bis EUR 100.000 abgesichert.

Die Austrian Anadi Bank war ursprünglich der Österreich-Teil der in diverse Finanzaffären verstrickten Hypo Alpe Adria Bank. Im Gegensatz zu den Aktivitäten in den Balkan-Ländern galt er als profitabel, zumindest auf Basis der öffentlich verfügbaren Geschäftszahlen. Im Zuge der Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria Bank und dem daraufhin durch die EU-Kommission geforderten raschen Zerschlagen und Abwickeln wurde der Österreich-Teil im Dezember 2013 an eine Gruppe um den britisch-indischen Geschäftsmann Dr. Sanjeev Kanoria verkauft. Diese firmierte die erworbene Bank im Juni 2014 in Austrian Anadi Bank um. Der notleidende Teil des Gesamtkonzerns firmierte im September 2014 zur Abwicklungsgesellschaft Heta Asset Resolution um.

Bilanzfälschungen, Spekulationsverluste, der Verdacht auf Insidergeschäfte und versteckte Parteienfinanzierung führten zu langwierigen juristischen Auseinandersetzungen und zum Scheitern der damaligen Hypo Alpe Adria. Im Mai 2007 von der BayernLB erworben, benötigte sie noch im selben Jahr zwei Finanzspritzen aus dem Bankenhilfspaket der Republik Österreich. Es folgte im Dezember 2009 die vollständige Übertragung der Bank an Österreich zu einem symbolischen Preis, allerdings musste die BayernLB zuvor umfangreiche Geldleistungen erbringen. Die BayernLB sieht sich beim Kauf getäuscht, die Rechtsstreitigkeiten zu den Transaktionen und unter den Beteiligten dauern an. Kärnten hatte für einige Schuldtitel der Hypo Alpe Adria Bank gebürgt, in so hohem Umfang, dass das Bundesland damit selbst überfordert gewesen wäre. Bestimmte Ergänzungskapitalemissionen und nachrangige Verbindlichkeiten, die durch Bürgschaften Kärntens gedeckt waren, erklärte Österreich per Sondergesetz für erloschen. An den Finanzmärkten wurde das Sondergesetz stark kritisiert, es weckte Zweifel an allen staatlichen Garantien. Den vermeintlichen Kunstgriff kippte später der Österreichische Verfassungsgerichtshof, es wertete ihn als Verstoß gegen das Grundrecht auf Schutz des Eigentums.

Sein Bekenntnis zur Region und die langfristigen Absichten des Engagements hebt der britisch-indische Investor immer wieder hervor. Anadi bedeutet in der Sprache Hindi so viel wie "ewig" oder "unendlich". Die weiterhin enge Verbindung zu Kärnten drückt sich in der Wulfenia aus, diese Kärtner "Landesblume" findet sich stilisiert im Logo. In der Unterzeile: "Ihre Bank seit 1896", das bezieht sich auf die bis zur Gründung der Kärntner Landeshypothekenanstalt im Jahre 1896 zurückgehenden Wurzeln. Man versteht sich nun als regionale Bank mit internationalem Profil. Finanzierungen von öffentlichen Institutionen oder Wohnbau und Pfandbriefe zählen von jeher zum Kerngeschäft, daneben gibt es eine breite Palette von Universalbank-Angeboten für Privat- und Geschäftskunden. Mit Finanzierungen und Beratungsleistungen für Geschäftsbeziehungen zwischen Europa und Indien will man weitere Wachstumschancen nutzen.

Ohne Turbulenzen läuft es für die Austrian Anadi Bank aber nicht. Aufgrund von Haftungen der Hypothekenanstalten für die Verbindlichkeiten der Heta bei der Pfandbriefstelle muss sie 77,5 Millionen Euro beisteuern. Seitens des neuen Eigentümers hatte man angenommen, dass die vorhandenen Haftungen für die Pfandbriefstelle politisch abgesichert seien und zu keinem Zeitpunkt schlagend würden. In der Bilanz 2014 stellte die Austrian Anadi Bank dafür erstmals 15,7 Millionen Euro zurück, was den Vorsteuergewinn auf 2,3 Millionen Euro einbrechen ließ. Sie arbeitet nun daran ihr Eigenkapital zu entlasten, denn zu einer Kapitalerhöhung ist der Eigentümer nicht bereit, wie es heißt. Im Januar 2016 bestätigte die Austrian Anadi Bank die Gerüchte, dass es zu einem harten Sparprogramm kommen wird. Die Kosten sollen um 25 Prozent verringert werden, das sei nur über Personalabbau, geringere Sachkosten und weniger Filialen zu erreichen. Der Fokus werde sie mehr auf Online-Produkte und den mobilen Vertrieb legen. In der zweiten Jahreshälfte 2015 wurde entsprechend schon eine Online-Festzinsanlage eingeführt, die am österreichischen Bankenmarkt teilweise einzigartige Zinssätze bietet; zu abweichenden Konditionen über eine Zinsplattform sollen Sparer im Ausland erreicht werden.