Newsbeitrag vom 26.03.2019 |Meldung zum österreichischen Bankenmarkt|

DADAT bietet an, ETF-Portfolios professionell zu verwalten

Die DADAT hat eine eigene Online-Vermögensverwaltung auf ihre Website genommen. Sie bezeichnet sie auch als Robo-Advice. Der Produktabschluss wird ab 28.3.19 möglich sein, ab EUR 15.000 Anlagesumme. Investiert wird breit gestreut in verschiedene Anlageklassen, ausschließlich mittels ETFs. ETF-Portfolios an sich sind für viele Anleger ein spannendes Thema, die DADAT ist in Österreich noch einer der wenigen, die für diesen Trend ein Produkt anbieten können. Laut der Beschreibung werden Spezialisten des Bankhauses Schelhammer & Schattera Aktiengesellschaft bzw. der GRAWE Bankengruppe, zu der die DADAT gehört, fortlaufend die Kundenportfolios überwachen und bei Bedarf ohne Rückfrage beim Kunden anpassen. Zudem werden Reinvestitionen vorgenommen und es findet ein Rebalancing statt, wenn die vereinbarten prozentualen Anteile für Aktien und/oder Anleihen durch Kursveränderungen überschritten werden. Die DADAT präsentiert drei Aufteilungen für die Portfolios. Dabei sind ausschließlich die Maximalanteile für das Investieren in Aktien, Renten und den Geldmarkt vorgegeben (in allen Varianten jeweils maximal 100% Geldmarkt) und ein Referenzindex genannt, an dem sie sich messen lassen will. "Solide", "ausgewogen" und "Chance" sind die Titel. Die Zusammenstellung, mit welchen ETFs die einzelnen Portfolios bestückt würden, werden die Interessenten erst nach dem Erstellen der Vertragsunterlagen sehen können, wenn sie die Fragen zu ihrer Risikoneigung und zu den persönlichen Daten hinter sich gebracht haben. Laut Ernst Huber, Vorstandsmitglied der DADAT, könnten sie dann immer noch entscheiden, ob sie mit der Vermögensverwaltung starten wollen oder doch lieber nicht. Optional werde das Bestücken mit nachhaltigen ETFs möglich sein.

Die Gebühr für die Online-Vermögensverwaltung der DADAT deckt auch die Depot- und Kontoführung und die Transaktionskosten ab und beträgt inklusive Mehrwertsteuer jährlich 1,20% vom durchschnittlichen Anlagevolumen. Bei einem Anlagevolumen ab EUR 300.000 ist die Gebühr mit 1,02% p. a. etwas niedriger angesetzt. Auf der Ebene der einzelnen ETFs fallen zusätzlich Kosten an, die DADAT beziffert sie mit circa 0,25% p. a. im Durchschnitt. In der Summe rückt dies schon an die laufenden Kosten von gemanagten Fonds heran.

Was die DADAT hier macht, ist eher klassische Vermögensverwaltung als Robo-Advisor, denn Robo-Advisor setzen üblicherweise stärker auf ausgefeilte Algorithmen bei den Kauf- und Verkaufsentscheidungen. Die Strategie, auf deren Grundlage die DADAT die Entscheidungen trifft, ist leider fast gar nicht erläutert. Das Produkt kann so nicht überzeugen, lediglich eine grobe Aufteilung der Anlageklassen zu nennen, ist zu wenig. Zudem ist die Anleihequote mitunter erstaunlich hoch, was bei den derzeit äußerst niedrigen Zinsen die Gefahr von Kursverlusten bei Zinsanstieg birgt. In der Variante solide beispielsweise ist die Anleihequote auf maximal 90% festgelegt und die Aktienquote auf maximal 20%. Was sich als Mehrwert erweisen kann, ist, dass das Management durch die weitgefassten Spielräume ganz aus Aktien und/oder Anleihen herausgehen kann, wenn es dies für sinnvoll erachtet. Parallel zur Online-Vermögensverwaltung gibt es auf der Website der DADAT weiterhin die drei mit dem Kooperationspartner iShares vorgeschlagenen ETF-Musterportfolios. Das weist denjenigen die Richtung, die es sich zutrauen, es einfach selbst zu machen, mit einem ETF auf den Weltaktienindex MSCI World und wenigen ETFs zur Beimischung. Das ist natürlich weniger komfortabel, hat aber einem deutlichen Kostenvorteil, was langfristig bei der Veranlagung eine große Rolle spielt.