Newsbeitrag vom 31.05.2021 |Meldung zum österreichischen Bankenmarkt|

DEGIRO nimmt in Österreich keine Neukunden mehr an

Hinweis zur Einstellung des Neugeschäfts

Homepage von DEGIRO mit dem Hinweis zur Einstellung des Neugeschäfts.

Der paneuropäische Online-Broker DEGIRO verweist auf seinem Portal für den österreichischen Markt neuerdings bei Klick des Buttons zur Depoteröffnung darauf, bei flatex Österreich eröffnen zu können. In dem per Overlay angezeigten Hinweis heißt es: "Durch die erfolgte Verschmelzung von DEGIRO B. V. auf die flatexDEGIRO Bank AG werden wir zukünftig für unsere Neukunden alle österreichischen Brokerageaktivitäten mit unserer Marke flatex erbringen. Deshalb bieten wir keine neuen Depoteröffnungen bei DEGIRO Österreich an." Dies ist bislang die einzige Stelle, an der DEGIRO über die Einstellung des Neugeschäfts in Österreich informiert. In den FAQ finden sich zu dem Thema keine zusätzlichen Informationen und es gibt auch noch keine Pressemitteilung der flatexDEGIRO AG dazu, wobei diese noch in den Tagen davor zum einen das rechtliche Verschmelzen ihrer Tochtergesellschaften kommunizierte und zum anderen auch Wachstumsvisionen beim Brokerage für die nächsten fünf Jahre.

Umgekehrt ist es in den Niederlanden so, dass flatex.nl bei Klick auf den Button zur Depoteröffnung die niederländischen Interessenten zu DEGIRO lotst. flatex war in den Niederlanden anders als in Deutschland und Österreich als Low-Cost-Broker angetreten, um den etablierten Anbietern Marktanteile abzujagen, unterstützt von den gewohnt mit einer hohen Dichte an Superlativen versehenen, übersteigerten Erfolgsmeldungen.

Es gibt keine Hinweise darauf, ob und gegebenenfalls wann die Veränderungen auch auf die Bestandskunden in Österreich und den Niederlanden zukommen. Den Bestandskunden aller Ländermärkte von DEGIRO war bislang lediglich angeboten worden, ein persönliches Geldkonto bei flatex in Deutschland einzurichten und mit dem vorhandenen DEGIRO-Depot zu verbinden, da die bisherige Lösung für die freien Geldmittel, die Geldmarktfonds, doch recht unkonventionell war und wohl auch der bis zur Verschmelzung zuständigen niederländischen Aufsichtsbehörde missfiel.

Als die Übernahmepläne im Dezember 2019 von der flatex-Muttergesellschaft öffentlich gemacht wurden, war die Aussage, dass sowohl DEGIRO als auch flatex innerhalb der Gruppe fortgeführt würden und es schädlich wäre, eine der beiden Marken aufzugeben, in Deutschland und Österreich der Name flatex bekannter sei, im europäischen Ausland DEGIRO. Nun ist dies offenbar so justiert worden, dass man sich im jeweiligen Markt auf die etabliertere Marke konzentrieren wird, nur ein Brokerage-Angebot bestehen lässt. In Deutschland ist diesbezüglich noch nichts geschehen, die etabliertere Marke wäre hier wie in Österreich ebenfalls eindeutig flatex.