Newsletter: Direktbanken.News 09/2017

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick

1. Banken führen Geldsenden via ZOIN ein
2. Hello bank verliert eigene Rechtspersönlichkeit
3. Zinspilot verleibt sich Savedo ein
4. Der monatliche Newsticker
5. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
6. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. Banken führen Geldsenden via ZOIN ein

Das Geldsenden an Handykontakte über ZOIN wird in den nächsten Wochen ausgerollt. Es ist eine mit dem bestehenden Girokonto verknüpfte Lösung, die vom Zahlungsdienstleister Payment Services Austria entwickelt wurde. Dieser gehört den österreichischen Kreditinstituten gemeinsam. Durch Dienste zum Geldsenden unter Freunden und Bekannten lässt sich beispielsweise nach einem Restaurantbesuch eine für den gesamten Tisch bezahlte Rechnung auf unkomplizierte Weise aufteilen. Ein Großteil der heimischen Banken wird an ZOIN teilnehmen, was für eine möglichst hohe Marktabdeckung, die für einen solchen Dienst wichtig ist, eine gute Ausgangslage darstellt. Den Anfang hat Bank Austria gemacht, sie bietet ZOIN seit 16.8.17 als Erste an. Die Funktion ist bei ihr in der App "Mobile Geldbörse" integriert, womit kontaktlos mit Smartphone statt Bankkarte bezahlt werden kann, es handelt sich dabei nicht um die viel häufiger installierte Banking-App. Das Geldsenden hat gegenüber der normalen Online-Überweisung zwei Vorteile: Man muss die IBAN des Empfängers nicht kennen und das Geld wird innerhalb von Sekunden verbucht - dem Bankkonto des Empfängers wird es sofort gutgeschrieben, dem Bankkonto des Sendenden sofort belastet. Für ZOIN müssen sowohl Sender als auch Empfänger mit ihrer Telefonnummer registriert sein. Danach können sich registrierte Personen Geld über das Smartphone schicken, bis zu EUR 150,00 pro Vorgang. Das Tageslimit beträgt EUR 400,00, das Wochenlimit EUR 1.000. Sender und Empfänger müssen nicht Kunden derselben Bank sein, die registrierte Telefonnummer muss nicht mit der der eingelegten SIM-Karte übereinstimmen und auch eine räumliche Nähe wie bei NFC-Zahlungen ist nicht notwendig. Zum Geldsenden an sich wählt der Sender den Kontakt bzw. die Telefonnummer des Empfängers, gibt den gewünschten Betrag ein und autorisiert den Vorgang durch Eingabe des Passworts der App. Umkehrt lässt sich ein Geldbetrag auch anfordern, dabei steht ein zusätzliches Textfeld zur Verfügung; der Empfänger kann daraufhin der Zahlung zustimmen oder sie ablehnen.

2. Hello bank verliert eigene Rechtspersönlichkeit

Die Hello bank (kurz Hello bank) wird vollständig in ihre Muttergesellschaft integriert, die BNP Paribas S. A. Sie informierte ihre Kunden darüber per Brief. Ab 1.10.17 lautet die Firmierung "BNP Paribas S. A., Niederlassung Österreich", wobei weiterhin der Markenname Hello bank im Auftreten am Markt verwendet wird. Mit dem Vollzug der Verschmelzung ist sie keine Aktiengesellschaft und keine österreichische Bank mehr. Deshalb und weil sich der Hauptsitz der BNP Paribas in Frankreich befindet, sind die Kundeneinlagen ab dann über die französische Einlagensicherung abgesichert, dem Fonds de Garantie des Dépôts et de Résolution, nicht mehr durch die Banken & Bankiers GmbH. Beide Institutionen sichern Einlagen bis EUR 100.000 je Einleger. IBAN, BIC, Zugangsdaten, Kundenverträge, Produktbedingungen usw. bleiben unverändert. Den Geschäften geht die Hello bank weiterhin von Salzburg aus nach und betreibt auch die fünf Filialen in Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien weiter. Die Kapitalertragsteuer führt sie weiterhin automatisch an das österreichische Finanzamt ab. Der Kunde muss sich nicht selbst darum kümmern, da es kein grenzüberschreitendes Angebot ist, eine inländische Niederlassung besteht.

Der hiesige Anbieter, gegründet 1995 als direktanlage.at, gehört seit Juli 2015 zu der französischen Großbank. Mit der Namensänderung ist er Teil des Hello-bank-Konzepts der BNP Paribas geworden. Mit diesem präsentiert er sich als Vollbank, bei der die Digitalisierung und das Einbinden sozialer Medien eine wichtige Rolle spielen. BNP Paribas hat mehrere Niederlassungen in EU-Ländern. Der unternehmensgeschichtliche Lauf ist für die Hello bank der gleiche wie in Deutschland für die Consorsbank, die im November 2014 ebenso integriert wurde.

3. Zinspilot verleibt sich Savedo ein

Bei den Zinsplattformen, die Konten mit guten Zinsen von europäischen Auslandsbanken vermitteln, verschieben sich die Marktverhältnisse: Die Deposit Solutions GmbH, Betreibergesellschaft von Zinspilot, hat Savedo übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Deal ist seit 10.8.17 perfekt, auf beiden Plattformen wurde er später durch eine Pressemitteilung bekannt gegeben. Die Übernahme fügt Deposit Solutions in der Kundenbasis ausgehend von 60.000 registrierten Anlegern 18.000 hinzu, außerdem zwölf anbietende Anlagebanken und eine Präsenz auf den Einlagemärkten in Österreich und den Niederlanden. Zinspilot war bislang nicht auf dem Einlagenmarkt in Österreich, vermittelt die Tagesgeld- und Festgeldkonten über einen direkten Kanal in Deutschland und schlagkräftig über Schnittstellen. Über eine solche sind die Zinsangebote auf Zinspilot zum Beispiel auch für die Kunden von flatex.de im Online-Banking verfügbar. Der jetzige Deal hilft, international im direkten Geschäft mit den Anlegern zu wachsen. Er hilft Deposit Solutions außerdem, mit der Raisin GmbH mitzuhalten, einem Berliner Unternehmen, das mit WeltSparen und 90.000 Anlegern bislang unstrittig die Nummer eins war. Savedo hatten Marktbeobachter gegenüber den beiden Konkurrenten keine großen Chancen mehr eingeräumt. Savedo suchte die Nischen, ein Großteil der Anlagebanken bei Savedo stammt aus Osteuropa, zudem sind Investments in Edelmetalle im Angebot und die von der Kursentwicklung eines Aktienkorbs abhängigen Festgeldzinsen mit der Bezeichnung "FestgeldPlus".

Christian Tiessen, Gründer und Geschäftsführer, bleibe an Bord, er soll künftig neben seiner Funktion als Geschäftsführer bei Savedo auch die Internationalisierung auf der Einlagenseite von Deposit Solutions übergreifend vorantreiben. Die Marke Savedo bleibe erhalten. Doch das kann wohl nur für eine Übergangsphase sinnvoll sein, auch die weiteren Maßnahmen zeigen in eine andere Richtung. Die Plattform soll nämlich schon bald mit der Technologie von Deposit Solutions laufen und die Savedo-Kunden sollen Zugang zu den zusätzlichen Angeboten von Zinspilot bekommen. Am Standort in Berlin will der Hamburger Käufer nur die Hälfte der rund 50 mitübernommenen Mitarbeiter weiter beschäftigen.

4. Der monatliche Newsticker

++ flatex.at erhebt ab 1.11.17 bei Namensaktien eine Zusatzgebühr, und zwar EUR 0,60 pro börslich ausgeführte Kauforder. Es ist eine eigene Gebühr für den Aufwand, Namensaktien in das Aktienregister der entsprechenden Gesellschaft einzutragen. Beim Verkauf fällt sie nicht an. Außerdem werden für die flatex-Kunden im Handel an den Börsenplätzen in den USA und Kanada große Orders teurer. Der bisherige Orderpreis von EUR 9,90 gilt dann nicht mehr unbegrenzt, bei einem Ordervolumen größer EUR 25.000 werden ab 1.11.17 auf den übersteigenden Teilbetrag zusätzlich 0,04% erhoben

++ die DADAT verringerte per 1.9.17 den Grundpreis für den Handel über die so bezeichneten sonstigen Direkthandelspartner auf EUR 4,95 (vorher EUR 5,95). Hinzu kommt eine prozentuale Gebühr in Höhe von 0,175% vom Kurswert, maximal EUR 59,95. Für die Direkthandelspartner Commerzbank, Deutsche Bank, Lang & Schwarz, UniCredit onemarkets und Vontobel gelten gesonderte Preise. Mit dem Preis- und Leistungsverzeichnis für September ließ DADAT aber auch die höchste Rabattstufe für Vieltrader wegfallen, und zwar die ab 500 Trades mit 35% Rabatt auf die Orderspesen

++ die DADAT erstattet im Rahmen der Neukundenaktion zum Depot seit 14.8.17 bis zu EUR 300,00 Übertragungsspesen gegen Nachweis, zuvor bis zu EUR 200,00

5. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Die DADAT senkte per 1.9.17 den Standardzins auf 0,20% (vorher 0,30%). Und den Neukundenzins, 1,00% p. a. bis EUR 50.000, gewährt sie bei Abschluss ab 1.9.17 nur noch in den ersten drei Monaten, zuvor in den ersten vier Monaten.

6. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Die Porsche Bank erweiterte am 4.9.17 ihr Laufzeitangebot um eine 2-jährige Laufzeit zu 0,90%.

VakifBank senkte am 1.9.17 die Laufzeiten bis 2 Jahre um 0,05 bis 0,21 Prozentpunkte, erhöhte die bei 3 bis 6 Jahren um 0,04 bis 0,09 Prozentpunkte und strich die von 7 bis 10 Jahren, wo zuvor 1,46% bis 1,61% galten, aus dem Programm. Das sind die neuen Zinssätze: 6 Monate - 0,45% (vorher 0,50%), 9 Monate - 0,45% (vorher 0,60%), 12 Monate - 0,50% (vorher 0,70%), 2 Jahre - 0,80% (vorher 1,01%), 3 Jahre - 1,20% (vorher 1,16%), 4 Jahre - 1,30% (vorher 1,26%), 5 Jahre - 1,40% (vorher 1,36%), 6 Jahre - 1,50% (vorher 1,41%)

Die AutoBank erhöhte am 31.8.17 bei 12 Monaten auf 0,85% (vorher 0,70%).

Generali Bank, die ab 2018 kein Neugeschäft mehr betreiben wird, strich am 31.8.17 die Laufzeiten 6 und 9 Monate sowie 3 Jahre aus ihrem Festzinsangebot und senkte bei 12 Monaten auf 0,10% (vorher 0,20%) und bei 2 Jahren auf 0,15% (vorher 0,30%).

Noch einen schönen Monat September wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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