Newsletter: Direktbanken.News 03/2017

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick

1. Zinskosten als flatex-Kunde unvermeidbar
2. Tiger und Aktionszins ziehen Aufmerksamkeit auf Austrian Anadi Bank
3. Der monatliche Newsticker
4. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
5. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. Zinskosten als flatex-Kunde unvermeidbar

Der Online-Broker flatex wird den Kunden für Einlagen ab dem ersten Euro ab 15.3.17 einen Negativzins von minus 0,40 Prozent in Rechnung stellen. Die FinTech Group, ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Frankfurt zu dem flatex gehört, teilte dies in einer Aussendung mit. Die 175.000 Kunden in Österreich und Deutschland wurden wenige Stunden danach mit einem entsprechenden Schreiben über das Online-Postfach informiert. Damit müssen erstmals auch auf kleine Guthaben hierzulande Negativzinsen gezahlt werden, nicht erst wie bei den Instituten, die einen solchen Schritt wagten, ab einer Schwelle von EUR 100.000, EUR 500.000 oder mehreren Millionen. Guthaben wird für die flatex-Kunden zum Kostenfaktor, und das schon in weniger als zwei Wochen. Die FinTech Group führt als Grund für das Erheben des Negativzinses die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ins Feld, Geschäftsbanken müssen für bei ihr geparkte Einlagen einen Strafzins in exakt derselben Höhe bezahlen. Diese Kosten würden nun lediglich an den Kunden weitergereicht, das sei "maximal transparent", andere Anbieter würden quersubventionieren. Den Negativzins wird flatex quartalsweise berechnen, bei einem durchschnittlichen Guthaben von beispielsweise EUR 10.000 auf dem Depot-Verrechnungskonto ergeben sich EUR 10,00 pro Quartal. Die EZB verlangt seit Juni 2014 Strafzinsen, zunächst lag der Satz bei 0,10 Prozent, nach drei weiteren Schritten seit März 2016 bei 0,40 Prozent. FinTech-Chef Niehage zufolge hält man sich auch die Möglichkeit offen, den Negativzins zu erhöhen, sollte die EZB nachlegen. Umgekehrt werde der Kunde niedrigere Negativzinsen zu tragen haben, sollte die EZB ihren Strafzins senken. Bislang war flatex mit seinen Discountpreisen die erste Adresse für günstigen Wertpapierhandel. Bei flatex sind die Kunden nicht, um Tagesgeldanlagen zu unterhalten, Guthabenzinsen gab es dort noch nie, das Geld auf den Konten dient einzig zur Verrechnung von Wertpapiergeschäften. Es ist der übliche Ablauf, das Depot-Verrechnungskonto mit Anlagebeträgen zu befüllen, um auf gute Kaufgelegenheiten zu warten bzw. darauf, dass die gesteckten Kauflimits bedient werden. Eine solche Kaufstrategie wird nun teurer. Auch wird die Neuregelung dazu führen, dass viele Kunden auflaufende Erträge oder Verkaufserlöse unmittelbar abziehen. Sie werden versuchen, den Kontostand möglichst nahe null zu halten, wobei das auf Dauer lästig sein dürfte und durch die laufenden Buchungen auch die Gefahr besteht, in den Sollbereich zu geraten, innerhalb der bewilligten Kreditlinie fällt zurzeit ein Sollzins in Höhe von 3,90 Prozent an. Die FinTech Group ist zuversichtlich, dass die Kunden bleiben, eine unter ihnen zuvor durchgeführte Umfrage habe ergeben, dass fast niemand deswegen wechseln würde. In der Aussendung hob sie zwei Ausweichmöglichkeiten hervor, die Zinskonten im Ausland und die geldmarktnahen ETFs, beides von Kooperationspartnern. Für Geld, das die Kunden für den Kauf von Aktien und Fonds vorsehen, ist das jedoch keine Lösung.

2. Tiger und Aktionszins ziehen Aufmerksamkeit auf Austrian Anadi Bank

Die Austrian Anadi Bank macht seit 6.2.17 ein Neukundenangebot beim Online-Tagesgeld: 1,11% p. a. für die ersten drei Monate ab Aktivierung des Kontos. Ein Spitzenzins, wenn auch für einen recht kurzen Zeitraum. Zumindest ist die Zinskondition nicht zusätzlich betraglich begrenzt, es gibt lediglich die Höchsteinlage von EUR 500.000, die für alle Konten eines Kunden zusammen gilt. Der Standardzins liegt bei der Austrian Anadi Bank im Moment bei 0,60%, auf ihn wird nach Ablauf der drei Monate automatisch umgestellt. Bei der Kontoeröffnung kann bereits die Video-Identifikation genutzt werden. Das wurde über das Unternehmen WebID Solutions realisiert, täglich von 7:00 bis 22:00 Uhr ist dieser Service verfügbar, der angehende Kunde spart damit im Vergleich zur Identifizierung in einer Post- oder Bankfiliale Zeit und Aufwand. Zudem sind viele weitere Neuerungen im Auftreten der Bank seit 6.2.17 ersichtlich: Da ist ein Tiger, der bildlich die Kunden der Austrian Anadi Bank begleitet, auf dem Internetauftritt, der ein moderneres Design bekommen hat, und in Werbekampagnen. Das Tier soll Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit symbolisieren und nicht zuletzt die Verbindung zum britisch-indischen Eigentümer der Bank. Der Fokus ist jetzt mehr auf die Online-Produkte gelegt, das ist sinnvoll, da die Bank nur noch wenige Filialen hat, Überbleibsel aus der Zeit der Hypo Alpe Adria. Ihr neuer Claim lautet "Die Bank der Zukunft. Seit 1896". Und wer die bisherige URL austrian-anadi-bank.com eingibt, wird auf anadibank.com weitergeleitet - eine neue, kürzere Domain. Die Austrian Anadi Bank will zu den schnellsten und beweglichsten Anbietern am österreichischen Markt zählen, Vorstandsvorsitzender Christoph Raninger fasste die Offensive wie folgt zusammen: "Mit dem weiteren Ausbau unseres digitalen Angebots, mobiler Beratung und Filialen in städtischen Ballungsräumen sind wir weniger als eine klassische Filialbank und mehr als eine reine Direktbank. Damit bieten wir genau die Kombination, die Kunden heute und morgen brauchen."

3. Der monatliche Newsticker

++ bei ING-DiBa Austria gilt für den Abschuss des Autokredits in der Zeit vom 15.2.17 bis zum 30.4.17 ein effektiver Jahreszins von 3,50% p. a., der Zinssatz ist als befristeter Aktionszins deklariert, er kann wahlweise variabel oder fix vereinbart werden. Zuvor lag der effektive Jahreszins bei 3,90% p. a.

++ die FinTech Group kündigte an, innerhalb der nächsten Monate aus ihren aktuell fünf Konzerngesellschaften zwei zu machen: Die flatex GmbH und die ViTrade GmbH, beides Online-Broker, sollen auf der biw AG verschmolzen und die neue Vollbank zu "FinTech Group Bank AG" umfirmiert werden. Die biw war schon bislang im Hintergrund für die Konto- und Depotführung bei flatex und ViTrade zuständig, deren Marken erhalten bleiben. Das IT-Unternehmen XCOM AG wird auf FinTech Group AG verschmolzen. Angestrebt sind schlankere Strukturen und Einsparungen bei den Sachkosten, im Wesentlichen durch reduzierte Kosten für die Erstellung der Jahresabschlüsse, regulatorische und aufsichtsrechtliche Aufgaben, Aufsichtsratsmandate, Hauptversammlungen und Versicherungen

4. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Die Denzel Bank kündigt bereits eine Zinsänderung für den April an, sie kürzt am 25.4.17 von 0,50% auf 0,35%.

bankdirekt.at verringerte am 1.3.17 beim "Extrakonto" von 0,30% auf 0,20%.

Die AutoBank senkte am 15.2.17 von 0,35% auf 0,25%.

Hello bank senkte am 15.2.17 von 0,30% auf 0,25%.

ING-DiBa Austria nahm am 15.2.17 den Standardzins - exakt ein Jahr nach ihrer letzten Zinssenkung - auf 0,25% (vorher 0,40%) zurück.

Die DenizBank verringerte am 13.2.17 von 0,50% auf 0,40%. Bestandskunden, die bis 12.1.17 online das "Online Sparen Tagesgeld" aktiviert hatten, sagte die DenizBank im Januar die vorangegangenen 0,60% bis zum 31.3.17 zu. Dies gilt selbstverständlich weiterhin, im Anschluss der dann aktuelle Standardzins.

Die Austrian Anadi Bank macht seit 6.2.17 mit 1,11% p. a. für die ersten drei Monate ab Aktivierung des Kontos ein sehr attraktives Neukundenangebot. Der Standardzins liegt zurzeit bei 0,60%.

5. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Die VakifBank senkt am 6.3.17 ab der 2-jährigen Laufzeit um 0,09 bis 0,10 Prozentpunkte. Sie bietet dann bei 2 Jahren 1,01% (bisher 1,10%), bei 3 Jahren 1,16% (bisher 1,26%), bei 4 Jahren 1,26% (bisher 1,36%), bei 5 Jahren 1,36% (bisher 1,46%), bei 6 Jahren 1,41% (bisher 1,50%), bei 7 Jahren 1,46% (bisher 1,55%), bei 8 Jahren 1,51% (bisher 1,60%), bei 9 Jahren 1,56% (bisher 1,65%), bei 10 Jahren 1,61% (bisher 1,70%).

bankdirekt.at senkte am 1.3.17 bei 12 Monaten auf 0,30% (vorher 0,40%) und bei 2 Jahren auf 0,40% (vorher 0,50%).

Dezel Bank nahm per 24.2.17 bei 6 und 12 Monaten um 0,20 Prozentpunkte zurück und bei den Laufzeiten oberhalb um 0,15 Prozentpunkte. Die Zinssätze: 6 Monate - 0,55% (vorher 0,75%), 12 Monate - 0,65% (vorher 0,85%), 2 Jahre - 0,80% (vorher 0,95%), 3 Jahre - 0,90% (vorher 1,05%), 4 Jahre - 1,00% (vorher 1,15%), 5 Jahre - 1,10% (vorher 1,25%)

Die DenizBank nahm am 22.2.17 nochmals eine Zinssenkung vor - bei allen Laufzeiten um 0,05 Prozentpunkte. Sie bietet für 6 Monate 0,55% (vorher 0,60%), für 9 Monate 0,65% (vorher 0,70%), für 12 Monate 0,75% (vorher 0,80%), für 2 Jahre 1,00% (vorher 1,05%), für 3 Jahre 1,15% (vorher 1,20%), für 4 Jahre 1,25% (vorher 1,30%), für 5 Jahre 1,35% (vorher 1,40%), für 6 Jahre 1,40% (vorher 1,45%), für 7 Jahre 1,45% (vorher 1,50%), für 8 Jahre 1,50% (vorher 1,55%), für 9 Jahre 1,55% (vorher 1,60%) und für 10 Jahre 1,60% (vorher 1,65%).

ING-DiBa Austria senkte am 15.2.17 bei 6 und 12 Monaten auf 0,25% (vorher 0,40%).

VakifBank senkte am 13.2.17 bei den Laufzeiten bis 2 Jahren um 0,05 Prozentpunkte. Es gelten bei 6 Monaten 0,50% (vorher 0,55%), bei 9 Monaten 0,60% (vorher 0,65%), bei 12 Monaten 0,70% (vorher 0,75%) und bei 2 Jahren 1,10% (vorher 1,15%).

Noch einen schönen Monat März wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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