Newsletter: Direktbanken.News 01/2018

Willkommen zu den monatlichen News von modern-banking.at


Themenüberblick

1. VTB Direktbank in neuer Unternehmensorganisation mit deutscher Einlagensicherung
2. Der monatliche Newsticker
3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld
4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen


1. VTB Direktbank in neuer Unternehmensorganisation mit deutscher Einlagensicherung

Russlands zweitgrößte Bank, die VTB, hat ihr Hauptquartier für das Westeuropageschäft mit Wirkung zum 29.12.17 von Wien nach Frankfurt am Main verlegt. Der Schritt wurde bereits vor einigen Monaten beschlossen. Den deutschen Bestandskunden, die bei der VTB Direktbank auf Zinskonten angelegt haben, waren Änderungen im September angekündigt worden. Die VTB Direktbank, zuvor eine Zweigniederlassung der Wiener VTB, und die auf Geschäftskunden ausgerichtete VTB Bank (Deutschland) AG sind nun zusammengelegt und umbenannt zu VTB Bank (Europe) SE. Die Umstrukturierung basiert auf dem Wunsch, von der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht mehr als systemrelevant eingestuft zu werden. Bislang befand sich die VTB weniger wegen ihrer Größe in Europa als vielmehr wegen ihrer Vernetzung zwischen Wien, Frankfurt und Paris auf der EZB-Liste der systemrelevanten Institute, weshalb höhere Auflagen zu erfüllen sind. Um kosteneffizienter zu arbeiten, wurde aus den drei Banklizenzen eine gemacht, der Standort in Wien wird darunter als Zweigniederlassung geführt. Die französischen Aktivitäten, Einlagengeschäft über das Internet, wurden gestoppt und die Konten geschlossen. Neben aufsichtsrechtlichen Aspekten spielte bei den Entscheidungen eine Rolle, dass Frankfurt als Finanzzentrum an Bedeutung gewinnt, und dass die deutsche VTB Direktbank das Gros der Einlagen anzieht. Bei der ursprünglichen Konstellation hätte eine österreichische Einlagensicherung im Insolvenzfall für das Einlagengeschäft geradestehen müssen, was in der Vergangenheit einige österreichische Politiker kritisierten, weil die VTB in Österreich selbst gar keines betreibt. Als Einheit der VTB Bank (Europe) SE sind Einlagen bei der VTB Direktbank jetzt über eine deutsche Einlagensicherung gedeckt, über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH und den zusätzlichen freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. Gleich geblieben sind die Kontonummern und der BIC sowie die E-Mail-Adresse und die Telefonnummern.

Die Europazentrale ist eine direkte Tochtergesellschaft der VTB Gruppe in Moskau, an der der Kreml 60,93 Prozent der Anteile hält. Gegen die russischen Großbanken bestehen weiterhin die Sanktionen der EU und der USA infolge des Ukraine-Konflikts, weshalb ihnen eine Kapitalaufnahme mit einer Laufzeit von über 30 Tagen im Westen untersagt ist. Die westeuropäischen Töchter sind als Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit jedoch nicht sanktioniert. Die Sberbank, größter russischer Konkurrent der VTB, trägt sich laut früheren Medienberichten ebenso mit dem Gedanken, sein auf acht Töchter aufgeteiltes Europageschäft zusammenzulegen.

2. Der monatliche Newsticker

++ bei bankdirekt.at steigt zum 1.4.18 aufgrund der Preisbindung an einen Verbraucherpreisindex die Kontoführungsgebühr des Girokontos auf EUR 21,07 pro Quartal (bisher EUR 20,60). Sie fällt nur an, wenn kein monatlicher Gehalts- oder Pensionseingang ab EUR 1.000 vorliegt. Weitere Anpassungen gibt es bei den Nebenpreisen, etwa beim Preis für eine per Telefon-Banking veranlasste Inlandsüberweisung auf EUR 1,19 (bisher EUR 1,16) und beim Buchungsentgelt für einen Inlandsscheck auf EUR 0,37 (bisher EUR 0,36). Bei Auslandsschecks werden weiterhin 0,20% vom Betrag erhoben, mindestens aber EUR 14,27 (bisher EUR 13,95) und höchstens EUR 186,95 (bisher EUR 182,79)

++ Händler dürfen ab 13.1.18 für Kreditkartenzahlungen mit Visa und Mastercard keine Aufschläge mehr erheben. Für American Express und Diners Club gilt die Regelung zur Umsetzung der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie nicht. Auch sind Aufschläge für die Zahlung über PayPal weiterhin gesetzlich zulässig. Allerdings ändert PayPal zum 9.1.18 seine AGB. Ab diesem Datum ist es Händlern laut AGB untersagt, einen Aufschlag zu verlangen. Konkret heißt es: "Sie sind als Händler nicht berechtigt, ein Zahlungsmittelentgelt für die Nutzung der PayPal-Services als Zahlungsmethode (Surcharging) zu erheben." Erhebt ein Händler dennoch ein Entgelt, verstößt er zwar nicht gegen das Gesetz, aber gegen das von PayPal auferlegte Verbot, sodass er Gefahr läuft, dass sein PayPal-Konto gesperrt wird

++ der Bezahldienst PayPal ist beim Berliner FinTech Raisin eingestiegen, das in Deutschland und Österreich mit der Marke WeltSparen auftritt und grenzüberschreitende Spareinlagen verfügbar macht. Raisin konnte in der Vergangenheit bereits 60 Millionen Euro von Venture-Kapitalgebern einsammeln. Wie viel PayPal nun in der Finanzierungsrunde von Mitte Dezember investierte bzw. wie groß der Anteil damit ist, wurde nicht bekannt gegeben. Allein das Investment ist aufsehenerregend, es zeigt aber auch, wie schnell und unerwartet der Schritt der US-Internetgiganten ins klassische Bankgeschäft kommen kann und FinTechs nicht zwingend auf die Zusammenarbeit mit klassischen Banken angewiesen sind, um Zugang zu einer großen Kundengruppe zu bekommen. Die naheliegende Vermutung ist, dass die Tagesgeld- und Festgeldkonten demnächst in vielen europäischen Ländern auch über den PayPal-Account abgeschlossen werden können

++ bei bankdirekt.at steigen zum 1.4.18 aufgrund der Preisbindung an einen Verbraucherpreisindex die Kontoführungsgebühr für das Depot-Verrechnungskonto auf EUR 19,04 (bisher EUR 18,60) im Jahr, der jährliche Depotpreis inklusive der Mehrwertsteuer auf 0,1248% (bisher 0,1224%) und der Mindestdepotpreis pro Depotposten auf EUR 5,74 (bisher EUR 5,60)

++ flatex.at dreht zum 1.3.18 nochmals am Preiskarussell: Beim Handel in Wien und an den deutschen Börsen erhöht flatex.at für Orders in den Stufen größer EUR 3.500 um 90 Cent. Der Handel an den Börsen in den USA, Kanada, der Schweiz und an der Mehrländerbörse Euronext wird einheitlich EUR 15,90 kosten (USA und Kanada plus 0,04% für die Orderteile ab EUR 40.000). Für die Schweiz und Euronext bedeutet dies eine Preissenkung, bislang galten EUR 24,90. In den USA und Kanada wird es hingegen meist teurer, da es hier bislang EUR 9,90 waren plus 0,04% für die Orderteile ab EUR 25.000. Bei der Dividendenzahlung aus ausländischen Aktien wird die darauf abgestellte Gebühr, eine flatex-Besonderheit, künftig nur noch für Zahlungen mit Gegenwert ab EUR 15,00 erhoben, und zwar EUR 5,90 (bisher EUR 5,00). Kleinere ausländische Dividendenzahlungen sind nicht mehr bepreist, bislang waren sie es mit EUR 1,50. Den papierhaften Dokumentenversand erhöht flatex.at auf EUR 5,90 (bisher EUR 2,55) pro Versand, den Aufschlag für die Ordererteilung per Telefon/Brief auf EUR 15,90 (bisher EUR 10,00) und den Wertpapierübertrag hin zu einer anderen Bank auf EUR 15,90 (bisher EUR 12,00) pro Position. Andererseits wird der Bezug junger Aktien künftig kostenfrei (bisher EUR 12,90) ausgeführt, der Verkauf nicht ausgeübter Bezugsrechte am letzten Handelstag für EUR 5,90 (bisher EUR 12,90) und Zweitschriften und die Erträgnisaufstellung werden ebenfalls günstiger

++ Kommunalkredit Invest ist seit 2.1.18 auch auf dem deutschen Einlagenmarkt. Kommunalkredit Invest ist eine Marke, die aus Österreich kommt, hierzulande Ende September 2017 startete. Schon zum damaligen Zeitpunkt deutete die dahinterstehende Kommunalkredit Austria AG an, das Angebot bald auf Deutschland auszuweiten. Den deutschen Markt bedient sie über ihre seit Anfang 2017 bestehende Zweigstelle in Frankfurt am Main und ein Kommunikationscenter der FinTech Group in Zwickau

3. Die Zinsentwicklung beim Tagesgeld

Kommunalkredit Invest beendete am 1.1.18 das Angebot der Sonderkondition von 1,11% p. a. Es war seit dem Marktstart Ende September erhältlich, mit Zinsgarantie für die ersten vier Monate. Der variable Standardzins beträgt unverändert 0,51% bei einem Anlagebetrag ab EUR 10.000.

4. Die Zinsentwicklung bei den Festzinsanlagen

Die Austrian Anadi Bank senkte am 2.1.18 bei 12 Monaten auf 0,91% (vorher 0,96%).

Younited Credit aus Frankreich erhöhte am 22.12.17 bei 3 Jahren von 1,00% auf 1,25%.

Die VakifBank verringerte per 18.12.17 um 0,05 bis 0,10 Prozentpunkte. Sie bietet für 6 Monate 0,35% (vorher 0,45%), für 9 Monate 0,40% (vorher 0,45%), für 12 Monate 0,45% (vorher 0,50%), für 2 Jahre 0,70% (vorher 0,80%), für 3 Jahre 1,10% (vorher 1,20%), für 4 Jahre 1,20% (vorher 1,25%), für 5 Jahre 1,25% (vorher 1,35%) und für 6 Jahre 1,30% (vorher 1,40%).

Neu- und Bestandskunden des Zinsportals WeltSparen nehmen automatisch an der Aktion "Winterbonus" teil. Sie ist anders als die Aktion, die über die Sommermonate lief: Alle Festgelder mit einer Mindestlaufzeit von 12 Monaten sind relevant, die ein Anleger im Zeitraum 15.12.17 bis 31.1.18 bei einer beliebigen Partnerbank neu anlegt oder verlängert. Maßgeblich ist die Höhe des Anlagevolumens. Werden mehrere solcher Festgelder in dem Zeitraum angelegt oder verlängert, wird deren Anlagevolumen zusammengerechnet. Die Prämierung beginnt ab EUR 20.000 Anlagevolumen. In dieser Stufe beträgt die Geldprämie EUR 25,00. In der Stufe ab EUR 75.000 bis unter EUR 150.000 sind es EUR 100,00 Geldprämie und ab EUR 150.000 sind es EUR 200,00 Geldprämie. Winterbonus und Willkommensprämie sind kombinierbar, sodass Neukunden über beide Aktionen ihre Rendite aufbessern können.

Noch einen schönen Monat Januar wünscht

m o d e r n - b a n k i n g

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