Newsletter: Direktbanken.News 10/2016

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick
1. Girokonto der Hello bank ohne Eingang wieder kostenpflichtig
2. DKB-Cash: Inhalt bald abhängig vom Geldeingang
3. Kontowechsel: Das erledigen jetzt die Banken
4. Der monatliche Newsticker
5. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
6. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen




1. Girokonto der Hello bank ohne Eingang wieder kostenpflichtig
Wer das Girokonto "Classic-Konto" der Hello bank ab 5.10.16 eröffnet, wird dafür monatlich EUR 4,90 bezahlen müssen. Das Classic-Konto bezeichnet seit der Umbenennung vor wenigen Tagen das Kontomodell, bei dem weder Gehalt noch Pension einzugehen brauchen. Bei Bestandskunden, die vor dem oben genannten Datum bereits diesem Kontomodell zugeordnet sind, wird Hello bank bis auf Weiteres keine Monatspauschale erheben. Eine Garantie, wie lange man darauf zählen kann, gibt sie nicht. Die Gratis-Kontoführung ohne Bedingungen mitsamt einer Bankomatkarte für den ersten Kontoinhaber galt bei diesem Kontomodell erst seit Februar dieses Jahres, eingeführt unter dem Druck durch zusätzlichen Wettbewerb, dem Einstieg der ING-DiBa Austria bei den Girokonten. Jetzt hat sich die Hello bank umentschlossen, bietet sogar das neue, nach dem Verbraucherzahlungskontogesetz vorgeschriebene Basiskonto günstiger an. Der Preis dafür beträgt nämlich bei ihr EUR 3,30 pro Monat, enthalten ebenfalls die Bankomatkarte, aber auch die Einschränkungen, dass kein zweiter Kontoinhaber, keine Kreditkarte und kein Dispokredit möglich sind. Nicht von der Gebührenanhebung betroffen sind die anderen Kontomodelle: Bereits mit Eingang von Gehalt oder Pension ab EUR 300,00 pro Monat ist das kostenlos geführte Gehaltskonto erhältlich, aufgrund der zusätzlichen Inklusivleistung wäre das die bessere Wahl.
Die Hello bank war auch ein Garant für hohe Tagesgeldzinsen, Neukunden konnten befristet von erstklassigen Sonderkonditionen profitieren. Auch damit ist zunächst einmal Schluss, Mitte September strich sie das Neukundenangebot von zuletzt 1,05% p. a., ohne Sonderzins verzinst sie nur noch mit 0,30%. Es folgte die Umsetzung der gesetzlich geregelten Kontowechselhilfe bei Girokonten, die Hello bank nimmt als empfangendes Institut für bestimmte Leistungen Gebühren. Die Muttergesellschaft BNP Paribas schaut zurzeit eher auf Profitabilität als auf Wachstum, das ist ebenfalls in Deutschland bei ihren Marken DAB Bank und Consorsbank zu beobachten.

2. DKB-Cash: Inhalt bald abhängig vom Geldeingang
Die DKB ändert die Konditionen beim DKB-Cash. Der Kunde findet auf der Übersichtsseite des Online-Bankings ein Banner vor, mit der Aussage er sei "Aktivkunde". Darunter, dass sich am 1.12.16 das Preisverzeichnis ändere, Links zu weiteren Dokumenten und ein Hinweis, ein ausbleibender Widerruf genehmige die Änderungen. Bei Klick auf das Banner wird klar, die sind sehr umfangreich. Konto und Karten dieses schon vor 15 Jahre zusammengestellten Pakets bleiben demnach zwar kostenlos, aber nur wer mit der Bank ausreichend Geschäft macht, kann noch mit allen gewohnten Vorteilen rechnen. Gehen monatlich mindestens EUR 700,00 auf dem Girokonto ein, erhält der Kunde den Status Aktivkunde und das volle Kontopaket. Die DKB addiert dabei alle Gutschriften, um Gehalt muss es sich nicht handeln. Alle drei Monate wird sie prüfen, ob die Summe in den drei zurückliegenden Monaten jeweils erreicht wurde. An diesen Terminen kann sich gegebenenfalls ein neuer Status ergeben; sofern dies der Fall ist, will sie den Kunden darüber auf dem vereinbarten Kommunikationsweg informieren. Um möglichst viele zum Nachdenken zu bringen, ob sie die DKB nicht doch zu ihrer Hauptbank machen, räumt sie den Status Aktivkunde zum Ausprobieren in den ersten zwölf Monaten ein, ohne dass die Gegenleistung notwendig ist. Bei Bestandskunden endet der Zeitraum, in dem die Vorteile der Änderungen überwiegen, mit dem 30.11.17 und bei den neuen Kunden, die ab Dezember eröffnen, individuell zwölf Monate nach dem Datum der Kontoeröffnung.
Bislang war das DKB-Cash besonders bei Leuten beliebt, die häufig im Ausland unterwegs sind, denn die weltweit kostenlose Bargeldversorgung ist eine komfortable Sache. Nicht wenige richteten sich zur Nutzung dieses Merkmals das Konto als Zweit- oder gar Drittkonto ein, ohne weitere Geschäfte darüber laufen zu lassen. Hier setzt die DKB an: Ohne den monatlichen Mindestgeldeingang wird in Fremdwährung und/oder außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums beim Geldabheben künftig ein Auslandsentgelt von 1,75 Prozent des Betrags erhoben, bei Aktivkunden wie bis dato nicht. Bei den bargeldlosen Kartenzahlungen dagegen ist das Auslandsentgelt in Höhe von 1,75 Prozent des Umsatzes die Ausgangslage, es wird weiterhin belastet, aber die Aktivkunden bekommen es zum Anfang des Folgemonats erstattet. Auch wird es einen Unterschied machen, wer ins Minus rutscht, die einen zahlen 7,50 Prozent p. a. an Sollzins und die anderen wie bislang 6,90 Prozent p. a. Nur für Aktivkunden gibt es künftig noch die Rückvergütungen für Einkäufe bei bestimmten Online-Shops und bei den am City-Cashback teilnehmenden Restaurants, Cafés und Geschäften, die kostenlosen Eintrittskarten für ausgewählte von der DKB gesponserte Sport- und Kulturevents und den Dokumententresor auf dem Bankserver. Aktivkunden wird bei Verlust/Diebstahl ihrer Karte auf besondere Weise geholfen, auf Wunsch werden eine Notfallkreditkarte und Notfallbargeld per Kurier an den Aufenthaltsort geschickt. Kunden unterhalb des Mindestgeldeingangs müssten für die Notfallkreditkarte EUR 180,00 aufwenden und für Notfallbargeld eine Gebühr von EUR 150,00, bei anderen Banken ist das ebenfalls teuer. Aber auch bei der Selbstbeteiligung bei einem finanziellen Schaden zwischen Kartenverlust und Kartensperre behandelt die DKB die Aktivkunden besser, und plant außerdem Konditionsvorteile bei den anderen Produkten für sie.
Was sich für alle ändert: Am Geldautomaten wird der Mindestabhebebetrag pro Auszahlung von EUR 10,00 auf EUR 50,00 erhöht, eine Ausnahme besteht nur für Minderjährige. Damit will die DKB leicht vermeidbare Kosten einsparen, denn als Bank trägt sie pro Transaktion eine pauschale Gebühr. Speziell zur Bestätigung von Online-Zahlungen mit Kreditkarte wird sie einen Preis von 7 Cent pro mTAN einführen - die Freigabe per Secure-App ist die kostenlose Alternative. Erstmals wird es ein Tagesgeldkonto von der DKB geben, es wird sich optional per Online-Banking einrichten lassen. Die DKB führe es auf vielfachen Kundenwunsch ein. Sicherlich war das jedoch nicht im Produktbündel gewünscht, das "DKB-Visa-Tagesgeld" wird mit der Visa-Karte verbunden sein und zumindest zu Beginn eine mit der Guthabenverzinsung der Kreditkarte identische Verzinsung haben. Ihr Bonuspunkteprogramm stellt die DKB zugunsten der anderen Vorteile ein, ab Dezember ist kein Punktesammeln mehr möglich, das Einlösen in Prämien noch bis auf Weiteres. Und eine Gebühr für Umsätze in Kasinobetrieben, bei Lotteriegesellschaften und in Wettbüros kommt auch bei den Karten des DKB-Cashs - ab Februar 2017 in Höhe von 3,00 Prozent.

3. Kontowechsel: Das erledigen jetzt die Banken
Seit 18.9.16 ist der Teil des österreichischen Verbraucherzahlungskontogesetzes in Kraft, der sowohl der bisherigen als auch der neuen Bank auferlegt, eine umfassende Hilfe bereitzustellen, um einen nahtlosen Wechsel des Girokontos zu ermöglichen. Das Gesetz basiert auf einer EU-Richtlinie. Ein Bankwechsel ist für Girokunden dadurch weniger mühsam, was den Wettbewerb ankurbeln soll. Für die fristgerechte und korrekte Ausführung haften die beteiligten Institute gemeinsam, sodass man nicht mehr befürchten muss, einen Lastschriftempfänger oder einen Dauerauftrag zu vergessen, was Mahnkosten und Ärger nach sich ziehen würde. Voraussetzung für den Kontowechselservice ist, dass die Konten in Österreich und in derselben Währung geführt werden. Allerdings ist der gesetzlich vorgeschriebene Weg nicht digital, und damit nicht so unkompliziert und effizient wie er sein könnte. Um den Kontowechselservice in Anspruch zu nehmen, muss der wechselwillige Kunde ein mehrseitiges Ermächtigungsformular ausdrucken, ausfüllen und unterschreiben. Ein solches muss nun jede Bank bereitstellen. Dort sind die Termine einzeln festlegbar, ab wann die alte Bank Daueraufträge nicht mehr ausführen soll, keine Lastschriften mehr akzeptieren soll, und der Tag, an dem das alte Konto zu schließen sowie das Restguthaben zu überweisen ist. Ebenso die Termine, wann die neue Bank die Daueraufträge übernehmen und ab wann sie Lastschriften akzeptieren soll. Das Formular ist per Post an die neue Bank zu senden. Erst dann kommunizieren alte und neue Bank per Post oder Fax miteinander, um die zu benachrichtigenden Zahlungspartner des Kunden zu ermitteln und sofern gewünscht zu informieren. Der Gesetzgeber räumt für den Prozess insgesamt zwölf Arbeitstage ein, ein ambitionierter Zeitplan, der sich aber durch eventuelle Rückfragen und die Postlaufzeiten verlängern kann. Das alte Institut muss kostenlos eine Liste übermitteln, mit sämtlichen verfügbaren Informationen betreffend Daueraufträgen, erteilten Lastschriftmandaten und wiederkehrend eingehenden Überweisungen in den vergangenen 13 Monaten. Von dieser Liste kann der Kunde kostenlos eine Kopie anfordern. Nach Erhalt der Daten ist die neue Bank bei entsprechendem Auftrag für das Wiedereinrichten der Daueraufträge und für die Benachrichtigung der Zahlungspartner wie Arbeitgeber, Versicherungen, Vereine und Versorger zuständig. Einzelne Institute bepreisen den Part der gesetzlich auferlegten Aufgaben, der nicht ausdrücklich kostenlos ausgeführt werden muss. Auf die Hello bank trifft dies zu, was ihr sicherlich einiges an Arbeit ersparen wird. Als empfangendes Institut berechnet sie pro Einrichtung eines Dauerauftrags und pro Anschreiben an einen Zahlungspartner jeweils EUR 2,50. Der Gesetzgeber erlaubt ein angemessenes und sich an den tatsächlichen Kosten orientierendes Entgelt. Dabei muss die Bank den Kunden über mögliche Kosten informieren, bevor er den Kontenwechselservice in Anspruch nimmt. Will der Kunde selbst seine Zahlungspartner informieren, hat die Bank ihm Musterschreiben zur Verfügung zu stellen. Sollte das alte Konto im Minus stehen, und lässt es sich nicht durch Guthaben oder Dispokredit auf dem neuen Konto ausgleichen, ist das Schließen des Kontos nicht möglich und der Kunde wird darüber unterrichtet. Es ist empfehlenswert, alles zeitnah zu kontrollieren. Und bei Zahlungen an Anbieter wie Amazon und PayPal, wo Kontodaten online hinterlegt werden, muss der Kunde in jedem Fall noch selbst nachjustieren.

4. Der monatliche Newsticker
++ bei Eröffnung des Girokontos mit Gehalts- oder Pensionseingang schenkt bankdirekt.at in einer Aktion ab 1.10.16 ein Startguthaben von EUR 25,00. Das Angebot gilt bis auf Weiteres, für Neu- und Bestandskunden, die bislang kein Girokonto bei bankdirekt.at hatten. Das Startguthaben wird in dem auf die Eröffnung folgenden Monat gutgeschrieben ++ mit der Banking-App von bankdirekt.at lassen sich ab sofort auch Überweisungsdaten aus Rechnungen einscannen. Damit werden alle denkbaren Anwendungsfälle zum Erleichtern der Eingabe abgedeckt, denn das Einlesen von Überweisungsdaten aus Überweisungsträgern oder QR-Codes wird ebenfalls unterstützt ++ bei Depoteröffnung schenkt bankdirekt.at in einer Aktion ab 1.10.16 ein Startguthaben von EUR 25,00 und bei Abschluss eines Fondssparplans EUR 25,00. Das Angebot gilt bis auf Weiteres, für Neu- und Bestandskunden, die bislang kein Depot bei bankdirekt.at hatten. Wer Depot, Fondssparplan und auch noch das Girokonto mit den dortigen EUR 25,00 Startguthaben in demselben Kalendermonat eröffnet bzw. einrichtet, erhält von bankdirekt.at EUR 25,00 Extra-Bonus hinzu - insgesamt sind es dann EUR 100,00 ++ bankdirekt.at erhebt seit 23.9.16 bei den deutschen Wertpapieranlegern eine überaus hohe Gebühr, und zwar EUR 240,00 inklusive Mehrwertsteuer für die Bescheinigung der steuerrelevanten Konto- und Depotumsätze nach deutschem Steuerrecht ++ ING-DiBa Austria verringerte am 19.9.16 beim Ratenkredit-Produkt die angebotenen Kreditzinsen in den Laufzeiten von 12 bis 84 Monaten auf effektiv 3,90% p. a. Dies gilt bei Abschluss bis 31.10.16, sowohl bei der Vereinbarung eines variablen als auch bei der Vereinbarung eines festen Zinssatzes, zuvor waren es 4,90% p. a. Zudem bietet ING-DiBa Austria bis 31.10.16 eine Aktion zur Kreditablösung. Dabei schreibt sie EUR 50,00 Geldprämie gut. Der abzulösende Kreditbetrag bei der Fremdbank muss mindestens EUR 5.000 betragen ++ die easybank vertreibt über ihre Internetseite nun auch Leasingverträge - neben Strom, Gas und den eigenen Bankprodukten. Das Leasingangebot richtet sich an Privat- und Geschäftskunden zum Finanzieren von PKWs, Motorrädern, LKWs, Spezialfahrzeugen und anderen mobilen Gütern. Es handelt sich um eine von der ehemaligen VB Leasing Finanzierungsgesellschaft m.b.H. erbrachten Dienstleistung, die in "easyleasing GmbH" umbenannt wurde und seit 1.10.16 der easybank angegliedert ist. Deren Muttergesellschaft, die BAWAG P.S.K. Gruppe, hatte das Unternehmen im Oktober 2015 erworben, von der Abbaugesellschaft Immigon der Österreichischen Volksbanken-AG ++

5. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld


ethiksparen.at senkte am 1.10.16 für Guthabenteile bis EUR 100.000 auf 0,20% (vorher 0,25%).


bankdirekt.at verringerte am 1.10.16 beim "Extrakonto" auf 0,30% (vorher 0,40%).


sparprofi.at passte am 15.9.16 nachträglich die Regelung zur indikatorengebundenen Zinsanpassung an, die Mindestverzinsung beträgt seitdem 0,01%. Einen Monat zuvor hatte sparprofi.at eine Zinssenkung auf 0,10% vorgenommen, bei der die damals eigentlich zugesicherte Mindestverzinsung von 0,125% unterschritten wurde. Auf unsere diesbezügliche Nachfrage räumte das Unternehmen ein, dass ein Fehler unterlaufen ist, woraufhin die jetzige Anpassung folgte.


Die Hello bank strich per 15.9.16 ihr über lange Zeit erstklassiges Neukundenangebot von zuletzt 1,05% p. a. Da sie zudem den Standardzins von 0,40% auf 0,30% verringerte, hat ihr Angebot kaum noch Relevanz.


Advanzia Bank aus Luxemburg machte ab 8.9.16 ein Sonderzinsangebot: Der Sonderzins betrug dabei nominal 1,194% p. a. bis zum 27.1.17. Er wurde neuen Tagesgeldkunden gewährt, die im September 2016 eröffneten und bis 30.9.16 mindestens EUR 5.000 einzahlten, sowie den Kunden, die das Konto noch nicht aktiv nutzten - bis zum 12.9.16 noch keine Ersteinzahlung geleistet hatten, und bis 30.9.16 mindestens EUR 5.000 einzahlten.

6. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


Hello bank senkte am 15.9.16 bei 6 Monaten auf 0,10% (vorher 0,30%) und bei 12 Monaten ebenfalls auf 0,10% (vorher 0,40%).


Crédit Agricole Consumer Finance aus Frankreich senkte am 6.9.16 um 0,05 bis 0,10 Prozentpunkte. Es gelten für 12 Monate 1,20% (vorher 1,25%), für 2 Jahre 1,30% (vorher 1,35%), für 3 Jahre 1,35% (vorher 1,45%), für 4 Jahre 1,45% (vorher 1,55%), für 5 Jahre 1,60% (vorher 1,70%), für 6 Jahre 1,70% (vorher 1,80%) und für 7 Jahre 1,80% (vorher 1,90%).

Noch einen schönen Monat Oktober wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

Geiselwieslach 4, 66839 Schmelz, Deutschland
Tel.: +4968879191770, E-Mail: info@modern-banking.at, Internet: www.modern-banking.at
Rechtsform: Einzelunternehmen, Inhaber: Frank Rassier, USt-ID Nr.: DE223559923

Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen.
Impressum: www.modern-banking.at/impressum_at
Disclaimer: www.modern-banking.at/disclaimer_at