Newsbeitrag vom 05.04.2020 |Meldung zum österreichischen Bankenmarkt|

Brokerage der easybank neu bepreist

Die easybank überarbeitete nach den Girokontomodellen nun auch die Depotmodelle, statt dem bisherigen Angebot hat sie im Neugeschäft seit 27.3.20 gleich drei neue Depotmodelle im Programm. Der Depotpreis und die Orderpreise für den Handel auf Xetra Wien sind dabei teurer geworden, andererseits geht die easybank in Kooperation mit Lang & Schwarz bzw. dessen Plattform LS Exchange einen Schritt in Richtung Gratis-Broker. Der neue Depotpreis setzt sich aus einer Pauschale von EUR 14,40 zusammen plus pro Posten 0,1296% vom Kurswert, mindestens EUR 5,76 - auf das Jahr gesehen und inklusive der Mehrwertsteuer. Zuvor war es eine komplett andere Rechnung, nämlich 0,12% vom Depotvolumen, aber mindestens EUR 5,28 pro Posten und mindestens EUR 15,84 pro Depot. Die Orderprovision im Handel auf Xetra Wien beträgt nun 0,20% vom Kurswert, mindestens aber EUR 8,95, zuzüglich Börsengebühren. Zuvor waren es 0,15% vom Kurswert, mindestens EUR 5,95 und nach oben begrenzt auf maximal EUR 199,00, zuzüglich Börsengebühren. Auch der Handel an den Börsen in Nordamerika, London, Zürich und Stockholm ist bei großen Orders teurer als zuvor, da beim Prozentwert nun 0,25% statt 0,20% stehen, die Mindestgebühr aber unverändert blieb.

Das neue Standardpreismodell heißt "easy broker starter". Es können Aktien und ETFs bei einem Ordervolumen bis maximal EUR 3.000 ohne Orderprovision über LS Exchange gehandelt werden, an direkten Gebühren wird hier lediglich EUR 1,00 Fremdkostenpauschale belastet. Ist das Ordervolumen größer, fällt eine Orderprovision von EUR 9,90 an bzw. bei einem Ordervolumen größer EUR 10.000 sind es EUR 15,90, jeweils zuzüglich der Fremdkostenpauschale. Die LS Exchange ist reguliert, weil das Handelssegment im Rechtsrahmen der Börse Hamburg eingebunden ist. Eine Börse im herkömmlichen Sinn ist LS Exchange aber nicht. Aus Kundensicht indirekte Kosten entstehen durch die Spreads, die gegebenenfalls größer sind als an den liquideren Börsen, insbesondere außerhalb der Xetra-Handelszeiten, an denen keine Referenz gegeben ist. Anzuraten ist deshalb umso mehr, jeden Auftrag mit einem Limit zu versehen.

Falls der Kunde ein Girokonto mit Grundpreis bei der easybank unterhält, kann er auf Antrag entsprechend in die Depotmodelle "easy broker plus" oder "easy broker premium" wechseln. Er braucht dann nicht das spezielle Depot-Verrechnungskonto für EUR 27,00 im Jahr zu haben; bei easy broker starter braucht man dieses Depot-Verrechnungskonto auch wenn man schon ein Girokonto bei easybank besitzt. Der Unterschied beim easy broker plus ist zudem, dass der Handel an der LS Exchange bis EUR 10.000 ohne Orderprovision ist. Unterschiede beim easy broker premium sind der volumenunabhängig von der Orderprovision befreite Handel an der LS Exchange und die Verwahrung von Fonds ohne den Postenpreis. Für die Schließung des Depot-Verrechnungskontos erhebt die easybank nach wie vor EUR 15,00 Gebühr. Das ist ärgerlich, auch beim Upgrade des Depotmodells, weil sie im Online-Eröffnungsprozess die Neukunden immer zuerst das Depot-Verrechnungskonto beantragen lässt.

Bei Depots, die vor dem 27.3.20 eröffnet wurden, bleibt es zumindest vorerst bei den bisherigen Konditionen. Ein Umsteigen auf ein neues Depotmodell ist nicht möglich, nur das zusätzliche Eröffnen, wobei ein Übertrag der Wertpapiere vom alten auf das neue Depot seitens easybank nicht vorgesehen ist.