Newsletter: Direktbanken.News 11/2017

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick

1. N26 will als Nächstes die USA und Großbritannien erobern
2. Der monatliche Newsticker
3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. N26 will als Nächstes die USA und Großbritannien erobern

Während eines Events in Las Vegas, wo sich FinTechs und Zahlungsdienstleister über die Perspektiven austauschten, gab N26 bekannt, dass es das Smartphone-Girokonto von N26 bald auch in den Vereinigten Staaten geben werde. In der begleitenden Pressemitteilung heißt es: "Wir glauben, dass N26 Vorbildcharakter für die Bank der Zukunft hat. Überall auf der Welt sind Kunden offen für ein neues Banking-Erlebnis." Die Interessenten in den USA können sich jetzt schon in eine Warteliste eintragen (next.n26.com/en-us), ab Mitte 2018 sollen sie das Konto als Erste eröffnen können. Die Services, die N26 in den USA plant, decken sich größtenteils mit den europäischen. Es sind die üblichen Merkmale wie die Ausstattung mit der Mastercard, die Möglichkeit zu überweisen und Bargeld abzuheben, jedoch ergänzt um speziell auf die US-Bürger zugeschnittene Services. Als Beispiel wird ein Belohnungsprogramm genannt. Nach der beeindruckend schnellen Expansion innerhalb der Europäischen Union hat sich N26 für das weitere Wachstum den großen, aber mitunter rechtlich wie regulatorisch schwierigen Markt ausgesucht. Das Berliner Unternehmen ist dort durch eine Niederlassung, N26 Inc., mit Sitz in New York tätig. Wie zu den Anfangszeiten ab 2015, unter dem damaligen Namen "Number26", wird die Niederlassung die Bankgeschäfte nicht selbst abwickeln, sondern über eine Partnerbank. Welche US-Bank das sein wird, gab N26 noch nicht preis. Auf dem Heimatmarkt in Deutschland arbeitete N26 vor dem Erhalt der eigenen Banklizenz mit Wirecard zusammen. Langfristig ist auch in den USA geplant, mittels Kooperationen in Richtung einer Plattform zu gehen, um für alle finanziellen Bedürfnisse der gewonnenen Kunden Angebote bereitzuhalten. Zufrieden zeigten sich die Gründer einmal mehr mit der Entwicklung. Vor zwei Monaten meldete N26, bei der Kundenzahl die Marke von 500.000 erreicht zu haben, allein durch organisches Wachstum und Weiterempfehlungen der bestehenden Kunden. N26 ist aktiv in Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, Slowakei und Spanien.

Einen weißen Fleck auf der Landkarte bildete noch Großbritannien. Aber auch dorthin will N26 expandieren, das kündigte N26 am 3.11.17 an. Interessenten im Vereinigten Königreich können sich in die Warteliste unter next.n26.com/en-gb eintragen. In der ersten Jahreshälfte 2018 soll der Start sein. Das Angebot umfasse ein in Britischem Pfund geführtes Girokonto mit Sort Code, das ist ein Bankcode im britischen Banksektor, gleichartig dem BIC, und einer Mastercard. In der Pressemitteilung wurde die eigene von der deutschen Bankenaufsicht erteilte Banklizenz erwähnt, aber nicht, dass die Konten von einer Partnerbank geführt würden und nichts dazu, wie N26 die Erlaubnis zur Geschäftstätigkeit für die Zeit nach dem Brexit sicherstellen will.

Für Österreich hat N26 Mitte Oktober zwei weitere Funktionen der App verfügbar gemacht, und zwar einen Dispokredit anzufragen und über WeltSparen anzulegen. Die Bonitätsprüfung erledigt ein Algorithmus, sie dauert deshalb nur Sekunden; folgt auf die Anfrage eine positive Rückmeldung, ist der Disporahmen sofort eingerichtet, bei Neukunden bis maximal EUR 1.000 und bei bestehenden Kunden bis EUR 5.000. Der Sollzins beträgt zurzeit 8,90% p. a. Über die Kooperation mit WeltSparen, einer Zinsplattform für Zinsanlagen im EU-Ausland, sind bislang lediglich die Festgeldangebote der FirstSave €uro aus Großbritannien, der Grenke Bank aus Deutschland und der Inbank aus Estland angebunden. Gegenüber der direkten Registrierung bei WeltSparen ist es eine sehr eingeschränkte Auswahl. Der Nutzer erspart sich lediglich, ein paar Daten einzugeben und sich zu legitimieren, weil das übernommen werden kann.

2. Der monatliche Newsticker

++ DADAT verzinst seit 1.11.17 die Guthaben auf dem "Gehalts-/Pensionskonto" mit 0,01%, zuvor waren sie unverzinst

++ flatex.at erhöhte die Preise im börslichen Handel, im außerbörslichen Handel sowie für die ETF-Sparplanausführung: Im börslichen Handel verteuerte sich die Ordergebühr für die österreichischen und deutschen Börsenplätze in der Stufe bis EUR 3.500 Ordervolumen, sie beträgt dort EUR 5,90 zuzüglich Börsengebühren (vorher EUR 5,00 zuzüglich Börsengebühren), in den Stufen darüber gab es keine Änderung. Im außerbörslichen Handel bei Tradegate, Lang & Schwarz, Baader Bank und gettex reicht flatex.at nun Fremdspesen weiter. Bislang war es im Allgemeinen gerade dort charakteristisch, dass keine anfallen. Zu Tradegate ist die Höhe der Fremdspesen mit EUR 0,83 oder EUR 2,63 angegeben. Wovon es abhängt, welcher der beiden Preise gelten soll, ist uns noch unklar, flatex verweist auf Tradegate und Tradegate sagt, sie würde gar keine Clearing-Entgelte (das ist die größte Position davon) erheben. Und die Sparplanausführung in ETFs kostet nun EUR 1,50 statt zuvor EUR 0,90. Im Neugeschäft gelten diese Preisänderungen seit 1.11.17, im Bestandsgeschäft erst ab 1.1.18. Negativzinsen und Preisanhebungen an mehreren Stellen, nach starken Kundenzuwächsen ist flatex.at offenbar in der Position, diese durchsetzen zu können, um die Erträge zu optimieren

++ flatex.at erhebt im Neu- und Bestandsgeschäft gleichermaßen seit 1.11.17 bei Namensaktien eine Zusatzgebühr, und zwar EUR 0,60 pro börslich ausgeführter Kauforder. Namensaktien werden in das Aktienregister der entsprechenden Gesellschaft eingetragen. Es ist eine eigene Gebühr. Beim Verkauf fällt sie nicht an. Außerdem wurden für die flatex.at-Kunden im Handel an den Börsenplätzen in den USA und Kanada große Orders teurer. Der bisherige Orderpreis von EUR 9,90 gilt nicht mehr unbegrenzt, bei einem Ordervolumen größer EUR 25.000 werden seit 1.11.17 auf den übersteigenden Teilbetrag zusätzlich 0,04% erhoben

++ bei ING-DiBa Austria sind Fondskäufe im langen Aktionszeitraum vom 30.10.17 bis zum 31.1.18 ganz ohne die Kosten des Ausgabeaufschlags. Dies gilt für alle bei ihr verfügbaren rund 120 Fonds. Normalerweise gewährt ING-DiBa Austria einen Rabatt von 50 Prozent auf den Ausgabeaufschlag. Das Depot wird bei ihr kostenlos geführt, es kann ausschließlich für die Investition in gemanagte Fonds genutzt werden. Einmalanlagen sind ab EUR 1.000 möglich, Ansparpläne ab EUR 30,00 pro Monat

++ die Austrian Anadi Bank erweiterte am 2.11.17 um einen Ratenkredit, den neue Kreditkunden digital beantragen. In der Antragsstrecke schließt sich unmittelbar nach der vorläufigen Kreditzusage auf Basis der gemachten Angaben der Upload der Gehaltsnachweise der letzten drei Monate an und die Identifizierung per VideoIdent. Eine Legitimation über die Post wird nicht angeboten. Einen Kreditvertrag einzusenden, ist nicht nötig, er wird papierlos geschlossen, gezeichnet mittels mTAN. Der Ratenkredit ist für Nettodarlehensbeträge von EUR 5.000 bis EUR 30.000 bei Laufzeiten von 12 bis 120 Monaten erhältlich. Der Zinssatz ist bonitätsabhängig und variabel (an den 3-Monats-EURIBOR gekoppelt). Die Bank gibt einen bestmöglichen Sollzins an in Höhe von 2,80% p. a. und nennt im repräsentativen Kreditbeispiel einen Sollzins von 5,00% p. a. Auch sind eine jährliche Kontoführungsgebühr von EUR 52,54 ausgewiesen und rechtlich fragwürdige Einmalkosten wie KSV-Abfragespesen in Höhe von EUR 15,00 und gegebenenfalls eine Bearbeitungsgebühr

3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Addiko Bank wird am 16.11.17 von 0,90% auf immer noch hohe 0,80% senken. Die 0,90% hielt Addiko Bank nach dem Markteinstieg für 5 ½ Monate. Die Zinssenkung erschließt sich aus einem PDF im Bereich "Rechtliches". Dies, seitdem sie auch die Festgeld-Kurzläufer im Programm hat und die Möglichkeit besteht, darauf umzusteigen.

Die Austrian Anadi Bank bietet seit 30.10.17 wieder einen Neukundenzins: 1,01% p. a. in den ersten drei Monaten ab Kontoaktivierung, sofern mindestens EUR 10.000 angelegt sind. Damit reiht sie sich ein hinter dem ähnlichen Angebot von Kommunalkredit Invest, das sowohl im Zins stärker ist, um 0,10 Prozentpunkte, als auch bei der Zinsgarantie, um einen Monat.

Die AutoBank senkte am 19.10.17 auf 0,15% (vorher 0,25%).

Moneyou aus den Niederlanden senkte im Österreich-Geschäft am 18.10.17 von 0,70% auf 0,60%.

4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Die DenizBank nahm am 25.10.17 bei 3 Jahren die erste Position ein, mit einer Erhöhung von 1,15% auf 1,25%.

Addiko Bank führte am 24.10.17 ein Festgeld mit kurzen Laufzeiten ein: Sie bietet 0,80% bei 6 Monaten und 0,95% bei 12 Monaten. Die Mindesteinlage beträgt EUR 5.000. Neukunden benötigen zunächst ein Addiko-Tagesgeldkonto, können nach dem Einzahlen das Festgeld über das Online-Banking anlegen.

Die AutoBank verringerte am 19.10.17 bei 12 Monaten um 0,20 Prozentpunkte - von starken 0,85% auf 0,65%.

Moneyou aus den Niederlanden senkte am 18.10.17 bei 6 und 12 Monaten von 0,70% auf 0,60%.

Noch einen schönen Monat November wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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